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Boris Lurie

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Dina4 Projekte

Between Visual And Non Objective Abstraction

Gruppenausstellung




Während des Gallery-weekends in Berlin:
Kooperation zwischen Dina4 Projekte München/Berlin und der Galerie Rupert Pfab, Düsseldorf


Ausstellung mit:
Cloneheadz, Motoko Dobashi, Sven Drühl, Johannes Evers, Genua/Wähner, Zora Aurora Gantenbein, Ann-Kristin Hamm, Nicole Heinzel, Bertram Hasenauer, Matthias Männer, Catalina Pabón, Giacomo Santiago Rogado, Christine Streuli

Projektraum Sophienstraße, Sophienstraße 18 in den Sophienhöfen, Berlin-Mitte

29. April bis 7. Mai 2011
Eröffnung: Do., 28. April 2011

Öffnungszeiten während des Gallery Weekend: Fr 18-21 / Sa/So 12-18

Öffnungszeiten: Di - Sa: 12 - 18

Dina4 Projekte
Hermann-Lingg-Str.10
D-80336 München
T +49.89.5238.9040
dr @ dina4projekte. de
dina4projekte.de

Galerie Rupert Pfab
Poststr. 3
D-40213 Düsseldorf
T +49.211.13 16 66
mail @ galerie-pfab. com
galerie-pfab.com


Christine Streuli, home base, 2011, Acryl auf Leinwand, 65 x 50 cm


Sven Drühl, C.D.F. (Undead), 2010, 170 x 210 cm, Öl und Silikon auf Leinwand


Between Visual And Non Objective Abstraction

Die anlässlich des Berliner Gallery Weekends gezeigte und von Dina Renninger und Rupert Pfab kuratierte Gruppenausstellung „Between visual and non objective abstraction“ untersucht eine zentrale und grundlegende Thematik der Bildenden Kunst. Zieht sich doch letztlich durch die gesamte westliche Kunstgeschichte eine klare Dichotomie: eine konkrete, Gegenstandsgebundene künstlerische Ausdrucksweise einerseits kontrastiert mit einer stetig wiederkehrenden Tendenz zur Abstraktion andererseits. Der Begriff des sogenannten „Konkreten“ erschwert diese Bipolarität um eine zusätzliche Komponente. Versteht man unter der sogenannten „konkreten Kunst“ doch eine Ausrichtung, die die abstrakte Kunst noch einmal potenziert: anstelle eine abstrakte künstlerische Darstellung auf eine noch immer latente Gegenständlichkeit zurückzuführen, negiert die konkrete Kunst jegliche assoziierende Apperzeption. Es kommt im Sinne des Konkreten stattdessen nur noch auf die reine Farbe und die reine Form an. Ein Beispiel soll dies in aller Kürze verdeutlichen: Erkennt die abstrakte Kunst in einem gelben Kreis auf blauem, eckigen Grund letztlich immer noch Sonne und Himmel, nimmt die konkrete Kunst nur mehr die zwei konkreten Formen Eckig und Rund sowie die konkreten Farben Blau und Gelb wahr.

Dass das Erfassen von Abstraktion und Gegenständlichkeit eine der komplexesten Thematiken schlechthin ist und dass die Grenzen zwischen den beiden Polen in der Geschichte der Kunst nie eindeutig und immer fließend waren, wird daher auch im gewählten Ausstellungstitel sichtbar: denn essentiell kommt es hierbei auf das kleine Wörtchen „between“ an. Dieses „In-Between“ der beiden gegenseitigen Tendenzen herauszuarbeiten, hat sich die aktuelle Ausstellung zur Aufgabe gemacht. Daran beteiligt sind insgesamt 13 künstlerische Positionen, die nachfolgend vorgestellt werden sollen.

