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Galerie Axel Obiger

Doppelblindtest

Gereon Krebber und Oliver Möst




Die Ausstellung „Doppelblindtest“ blickt getrübt in die Welt. Doch auch wenn die Augen verschleiert sind, gelingt es den Künstlern mit ihren ganz eigenen Möglichkeiten und Mitteln Raum zu erobern, bringen Ihre Hände ins Spiel, wenn nicht gleich den ganzen Körper. Irgendwie lassen sich die Räume der Welt, psychologische oder reale, aus Künstlersicht auf diese Weise auch gelungener erforschen. Augen verschwinden im Mund und Hände und Körper übernehmen die erkundende Aneignung. Ergebnisse solchen taktilen Denkens klemmen dann schon mal als Skulptur unter der Decke oder werden als kurze performative Prozesse im Video festgehalten. Unschärfebereiche und Brüche der Raumordnung sind präzise, geduldige und humorvolle Akteure einer perfiden Attacke auf die Sollbruchstellen unserer so fein konstruierten Welt.

Oliver Möst arbeitet vorrangig mit fotografischen Mitteln. Die erzeugten Bilder zeigen dabei einen künstlerischen Blick, der in allerletzter Konsequenz auch die Optik des Fotoapparats durchdringt. So ersetzte für die Serie Clackastigmat 6.0 das Brillenglas zum Ausgleich der „Fehlsichtigkeit“ des Künstlers die Linse der Kamera. Das was der Künstler ohne Sehhilfe wahrnähme, bekommen wir im Umkehrschluss als Fotografie vorgesetzt. All die schönen Models, die Pokalsammlung des Vaters, die Stadtansichten - unscharf, verzerrt und verstörend. Man möchte sich permanent die Augen reiben.
In vier Videoarbeiten kehrt Oliver Möst seinen Blick rückkoppelnd auf sich selbst. Er wendet eine Lochbildkameratechnik auf den Camcorder an und richtet die präparierte Linse auf kurze Szenen, in denen er als Akteur im verschwommenen Raum nach Halt sucht. Die körperliche Einschränkung wird zum Motor von psychologisch aufgeladenen Handlungen, die starke Momente von Isolation, Trotz, Beklemmung und zynischem Humor beinhalten. Durch die einfache Manipulation seiner bilderzeugenden Werkzeuge gelingt es Oliver Möst - dem Auge die gewohnte Klarheit entziehend - den Blick frei zu machen für die tieferliegenden Bilder, Erinnerungen und Erfahrungen.

Gereon Krebber manipuliert ebenfalls und Klarheit gönnt auch er uns nicht. Er greift lieber direkt in die Raumordnung ein und stört die so selbstverständlich behauptete Position unserer Körper im Raum. Mit seiner schier unerschöpflichen Experimentierfreude durchdringt er Austellungsräume so vehement und krude, dass nur die humorvolle Seite seiner Arbeit verhindert, dass wir direkt von seinen Skulpturen im Raum verschlungen werden. Gereon Krebber misstraut dabei dem Sehen als dem dominanten Teil unseres Wahrnehmungsapparats. Auch er ein Künstler, der eher tastend oder schreitend erkundet. Die Hände als hochsensible Organe, die geschickterweise am Ende der maximalen Ausdehnung unserer Spannbreite angebracht sind, geben dem Künstler wesentlich wichtigere Informationen über Räume, als die im Hirn aus den Bildern zweier Augen konstruierte Dreidimensionalität. So winden sich die Arbeiten des Künstlers durch alle Schichten des Raumes, durch Winkel und Nischen, um Ecken, durch Türen. Wie Parasiten docken sie sich an Vorsprüngen an und erobern nun ungehemmt, schön verankert, den umliegenden Raum.

Oliver Möst´s Bilder verzerren das Abbild unserer Wirklichkeit, um dahinter verdeckte Seinsschichten aufzudecken, die Skulpturen von Gereon Krebber manipulieren in diesem Sinne den Raum. Beide fordern uns damit heraus, eine Zeit lang ihrer Welterkundung im Doppelblindtest beizuwohnen. Wenn wir bisher dachten, wir sähen wohl ein klares Bild von uns in den Räumen der Welt, müssen wir in dieser Ausstellung revidierend erkennen, vielleicht voreilig die Brille geputzt und die Hände in den Schoß gelegt zu haben.



We are pleased to invite you to the opening of the exhibition:

Doppelblindtest

Gereon Krebber und Oliver Möst

September 11th - October 9th 2010
Opening: Friday, September 10th at 7 p.m.

The exhibition ´Double Blind Test` takes a clouded look at the world. However, even when the eyes are shrouded the artists manage to capture space with their very own possibilities and means, using their hands if not their entire bodies. Somehow the spaces of the world, psychological or real, may be researched from an artistic perspective more successfully in this way. Eyes disappear into the mouth and hands and body take over the investigated acquisition. Results of such tactile deliberation wedge once into sculpture beneath the ceiling or are retained as short performative processes on video. Fuzzy regions and breaks in the order of space are precise, patient and humourous protagonists of a treacherous attack on the breaking points of our finely constructed world.

Oliver Möst works primarily with photographic means. The images created show an artistic view which is transmitted by the optic of the camera in the final consequence. For the series Clackastigmat 6.0 he replaces the lens of the camera with spectacle lens to balance the artist´s ´defective vision`. That which the artist perceived without visual aid is put in front of us in reverse as photography. All of the beautiful models, father´s trophy collection, city views – unclear, warped and blurred. One wants to constantly rub one´s eyes. In four video works Oliver Möst turns his gaze regenerated onto himself. He uses a pinhole camera technique on the camcorder and directs the prepared lens onto short scenes in which he as the protagonist seeks position in indistinct surroundings. Physical limitations become the engine of psychologically charged acts, which comprise of strong moments of isolation, defiance, trepidation and cynical humour. By simple manipulation of his image creating tools Oliver Möst manages – eyes deprived normal clarity - to clear the view for deeper lying images, memories and experiences.

Gereon Krebber manipulates likewise and also denies us clarity. He prefers to intervene directly into spatial structure and disturbs the assumed understood location of our bodies in space.
With his almost inexhaustible love of experimentation he permeates exhibition spaces so vehemently and crudely that it is only the humourous side of his work that prevents us from being devoured by his sculptures in the space. In this way Gereon Krebber mistrusts sight as the dominant part of our human senses. Even he, an artist who explores more fumblingly or pacingly. The hands as highly sensitive organs which are cleverly installed at the ends of the maximal expansion of our wingspan, give the artist far more important information about space than the images of two eyes constructed three dimensionally by the brain. The artist´s works wind through every layer of the space, through angles and alcoves, around corners, through doors. Like parasites they dock themselves on protrusions and nicely positioned, unconstrainedly conquer the surrounding space.

Oliver Möst´s images distort our picture of reality to reveal hidden layers of existence, Gereon Krebber´s sculptures manipulate space with this in mind. Both challenge us to witness their explorations of the world for a while in double blind tests. If we thought up to now we saw a clear image of ourselves in the spaces of the world, this exhibition makes us realise we must revise having prematurely wiped our glasses whilst twiddling our thumbs.

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Brunnenstraße 29
D-10119 Berlin
+49 30 / 76 23 63 76
+49 178 / 60 72 216
info@axelobiger.com
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