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>Das Recht auf Unreife< - Die A.R. Penck Klasse in der Galerie Michael Schultz

von Stefanie Ippendorf (24.08.2006)


>Das Recht auf Unreife< - Die A.R. Penck Klasse in der Galerie Michael Schultz

Die 25. Stunde hat geschlagen! Das zumindest verkündet Elvira Mehlichs >Installation<. Auf der schwarz gestrichenen Wand steht es in großformatigen schwarzen Lettern geschrieben: "25 Uhr". Mit ihrer minimalistischen Wandarbeit nimmt Mehlich eine Sonderstellung in der Ausstellung der ehemaligen A.R. Penck Schüler in der Galerie Michael Schultz ein. Ihre Ex- Kommilitonen nämlich widmen sich der figürlichen Darstellung.

Tatort Düsseldorf. Hier haben Elvira Mehlich, Juan Collantes, Jan Meier, Lubomir Typlt und Anna Vilents an der Kunstakademie studiert. Neben dem Studienfach Malerei haben die fünf noch eine weitere Gemeinsamkeit: allesamt waren sie Schüler bei A.R. Penck. Über A.R. Penck kam schließlich auch die Verbindung zu der Berliner Galerie zustande, die den "Altmeister" seit Jahren vertritt. Mit >Das Recht auf Unreife< möchte Schultz die Tradition seiner Galerie, die "aktuelle Tendenzen der deutschen Kunsthochschulen vorzustellen" weiterführen. Statt große Malerfürsten wie Georg Baselitz, Norbert Bisky, Jörg Immendorf, Markus Lüpertz und Wolfgang Petrick nun also fünf Absolventen der Kunstakademie.

Als einziger deutscher Künstler im Bunde erzählt Jan Meier in seiner grellbunten Aquarellserie vom Karneval. Bei der Rosenmontags - Polonese und an der Bar tummeln sich verschwommen die gespenstischen, sehr an Daniel Richters Figuren erinnernden "Jecken" und der Polizisten- Dämon hat wohl auch zu tief ins Glas geguckt.

Realistischer dagegen sind die vier Gemälde der Ukrainerin Anna Vilents. Wo man sich von den starren Blicken des >Kommissars< und des >Rotkäppchens< durchaus noch fesseln lassen kann, wirkt >Ceci n´est pas un perroquet< allerdings nur wie ein belangloses Zitat von René Magrittes Pfeifenbild - das Recht auf Unreife?

Überzeugender sind die Arbeiten von dem in Tschechien geborenen Lubomir Typlt. Mit pastosem Farbauftrag und dynamischem Pinselduktus holt er Alltägliches wie >Zwei Tonnen< auf die Leinwand. Gleichzeitig gibt er sich als Bastler zu erkennen: bei seiner Fahrradskulptur hat er die Räder durch Gießkannen ausgetauscht.

So vielseitig sich die Akademieabsolventen in ihrem handwerklichen Können bei Michael Schultz präsentieren, fehlt ihnen (noch) an Inhaltlichkeit und Prägnanz. Aber immerhin einen Schritt sind sie ihrem Lehrer Penck voraus: dieser hatte es weder in Dresden noch in Ostberlin auf die Akademie geschafft und mußte sich das künstlerische Können autodidaktisch aneignen!

Abbildung:
Jan Meier "Dämon", Aquarell
Lubomir Typlt "Zwei Tonnen", Acryl auf Leinwand

Klasse A.R. Penck - "Das Recht auf Unreife"
19.08. - 09.09.2006

Galerie Michael Schultz oHG
Mommsenstr. 34
Berlin 10629

Öffnungszeiten: Di - Fr 11 - 19h, Sa 10 - 14h

Stefanie Ippendorf

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Titel zum Thema A.R. Penck:

>Das Recht auf Unreife< - Die A.R. Penck Klasse in der Galerie Michael Schultz
Ausstellungsbesprechung: Die 25. Stunde hat geschlagen! Das zumindest verkündet Elvira Mehlichs >Installation<. Auf der schwarz gestrichenen Wand steht es in großformatigen schwarzen Lettern geschrieben: "25 Uhr".

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