Cloneheadz sind ein Künstlerkollektiv, das 2004 an der Akademie der Bildenden Künste München zueinander gefunden hat. Marc-Aurel (geb. 1981), Marc Ralle (geb. 1980), Christian Honold (1983), Raymond Gantner (1979) und Georg Fuchssteiner (1982) heißen die Mitglieder des Quintetts, die alle bei Markus Oehlen studierten. Wie ein jede ernstzunehmende Künstlergruppe, bauen auch Cloneheadz in ihrem konzeptuellen Ansatz auf ein Manifest. Abstraktion und Konkretheit werden darin im wahrsten Sinne wörtlich genommen: „Wir sind gegen Bla, Bla“, heißt es da gleich zu Beginn und programmatisch geht es weiter bis in der Proklamation „Lasst´s Euch schmecken – unsere griffige Hammelkeule der Produktivität“ ein, wie zu erwarten wahrscheinlich nur vorläufiger, Höhepunkt erreicht wird. In diesem Sinne bleibt dem Genießer der „zwischennetzlichen Phallus Präsentation“, einer editierten Performance-CD, schließlich nur noch „Guten Appetit“ zu wünschen.

Die Japanerin Motoko Dobashi (geb. 1976) zeigt Acrylzeichnungen mit Landschaftsmotiven, die aus nicht gerade landschaftstypischen Elementen kombiniert werden. Eine Bergmotivik beruht beispielsweise auf einer zerknitterten Alufolie, die die Künstler abzeichnet und in das Gesamtbild integriert. Deutlich wird aus diesem Bildverfahren, dass es Dobashi nicht zwingend um die real existierende Natur, sondern vielmehr um die Darstellung einer abstrakten Fantasiewelt geht. Farblich konzentrieren sich die Zeichnungen im Wesentlichen auf Schwarz- und Blautöne. Das reduzierte Farbspektrum unterstreicht das surreale, nicht greifbare Moment in Motoko Dobashis Landschaften, die es in der Realtität so nicht geben könnte.

Sven Drühl (geb. 1968) greift für seine Gemälde auf bereits existierende Bildwerke zurück. Es sind klassische Meisterwerke der alten Malerei wie Caspar David Friedrichs Eismeer oder die Arbeiten zeitgenössischer Künstler, die er als Vorlage aufgreift. Doch was daraus dann in Drühls Atelier entsteht, ist eine völlig neue, eigenständige künstlerische Arbeit, in der Abstraktion und Figuration Hand in Hand gehen. Denn Drühl transferiert das jeweilige, meist farbige Vorlagenbild in ein abstrahierendes, absolutes Schwarz-in-Schwarz. Gestalt gebend generieren sich darin nur allein die Konturen, die der Künstler mittels Silikon auf die Leinwand bannt. Diese Konturlinien geben das jeweilige Motiv auf ein so formales Minimum reduziert wieder, dass ein Erkennen des Ursprungbildes nur noch eben möglich ist.

Johannes Evers (geb. 1979) rezipiert als Videokünstler ebenfalls die klassischen Meisterwerke der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte. Der kunsthistorische Blick auf die so wichtigen Ikonen erfährt durch die Übertragung in das moderne Medium Video eine wohltuende Erdung. Denn die Werke werden in Evers Videos nicht bis zur Perfektion reinszeniert sondern erhalten durch ihre vereinfachte und bisweilen profane, etwas saloppe Annäherung einen neuen und gewinnbringenden interpretatorischen Spielraum. Im Video „Suprematismus“ beispielsweise wird Kasimir Malewitsch´ strenge und metaphysische Geometrie treffend karikiert. Setting, Choreographie und die lichte Kostümierung der Akteure verweisen beim ersten Blick mitunter auf ein zartes Bändelspiel im Garten. Die Schauspieler tragen die schwarzen und orangenen Styrodurplatten in ihren Händen aber dann doch nicht nur im graziösen Wiegeschritt durch die Wiese ¬¬– sie benutzen die Platten sodann schlichtweg dazu, sich lustvoll gegenseitig zu verprügeln.

