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Kommunale Galerie Berlin
ONE SQUARE METRE
Boxi, Michael Hughes, Klebebande Berlin, Joachim Seinfeld, Slinkachu
Eröffnung
am Freitag, 4. September 2015, 19 Uhr
Ausstellung
vom 6. September bis 11. Oktober 2015
Künstlerische Leitung: Nicole Woischwill
Organisatorische Leitung: Christine Kisorsy
Die Ausstellung
„ONE SQUARE METRE – Photography meets Urban Art“ stellt eine Design-Ikone der Alltagskultur in den Mittelpunkt, die einst als Geschenk der britischen Alliierten nach Berlin kam: Die rote Telefonzelle. Mit dieser bezirksübergreifenden Ausstellung erinnert die Kommunale Galerie Berlin an die Präsenz der Britischen Alliierten in der deutschen Hauptstadt und gedenkt dem Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren.
Die rote Telefonzelle, in ihrer Heimat Symbol und Sympathieträgerin zugleich, ist heute ein Inbegriff der „Britishness“. Sie wurde von Sir Giles Gilbert Scott entworfen und war das Ergebnis eines im Jahr 1924 ausgeschriebenen Design-Wettbewerbes der Royal Fine Art Commission, dem Royal Institute of British Architects und der britischen Postbehörde. Drei der ehemals fünf roten britischen Telefonzellen existieren noch an ihren ursprünglichen Standorten in Berlin (am Fehrbelliner Platz, am Mathilde-Jacob-Platz, auf der Greenwichpromenade). Sie bilden den Ausgangspunkt des künstlerischen Konzeptes. ONE SQUARE METRE steht symbolisch für die Grundfläche der Telefonzelle, die als temporärer Ausstellungsort im öffentlichen Raum (re)aktiviert wird. Urbane Interventionen ersetzen zwei der Telefonzellen an ihren ehemaligen Standorten (vor dem Rathaus Tempelhof, vor dem Rathaus Spandau).
Die Telefonzellen werden von namhaften Künstlern mit aktuellen Positionen deutscher und britischer Kunst von Fotografie über Malerei bis hin zur Urban-Art bespielt. Hierbei fungieren sie als „Kunst- Satelliten“, die in Verbindung mit der „Basis-Station“, der Kommunalen Galerie Berlin stehen. Dort befinden sich ausgewählte Arbeiten der Künstler in einer gemeinsamen, außergewöhnlichen Werkschau.
Das verbindende Element der Arbeiten aller beteiligten Künstler liegt darin, dass sie Dinge und Situationen des täglichen Lebens als inhaltliche beziehungsweise gestalterische Grundlage haben und dies in unterschiedlichen künstlerischen Herangehensweisen ausdrücken. Mit diesem Ausstellungsprojekt wird ein Dialog zwischen Künstlern aus Großbritannien und aus Deutschland eröffnet. Ihre Werke reflektieren die Sichtweisen des täglichen Lebens aus einer zeitgenössischen und historischen Perspektive. Sie geben den Betrachter/innen die Möglichkeit, die britische und deutsche Alltagskultur zu erkunden.
Teilnehmende Künstler:
© Boxi I Mensch Bobby!, 2013
Boxi
Der 1974 geborene Boxi ist ein britischer Urban-Art-Künstler, der an der Londoner St. Martins School of Art Malerei studierte. Er produziert vielschichtige Cut-Outs in Lebensgröße, die er von Hand ausschneidet und dann im Stadtraum platziert. Die fotorealistische Wirkung seiner Arbeiten erzielt Boxi durch eine höchst aufwendige Stencil-Technik, die er häufig mit klassischen Maltechniken kombiniert. Er zählt zu den herausragenden Stencil-Künstlern. Neben urbanen Installationen waren Werke von Boxi auch im musealen Kontext zu sehen, beispielsweise im Museum Weserburg in Bremen, im Von der Heydt-Museum in Wuppertal, im MARTa Herford Museum, sowie im Museum für Völkerkunde in Hamburg. Seine Arbeiten sind in Kunstsammlungen vertreten, unter anderem in der Sammlung Reinking.
