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PROGRAM: initiative for art and architectural collaborations
"How If - A Translation in III Acts"
Mladen Bizumic
Im Rahmen seiner ersten Einzelausstellung in Deutschland präsentiert Mladen Bizumic seine Arbeit zeitgleich im Künstlerhaus Bethanien und bei PROGRAM in Berlin. Die Ausstellung ist als eine "Räumliche Oper" angelegt, in der Bizumic die Facetten zeitgenössischer Geopolitik im Verhältnis zu den Repräsentationen von Architektur untersucht. Jeder der drei Akte der Arbeit beinhaltet die Beiträge weiterer KünstlerInnen, MusikerInnen, TheoretikerInnen und in einem Fall, seiner Mutter. Akt III wird in PROGRAM präsentiert, während Akten I&II die Installation im Künstlerhaus Bethanien (
bethanien.de) zusammenstellen.
Bizumics Arbeit geht oft von der Architektur, dem urbanen Kontext und der Historie des Ortes aus, an dem der Künstler lebt. Die Arbeit How If - A Translation In III Acts bezieht den städtischen Raum von Berlin, dem momentanen Wohnsitz des Künstlers, zwischen PROGRAM und dem Künstlerhaus Bethanien mit in die Ausstellung ein.
AKT I
Freud Museum (for her) 2006-2007 besteht aus einer Vitrine mit Fragmenten von Gebäuden in Wien. Zwei in Auftrag gegebene Arbeiten begleiten diese: Ein Klavierstück, das die Wiener Freundin des Künstlers (eine Musikerin) komponiert hat und ein "psychoanalytisches Gedicht", das seine Mutter (eine Psychologin) geschrieben hat. Beide artikulieren die persönlichen Dimensionen, die der Arbeit eingeschrieben ist. Der materielle Index der gebauter Umgebung Wiens wird zu einem musealen Display - seine Materialität wird abstrahiert und abwechselnd von der Musik und der Poesie in Frage gestellt.
AKT II
Die Videoinstallation Sister Cities of Berlin (Paris) 2007 zeigt Straßenlaternen in Paris, betrachtet durch die verglaste Tür eines Gebäudes in der Nähe der Nationalstraße 7. Das verzerrte Bild im Glas wird kontextualisiert, als eine Stimme aus dem Off beginnt, eine Geschichte über den Pariser Vorort Le Kremlin-Bicetre zu erzählen. Die Erzählung basiert lose auf einem Interview, das Bizumic mit den Französischen Künstler Saadane Afif und Valerie Chartrain geführt hat - die selbst in dem zuvor genannten Gebäude wohnen. Die Charaktere der Erzählung werden in ihrer Beschreibung zwar verkürzt dargestellt, es entsteht allerdings eine Komplexität durch die Kollision der Bilder, poetischen Verse und den von MINIT komponierten Ambientklängen. Die reduzierte Art der Arbeit regt den Betrachter zum freien Assoziieren an.
AKT III
Seit 2004 arbeitet Bizumic an dem Multi-Channel Videoprojekt event.horizon.black.hole. Eine L- förmige Wand wird in der Galerie aufgebaut als Projektionsfläche für zwei gespiegelte Videoprojektionen. Nacheinander werden Videoaufnahmen von der zerbröckelnden Architektur des UNESCO Hauptgebäudes in Paris und ein Bild einer Schneelawine auf dem Mount Cook in Neuseeland, ein von der UNESCO zum Weltkulturerbe bestimmter Ort, gezeigt. Durch die Spiegelung entlang der Ecke der Wand wird jede Doppelprojektion zu einem großen, sich ständig wandelndem Rorschach-Fleck. Im Rahmen dieser Ausstellung wird die Arbeit durch eine Multi-Channel Vertonung ergänzt, die Tonaufnahmen von der Berliner Museumsinsel (auch ein Ort des Weltkulturerbes) mit dem Geräusch der im Wind schlagenden Fahnen vor dem Hauptquartier der United Nations in New York verbindet. Die Projektion dematerialisiert die Wand, während der Soundtrack Begriffe von Nationalität, Geographie und der Konzeption von Weltkulturerbe gliedert.
über Mladen Bizumic:
1976 in Belgrad geboren, ist Mladen Bizumic in Auckland, Neuseeland aufgewachsen. Zurzeit lebt und arbeitet er in Berlin. Ausstellungen: New Zealand Book auf der Venedig Biennale (2007), Moskau Biennale (2007), Busan Biennale (2006), Hide-Tide, CAC, Vilnius und Zacheta Nationales Kunstmuseum, Warschau (2006), Re: Modern, Künstlerhaus Wien (2005), Fiji Biennale Pavilions, Govett-Brewster Art Gallery, New Plymouth (2003), Mladen Bizumic, ARTSPACE, Auckland (2002).
Die Ausstellung bei PROGRAM wurde großzügig von der Neuseeländischen Botschaft in Berlin unterstützt.
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