Die Kanadierin Zora Aurora Gantenbein (geb. 1986) zeigt Arbeiten aus ihrer Werkgruppe „Drifting“. Insekten werden des Nachts bekanntlich von Lichtquellen angezogen. Die junge Künstlerin stellt dieses Phänomen in gegenständlichen aber formal und farblich reduzierten Bildmotiven dar. Mit den Insekten assoziiert die Künstlerin auf einer Metaebene allgemein menschliches Verhalten. Denn auch wir kreisen, nicht anders als Motten um das Licht, um zentrale Lebensfragen. Den Insekten durchaus ähnlich, versuchen wir uns dem anzunähren, was Glück und Erkenntnis verheißt. Im Unterschied zu den Kleinlebewesen können Menschen allerdings ihren Standpunkt und ihre Perspektive wechseln und haben dann die Möglichkeit, die Dinge in einem anderen Licht zu sehen. Mit ihren abstrahierten Motiven von Scheinwerfern und Lichtkegeln möchte Zora Aurora Gantenbein dazu anregen, den eigenen Betrachterdtandpunkt gelegentlich zu wechseln umso Neues wahrzunehmen.

Ann-Kristin Hamms (geb. 1977) großformatige Gemälde bewegen sich beispielhaft zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit. Im Kontrast zueinander stehen abstrakte, organische Formen und wiederum scheinbar figürliche Elemente wie etwa Schnecken, Falter, Blüten oder Fächer. Doch konkretes Darstellen wird vermieden, die Bilder sollen beim Betrachter stattdessen eigenen Assoziationen freien Raum lassen. Unterstützt wird dieses freie Formulieren von einem Gestaltungsprinzip, das Farbspritzer und andere Zeugnisse der Bildentstehung aufnimmt und den bereits motivisch angelegten Gegensatz von Zweidimensionalität und Tiefenräumlichkeit verstärkt.

Was passiert, wenn der bildnerischen Darstellung eines menschlichen Antlitzes elementare Bestandteile fehlen? Dieser Frage kann man bei Bertram Hasenauer (geb. 1970) auf den Grund gehen. Seine Bleistiftzeichnungen bestechen bereits durch ihren motivisch reduzierten Bildaufbau und die Konzentration auf eine Person oder ein Landschaftselement. Der Einsatz einer stark abstrahierenden Hell-Dunkel-Verteilung verstärkt den Eindruck des Reduzierten um ein Weiteres: immer sind es weiße Partien, die den jeweiligen Gegenstand formulieren; die dunklen Farbpartien geben sodann den umgebenden Negativraum wieder. In einer von Hasenauers aktuellen Gesichtsdarstellungen greift nun der Negativraum unmittelbar in das Gesichtsformende Weiß ein und blendet die Augen-, Nasen- und Mundpartie des dargestellten Mannes aus. Dabei handelt sich um einen stilisierten Mundschutz, der anstelle sie zu schützen eine zentrale, Identitätsstiftende Gesichtspartie aus dem dargestellten Gesicht herauslöscht.

Die Linie ist Nicole Heinzels (geb. 1969) Inspirationsquelle. Mit ihr arbeitet sie an Bildfindungen, die sich fließend zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit bewegen. Es Das Spiel zwischen Realität und Illusion fasziniert die Künstlerin. In den Bildern erkennt man durchaus gegenständliche Moment wie beispielsweise bewegte, lichtreflektierende Wasseroberflächen oder auch Landschaften, die in einer Kombination von Natur und Architektur wie fiktive Schattenbilder wirken. Die reduzierte Formensprache aus horizontalen Liniengerüsten und eine verhaltene Farbigkeit kennzeichnen die aktuellen Arbeiten Nicole Heinzels, die aus der Verfremdung grafischer Vorlagen aus den Medien bedient.

Matthias Männer (geb. 1976) entwirft in seinen Tuschezeichnungen Landschaften, die sich stets auf ein zentrales Bildelement konzentrieren. In den aktuellen Arbeiten handelt es sich dabei um einzelne Bergzüge, die sich aus waagrecht gesetzten Strichen ergeben. Das Strichgefüge bietet jeweils immer den Untergrund, auf dem sich ein weiteres, meist rautenförmiges Liniengeflecht ausbreitet. Aus einer Vielzahl von einzeln gesetzten Tuschelinien generiert sich so, ähnlich wie bei einem Computergesteuerten Strichcode, ein Gesamtbild, das durch seine vollkommen reduzierte Bildlichkeit besticht. Auch wenn die linear konzipierten Zeichnungen den automatischen Prozess des Tintenstrahldruckers als Sinnbild technischer Perfektion weitestgehend nachahmen, gewinnen Männers Bildwelten durch bewusst gesetzte kleine „Fehler im System“ an entscheidender Poesie durch Unvollkommenheit.

