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Malte Spohr/Corinne Laroche – tour d´horizon

In der Ausstellung tour d´horizon bringen wir die aus Frankreich stammende Künstlerin Corinne Laroche und den deutschen Künstler Malte Spohr zusammen. Beide Künstler zeichnen sich durch ihre strukturhaften und analytische Bildkonzepte aus, die auf ihre je eigene Weise Fragen nach visueller Evidenz und deren Erkenntnismöglichkeiten durch Wahrnehmungsprozesse stellen.



Beide Künstler gehen von fotografischen Vorlagen aus, die sie digital bearbeiten bevor sie die Motive auf das Papier übertragen. Durch die Übersetzung der Bilder in formalisierte Grundelemente, wie Kästchen und Linien, entsteht in der Vefremdung eine reflexive Distanz zum Ausgangsmaterial. Die so geschaffenen Kompositionen sind frei von gestischer Expressivität oder vermeintlicher zeichnerischer Virtuosität. In ihnen werden die Dinge in ihrer Textur erkennbar gemacht, die abstrakt erscheint, doch zugleich eine materielle Eigenschaft vermittelt. Die Strenge der nach System konstruierten Linien und Kästchen wird damit aufgehoben, die Strukturen scheinen sich dem Bild zu fügen und werden zu einem lebendigen Muster, das sich unregelmäßig über das Blatt verteilt.

Malte Spohr platziert bei seinen Zeichnungen die Linien mit einem Lineal, Zeile für Zeile durchgehend, von Oben bis Unten auf das Papier. Das Motiv entsteht durch das Ab- und Aufsetzen des Stiftes und den Druck, den er darauf ausübt. Er verweigert sich somit einem klassischen Aufbau ausgehend von Konturen und Schraffuren, die die Lesart der Formen diktieren. Der Blick auf die Motive, die in dem gewählten extremen Panoramaquerformat wie Landschaften oder Materialien erscheinen, verbleibt unfokussiert. Als wäre man in Gedanken versunken, wie das Bild, das sich nach dem Abwenden vom Licht noch für einen kurzen Moment auf der Netzhaut abbildet. Die Zeichnungen enthalten etwas Amorphes, das sich zu Motiven zu sortieren scheint, sich jedoch gleich wieder verflüchtigt.

Die Strukturen von Corinne Laroche ergeben sich konkreter und geordneter. Ihre Motive scheinen überdimensional vergrößert und dadurch gepixelt zu sein. Die Felder verteilen sich von einem Zentrum ausgehend und schaffen durch Ausweitung und Verdichtung der Pixel eine Dramaturgie, die dem Anschein von Zufälligkeit entgegenwirkt. Die hier ausgestellten Werke sind in Positiv- und Negativformen gegenübergestellt, was zusätzlich unterstreicht, dass es sich weder um wahllose, unkoordinierte Formen, noch um starre logarithmische Tabellen oder Raster handelt. Es verbleibt eine Matrix, die das ursprüngliche Motiv fixiert, doch nicht deutlich umreisst.

Die Motive werden nach und nach von den Künstlern aufgebaut, und folgen weder starren Regeln, noch dem Zufall, sondern sind Resultat einer ausführlichen Betrachtung und Untersuchung von Dingen, die sich einzigartig in einem ihrer Details oder in einem flüchtigen Moment präsentieren. Die Künstler nähern sich den Motiven auf intime Weise, indem sie die Vorlagen in ihrer Tiefenstruktur untersuchen: Als würden die Künstler zunächst die Erscheinung in ihrem vollen Spektrum erfassen und danach sich nur Fragmenten davon nähern. Sie geben lediglich einen Ausschnitt der Wirklichkeit wieder und lösen die Motive aus ihrem üblichen Kontext. Die monotonen und kontinuierlichen Linien und Felder werden durch die Auseinandersetzung mit den Vorlagen diktiert und in einer beeindruckenden Akribie von den Künstlern zum vollendeten Bild ausgearbeitet. Wie in einem meditativen Vorgang entstehen die Werke mit dem Verlauf der Zeit. Zunächst als abstraktes Muster verkannt, erschließen sich die Motive als intelligente Auseinandersetzung mit komplexen Strukturen der Dinge und ihrer Wahrnehmung, die es zu entschlüsseln gilt.

Abbildungen: - Corinne Laroche rectus inversus, 2010, 50 x 135 cm , pencil on paper - Malte Spohr ggs III, 2010, 21 x 119 cm, pencil and colored pencil on paper

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Malte Spohr/Corinne Laroche – tour d´horizon

opening march 12th 2010 , 6-9 pm

duration: 12.3.2010 – 24.4.2010


In the exhibition tour d´horizon we are presenting the french artist Corinne Laroche and the berlin based artist Malte Spohr. Both artists distinguish themselves through strong structural and analytical concepts, in which they are, each in their own way, thematizing ranges of visual aspects and their ranges of insights through perception.

Both artists are using templates of photos, which they are editing digitally before they transfer the motive to the paper. Through the translation of the picture into formalized basic elements, like boxes or lines, an alienation of the original picture is initiated by a reflective process. The new emerged compositions are free from expressive gestures or graphic virtuosity. They reveal the texture of things, which appears abstract but in the same time is illustrating the quality of raw matter. The strictness of the arrangement of lines and boxes dissolves. The structures resign themselves to the image and turn into a vital pattern that scatters irregular on the sheet.

Malte Spohr is in his drawings placing the lines with a ruler, continuously row after row, from the top to the bottom. The motive develops through raising and lowering his pencil and the pressure he puts on it. By this technique he avoids a classical composition based on contours and shades, that would dictate the reading of the shapes. The observed motive stays unfocused, and on the chosen panorama horizontal format it reminds of landscapes or materials. As if being lost in thought or the retinal image that for a short moment remains on the inside of the eye after turning away from a strong light. The drawings contain something amorphous, that seem to arrange itself to a motive but vanishes again instantly.

The structures of Corinne Laroche appear more definite and organized. Her motives seem oversized and in this way pixeld. The fields are spreading from a center. Through the expansion and concentration it creates a dramaturgy that counteracts the expression of randomness. The exhibited works are counter posed with their own negative image. This accentuates that it is neither about disorganized shapes, nor about inflexible, logarithmical spreadsheets or grids. A matrix is remaining, which is fixating the original motive but does not define it.

The Motives are constructed bit by bit by the artists, and are neither following strict rules nor are coincidences. They are the result of a detailed observation and investigation of things, that are appearing unique in one of their details or in a brief moment. The artists are approaching the themes in a very intimate way, through examining the things in their deep structure: As if the artists would observe the phenomenon in its full spectrum and thereafter just approach fragments of it. They are establishing only a part of reality and detach the motives from their usual context. The monotonous and continuous lines and fields are getting dictated by the adaption of the photos and completed with an astonishing meticulousness. Like in a meditative process, the works emerge over time. First misconceived as an abstract pattern, the motives hereafter reveal themselves as an intelligent analysis of the complex structures of things and their perception, which is to be discovered.

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