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19 Uhr: eine Performance, konzipiert und präsentiert von Katrina E. Bastian. Uferstudios_Studio 1 | Uferstr. 8/23 | 13357 Berlin

Hannah Arendt Denkraum

von (05.10.2006)


Hannah Arendt Denkraum

Zum 100sten Geburtstag der großen politischen Denkerin Hannah Arendt wird vom 14. Oktober bis 19. November 2006 in der ehemaligen jüdischen Mädchenschule, Auguststraße 11-13, Berlin-Mitte, die Kunstausstellung Hannah Arendt Denkraum mit Arbeiten von internationalen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt. Die Ausstellung Hannah Arendt Denkraum ist ein experimentelles Kunstprojekt, bei dem dreizehn Künstlerinnen und Künstler mit ihren Arbeiten (Installationen, Videos, bildnerischen Arbeiten und Skulpturen) den Neubeginn politischen Denkens erschließen, wie er in Hannah Arendts Werken erscheint.
Hannah Arendt wurde am 14. Oktober 1906 in Linden bei Hannover geboren und starb am 4. Dezember 1975 in New York.

Teilnehmende KünstlerInnen

Tobias Hauser, Berlin

Johan Lorbeer, Berlin

Volker März, Berlin

Sebastian Hefti, Susanne Hofer und Katrin Oettli, Zürich

Thomas Hirschhorn, Aubervilliers und Marcus Steinweg, Berlin

Martha Rosler, New York

Judith Siegmund, Berlin

Parastou Forouhar, Offenbach, Teheran

Ram Katzir, Amsterdam

Adib Fricke, Berlin

Zum Ausstellungsprojekt
Zum hundertsten Geburtstag der philosophischen Denkerin und deutschen Jüdin Hannah Arendt (1906 - 1975) am 14.Oktober 2006 wird in Berlin, der Stadt, aus der sie 1933 fliehen musste, eine Ausstellung realisiert, die Denken und Sprache Hannah Arendts würdigt und die Aktualität und Wechselwirkungen ihres literarischen, philosophischen und politischen Schaffens sichtbar macht.

In der politischen Theorie und in der Schreibwerkstatt Hannah Arendts existieren zentrale Begriffe, deren Bedeutung, Wirkung und Aktualität unübersehbar sind.
Es sind dies Begriffe wie Arbeiten, Herstellen, Handeln, Denken, Verstehen und Lieben. Im Sinne Hannah Arendts verwendet, können sie auch heute dazu dienen, brennende Fragen angesichts der Krisen von Gesellschaft, Politik und Arbeitswirklichkeit zu erörtern.

Es mag vielleicht im ersten Moment ungewöhnlich erscheinen, dass sich bildende Künstlerinnen und Künstler mit einer Philosophin und Denkerin anlässlich ihres 100. Geburtstages beschäftigen und sich ihr dabei nicht biografisch, sondern mit den Mitteln und Ausdruckmöglichkeiten ihrer Kunst annähern.

Hannah Arendts Denkbilder sind jedoch künstlerischen und literarischen Formen wahlverwandt. Sie dienen einem offenen, keinem System verpflichteten Denken. Hannah Arendt lehnte es deshalb ab, sich als Philosophin zu bezeichnen. Ihr Interesse galt der grundsätzlichen Fähigkeit aller, sich in einer Welt der Krisen und Umbrüche denkend und urteilend zu orientieren. Denkbilder waren für sie Mittel des Verstehens von Neuem. Die Ideengeber und Kuratoren des Projekts haben eine Affinität, eine strukturelle Ähnlichkeit von Arendts Denken und Forschen mit dem Forschen und Handeln von Künstlern in aktuellen Kunstkonzepten ausgemacht, die sich in eben jener Offenheit und der Verweigerung gegenüber von geschlossenen Systemen, Schulen und Stilen äußert.

In ihrem Denktagebuch notiert Hannah Arendt im August 1969: "Was Denken und Dichten verbindet, ist die Metapher. In der Philosophie nennt man Begriff, was in der Dichtung Metapher heißt. Das Denken schöpft aus dem Sichtbaren seine <Begriffe>, um das Unsichtbare zu bezeichnen."

Die Metapher zielt bei Hannah Arendt auf das Neue und Unsichtbare und schafft neue Begriffe des Sichtbaren. Ihre Methode korrespondiert mit gegenwärtigen Arbeitsmodellen und Konzepten bildender Kunst, die nicht nur im Metaphorischen operieren, sondern mit unverbrauchten und unerwarteten Verbindungen divergenter Elemente ebenfalls zu neuen Ansichten und Sehweisen vorstoßen.

