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Galerie Axel Obiger
Von dieser Seite
Myrtia Wefelmeier und Fernando
Die Ausstellung: „von dieser Seite“ wirft Ihren Blick auf wundersame und bedenkliche Momente des Lebens. Zwei Künstler, die Zwischenräume im Denken und Handeln erspüren und Bilder und Objekte in die Leerstellen unserer Rationalität verankern. Ob Naturwunder oder Kulturleistung, die Frage nach der ureigenen individuellen Erfahrung und deren Konflikt mit dem zeitgenössischen Allgemeinen, wird durch zwei engagierte Positionen untersucht.
Myrtia Wefelmeier zeigt uns in ihren neuesten Malereien Menschen in Situationen, die mit dem Begriff „eine Erfahrung machen“ nur unzureichend beschrieben sind. Es sind Ereignisse und Momente, die etwas Wesentliches, intensiv urgewaltiges in uns ansprechen, etwas, dessen wir nur im Besonderen, Einzigartigen habhaft werden. Ob als Teil einer jubelnden Zuschauermenge oder als Individuum in der Natur, Menschen verschmelzen mit dem sie umgebenden Raum und gehen auf in einer Situation. Schatten und Lichter verschleiern die Grenze zwischen dem Subjekt und seinem Umfeld. Zeit und Ort konzentrieren sich zu einem endlosen Sekundenbruchteil voller Erleben, ohne Bedenken. Ein Moment, der in seiner Dichte unser Wesen durchdringt und fundamentale Emotionsgewebe aus Hoffnung und Angst, meditativer Ruhe und höchster Anspannung erzeugt, bevor wir
Erfahrungen und Verhaltensweisen als Hilfsmittel des Handelns nutzen können, bevor wir entscheiden, lenken, analysieren.
Fernando Niño-Sánchez will mit seinen Objekten die ungeschriebenen Gesetze, die diesen unhinterfragten Konventionen zugrunde liegen, untersuchen und mit seinen Werken einen Diskurs anstoßen. Denn es sind letztlich gerade diese gesellschaftlichen Konventionen, die Machtverhältnisse entstehen lassen und einen Anschein von individueller Wahlfreiheit aufrechterhalten. Der Künstler gibt diesen Konventionen eine Form und lässt sie in architektonischen Elementen Gestalt annehmen. Es sind tragende, stützende und verschönernde Elemente, die Stabilität und Tradition repräsentieren. Doch erfüllen sie diese Funktionen nur vordergründig. Genau dieser Bruch ist es, den Bertolt Brecht in seinem Frühwerk „Der Jasager und der Neinsager“ zur Sprache bringt. Der Jasager beugt sich den Konventionen und bezahlt dafür mit seinem Leben. Der Neinsager hingegen bricht mit der Tradition, entscheidet sich für das Leben und insbesondere für ein eigenständiges und neues Denken. Fernando Niño-Sánchez öffnet uns mit seinen Objekten den Blick auf solche Bruchstellen, in dem er zeigt, dass sich hinter Strukturen, die Naturgesetzen gleich akzeptiert sind, unvollkommene Konstruktionen verbergen.
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag, 13:00 - 19:00 Uhr
Galerie Axel Obiger
Daniel Kerber
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