Eines der Sujets, die die Kolumbianerin Catalina Pabón (geb. 1979) seit vielen Jahren verfolgt, ist die Landschaft. Dabei geht es ihr im Wesentlichen um die Wiedergabe einer stereotypen Vorstellung von Landschaft und um einen Naturbegriff, der sich von menschlichen Zivilisationsbegriffen frei macht. Auch wenn sich auf den monochromen, dunklen Farbflächen bisweilen gegenständliche Momente wie z.B. Buschsilhouetten heraus kristallisieren, so bleiben die Szenen stets vage und bilden niemals einen konkreten Ort ab. Denn die Künstlerin reduziert und verändert das ihren Gemälden zu Grunde liegende fotografische Ausgangsmaterial stets soweit, bis nur das Wesentliche was eine Landschaft ausmacht, erhalten bleibt.

Die Malerei des Schweizers Giacomo Santiago Rogados (geb. 1979) generiert sich aus zarten Farben, leichten Formen und der stets starken Präsenz des Bildträgers, der Leinwand, die den Betrachter in illusionistische Bildwelten entführt. Seine abstrakte Motivik beruht auf diffusen Farbansammlungen, über denen sich geometrische Gitterstrukturen oder ornamentale Zwiebelformen entfalten. Teilweise begegnen sich die eingesetzten Farben in akzentuierten Kontrasten, häufig stufen sie sich aber auch nur in minimalen Nuancen voneinander ab. Die Wahrnehmung der internen Bildverhältnisse ist bisweilen diffizil und macht die Spannung von Rogados Gemälden aus.

Wer erinnert sich nicht an die klassischen Lehrvideos im Schulunterreicht? Matthias Wähner (geb. 1953) und Genua Scharmberg (geb. 1968), beide heute selbst Lehrkräfte an der Akademie der Bildenden Künste München, entwickeln in einem fortlaufenden Gemeinschaftsprojekt die etwas anderen „Filme aus der Lehre“. In mittlerweile neun Episoden führen sie in das – wohlmöglich typische? – Leben und Arbeiten an einer deutschen Kunstakademie ein. Überraschend wachsen die beiden Künstler dort über ihr Dozentendasein hinaus und finden sich in gewichtigen wie profanen Rollen vom Welterklärer bis hin zur Kochassistentin wieder. Auch wenn die „Filme aus der Lehre“ wohl nicht „in der Lehre“ eingesetzt gehören, verdienen sie das „Prädikat: Wertvoll“. Denn sie bieten endlich eine etwas andere Form der Wissensvermittlung, die noch dazu jede Menge Spaß macht – den im Video Beteiligten und dem Betrachter.

Die Schweizerin Christine Streuli (geb. 1975) ist für ihre großformatigen, farbintensiven und ornamentalen Bilder bekannt. Ihre Arbeiten lassen sich weder eindeutig der Gegenständlichkeit noch der Abstraktion zurechnen. Die starke Farbigkeit trägt zur Abstraktionstendenz von Stierlis Werken genauso bei wie der mehrschichtige Bildaufbau. Die verschiedenen Schichtüberlagerungen verunklären die Bildgründe und werfen die Frage nach den genutzten malerischen Verfahren auf. An Stelle eines klassischen Malauftrags per Pinsel sprüht, schüttet oder spritzt Christine Streuli die Farbe auf ihre Leinwände, setzt zur Überarbeitung Rechen, Schablonen oder Kratzer ein oder bedient sich drucktechnischer Verfahren.

Dr. des. Verena Bader
www.wortbad.de
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