© Michael Hughes I Souvenirs: London, 2004
Michael Huhges
Michael Hughes wurde 1952 in Kingston in der Nähe von London geboren. Ab 1971 studierte er Geschichte an der London University. Schon früh entdeckte er jedoch seine Leidenschaft für die Fotografie. Bereits mit 25 präsentierte er in der renommierten Londoner „Photographer´s Gallery“ seine Werke. Wie viele andere britische Kreative und Musiker, die von den künstlerischen Möglichkeiten und der liberalen Lebensauffassung der Mauerstadt fasziniert waren, zog Hughes Anfang der 1980er Jahre nach West-Berlin. Im Stadtteil Kreuzberg fand er zunächst seinen neuen Lebensmittelpunkt. Er arbeitete als Fotojournalist für Zeitungen und Magazine und fotografierte das Leben der Hausbesetzer, Demonstranten und der alternativen Szene. Seine Fotoserie "Souvenirs" realisierte er während seiner Reisen durch die Welt. Er fotografiert selbst erstandene Andenken und historische Bilder vor Originalschauplätzen. Auf diese Weise kreiert er beeindruckende optische Illusionen, die den Betrachter des Bildes irritieren, aber auch gleichzeitig schmunzeln lassen.
© Klebebande Berlin
Klebebande Berlin
„Tape Art“ ist die jüngste Form der zeitgenössischen Kunst. Klebeband ist das prägende Stilelement dieser Kunstform, das sowohl im urbanen Raum als auch in zunehmender Weise in Galerien und auf Kunstfestivals zu sehen ist. Die von der Malerei inspirierte Kunstrichtung lebt von der Kombination verschiedener geometrischer Formen, die von kleinen Mustern bis hin zu raumgreifenden Installationen mit 3-D Effekt reichen. Exemplarisch für diese Kunstform steht das Berliner Tape-Art-Kollektiv „Klebebande“, das sich aus den drei gebürtigen Berliner Künstlern Bruno "BeezeBoe" Kolberg, Bodo Höbing und Nikolaj "NkoBu" Bultmann zusammensetzt.
© Joachim Seinfeld I Wenn Deutsche lustig sind – Dokufiktion, Leipzig 1909: Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht auf dem Weg zum Parteitag der SPD; 2014
Joachim Seinfeld
Der 1962 geborene Joachim Seinfeld besuchte die Akademie der Schönen Künste in Florenz und beendete diese erfolgreich mit dem Abschluss in Malerei. Anfang der 1990er Jahre begann er Malerei und Fotografie zu kombinieren: die Verwendung von Silbergelatine-Emulsion ist charakteristisch für seine Arbeit. Joachim Seinfeld nahm an einer Vielzahl von nationalen und internationalen Ausstellungen teil, unter anderem war er Teilnehmer der Internationalen Biennale für zeitgenössische Kunst in der Nationalgalerie in Prag. Seine Werke sind in zahlreichen Kunstsammlungen vertreten. Für seine Dokufiction-Serie „Wenn Deutsche lustig sind“ verfremdet er historisches Archivmaterial. Verkleidet schlüpft er schauspielerisch in die unterschiedlichsten Rollen, fotografiert und montiert sich gekonnt als Zeitreisender in die vergangenen Szenerien und wirft damit einen ironischen Blick auf die Alltagswelt der deutschen Geschichte.
© Slinkachu I They´re Not Pets Susan - Primrose Hill, London, 2007
Slinkachu
Der britische Künstler Slinkachu, der sich als Fotograf und Installationskünstler etablierte, hat mit seinen „Little People“ eine neue Art der Urban Intervention geschaffen. Er platziert Modellfiguren im Maßstab 1:87 im öffentlichen Raum, fotografiert diese scheinbaren „Alltagsszenen“ im Miniaturformat und lässt die Figuren dann zurück. Diese Installationen sind eine Metapher für die anonyme und überdimensionierte Lebenswelt der Menschen in der Großstadt. Fotos seiner Arbeiten waren in zahlreichen Ausstellungen, unter anderem auch mit Arbeiten von Banksy zu sehen. ONE SQUARE METRE ist seine erste Ausstellung in Berlin.
Kommunale Galerie Berlin
Tel: 030 | 9029 16704 (Galerie)
Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin
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Öffnungszeiten
Di - Fr 10 bis 17 Uhr
Mi 10 bis 19 Uhr
So 11 bis 17 Uhr
Eintritt frei
Kommunale Galerie Berlin
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