Bei ihrer Auseinandersetzung mit dem politischen Denken Hannah Arendts sind die teilnehmenden Künstler und Künstlerinnen auf Arendts Äußerungen und Analysen zu fundamentalen Krisen unserer Gesellschaft gestoßen, die gerade wegen der Gleichzeitigkeit von Präzision und Offenheit in der Lage zu sein scheinen, Impulse für die Gegenwart zu geben. Arendts zentrale Themen wie etwa "Totalitarismus", "Krise der Arbeitsgesellschaft" oder "Die Banalität des Bösen" und "Urteilsfähigkeit" bearbeiten drängende Probleme der Gegenwart, wobei die ungewöhnliche Methode ihrer Annäherung Chancen für neue Fragen und Sichtweisen eröffnet.

An dieser Stelle setzt die Ausstellung Hannah Arendt Denkraum an. Die eingeladenen Künstlerinnen und Künstler zeigen für den Denkraum entwickelte und ortsbezogene Kunstwerke und Installationen in Reflektion auf Hannah Arendt und die Aktualität ihres Denkens. Es geht den künstlerischen Beiträgen um eigenständige Darstellungen - nicht um Illustrierungen - der im Werk Hannah Arendts entwickelten Denkformen und Sprachbilder.

So ist in der ehemaligen Jüdischen Mädchenschule ein exemplarischer und temporärer Denkraum entstanden, der die Besucher einlädt und anspricht, sich mit dem Denken Arendts auseinanderzusetzen - anders, als wolle man ihnen ausschließlich empfehlen, ein Buch von Arendt oder eines der vielen Bücher, die anlässlich ihres hundersten Geburtstages erschienen sind, zur Hand zu nehmen.
Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, den Denkraum Hannah Arendts physisch zu begehen und zu erforschen. Die von den Künstlern entwickelten Bilder bieten sich an und stellen Bezüge zu Gedachtem aus der arendtschen Schreibwerkstatt her. Auf diskursive und sinnliche Weise können so Erfahrungen entstehen, auch für Besucher, die nicht mit philosophischer Lektüre oder Theorie vertraut sind. Mitten in der Ausstellung ergibt sich zudem für die Besucher die Möglichkeit, sich auf ein mitreißendes Fernsehinterview mit Hannah Arendt einzulassen, sie im Originalton zu hören oder im Leseraum in ihren Büchern zu lesen - nach Ihrer Devise: Ich will verstehen.

Idee
Dr. Wolfgang Heuer, FU Berlin, Internationale Zeitschrift HannahArendt.net, und Sebastian Hefti, Publizist, ehem. Generalsekretär Deutschschweizer PEN Zentrum, Zürich

Kurator
Dr. Peter Funken, Kunstwissenschaftler, freier Kurator

Kuratorenteam
Dr. Wolfgang Heuer, FU Berlin
Prof. Hermann Pfütze, Deutsche Gesellschaft für Ästhetik
Katharina Kaiser, HAUS am KLEISTPARK

Orte und Termine
Die Ausstellung "Hannah Arendt Denkraum" findet in den Räumen der ehemaligen Jüdischen Mädchenschule in der Auguststraße 11-13 in Berlin-Mitte statt.

Eröffnung der Ausstellung
Samstag, 14. 10. 2006, ab 18.00 Uhr / Einlass ab 17.00 Uhr
Auguststr. 11 - 13, Berlin-Mitte, Ehemalige Jüdische Mädchenschule.

Künstlergespräch
Sonntag 15. 10. 2006 um 18.00 Uhr
Auguststr. 11 - 13, Berlin-Mitte, Ehemalige Jüdische Mädchenschule.

Dauer der Ausstellung
14. 10. bis 19. 11. 2006

Öffnungszeiten
Di. - Mi., 12.00 - 19.00 Uhr
Do. 12.00 - 21.00 Uhr
Fr. - So. 12.00 - 19.00 Uhr

Zur Ausstellung erscheint ein Journal mit Texten und Abbildungen

Eintritt: 4 Euro, ermäßigt 2 Euro

Website: www.HannahArendt-Denkraum.com

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Hannah Arendt Denkraum
Zum 100sten Geburtstag der großen politischen Denkerin Hannah Arendt wird vom 14. Oktober bis 19. November 2006 in der ehemaligen jüdischen Mädchenschule, Auguststraße 11-13, Berlin-Mitte, die Kunstausstellung Hannah Arendt Denkraum mit Arbeiten von internationalen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt.

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