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Von Florenz nach Berlin: Freisteller - Villa Romana-Preisträger 2008 im Deutsche Guggenheim Berlin

von ch (25.04.2008)


Von Florenz nach Berlin: Freisteller - Villa Romana-Preisträger 2008 im Deutsche Guggenheim Berlin

Erstmals zeigen die Villa Romana-Preisträger von 2008 - Dani Gal, Julia Schmidt, Asli Sungu und Clemens von Wedemeyer - ihre Bilder, Installationen und Videos im Deutsche Guggenheim.
Der Villa-Romana Preis, der seit 1905 verliehen wird, ist der älteste deutsche Kunstpreis und schließt gleichzeitig das am längsten bestehende kulturelle Engagement der Deutschen Bank ein.
In den vergangenen Jahren hat die Öffentlichkeit wenig von dem Preis, der immerhin ein Stipendium und für 10 Monate ein Wohnatelier in dem Florentiner Künstlerhaus umfasst und zu dessen Preisträgern Künstler wie Georg Baselitz, Anna Oppermann, Markus Lüpertz oder Katharina Grosse zählen, erfahren. Vielleicht ändert sich das mit der jetzigen Ausstellung, die den Titel "Freisteller" trägt und die von Angelika Stepken - der derzeitigen Direktorin der Villa Romana in Florenz - kuratiert wird.
Der Begriff "Freisteller" ist dem Bereich der Fotografie und Computergrafik entlehnt und beschreibt in seiner Bedeutung als Herauslösung eines bildlichen Motives aus seiner Umgebung die Arbeitsweise der Künstler: Sie isolieren ihre Motive und Themen aus dem ursprünglichen Kontext, experimentieren mit ungewohnten Sichtweisen und erschließen so neue Zusammenhänge.

So löst bspw. Asli Sungu wortwörtlich die Farbe von der Wand, schichtet sie auf und lässt eine Skulptur entstehen, die freisteht, eine erstaunliche Präsenz entfaltet und wider Erwarten nicht zusammenbricht. Parallel dazu werden in ihren Videos Situationen thematisiert, in der die Künstlerin alltägliche Handlungen ausübt - wie Zähneputzen oder Bügeln - und dabei ständig neuen Erwartungen Dritter ausgesetzt ist. Sozusagen der umgekehrte Prozess, der um eine narrative Ebene erweitert wird und auf den Migrationshintergrund der Künstlerin anspielt.

Auch die Malerin Julia Schmidt spielt mit den Erwartungen des Betrachters. Ihre Bildmotive wählt sie aus Zeitschriften, Büchern oder aus dem Internet. Durch mehrere aufgetragene Farbschichten gehen diese langsam verloren und verweigern sich der Sichtbarkeit.

Nur eine Ahnung bleibt zurück. Eine ungewöhnliche Hängung verstärkt die Irritation, etwas zu sehen, was nicht da ist.
Clemens von Wedemeyer verbindet hingegen in seinem Film "Die Probe", der in einer monumentalen Kulisse läuft, Elemente der politischen Dokumentation mit Fiktion. Er zeigt einen Schauspieler als Politiker, der sich auf seine Rede, die er gleich vor Publikum halten wird, vorbereitet. Der Ausstellungsbesucher erlebt im Film eine mögliche backstage Situation, was die Wechselwirkung zwischen realer gesellschaftlichen Situationen und medialer Darstellung verdeutlicht.
Der vierte Künstler Dani Gal untersucht Einflüsse der Populärkultur und verbindet dies mit historischer Recherchearbeit. So sind in der Ausstellung bspw. zwei Schallplatten aus den 50er Jahren gleichzeitig - Seite a / Seite b - zu hören, die Gespräche berühmter Architekten der Moderne dokumentieren. Über Bewegungsmelder kann der Ausstellungsbesucher Einfluss auf die Ausstrahlung nehmen bzw. diese manipulieren. Der Titel der Arbeit lautet: "Architecture regarding the future of conversations".

Während im Deutsche Guggenheim Berlin bisher Ausstellungen mit renommierten Künstlern entweder aus der Sammlung der Deutschen Bank oder aus dem Einflussbereich der Solomon R. Guggenheim Foundation gezeigt wurden, entsteht durch die Präsentation der jungen Preisträger der Villa Romana ein erfrischend neuer zeitgenössicher Impuls.

Ausstellungsdauer: 26.4.-22.6.08
Öffnungszeiten: Täglich 10 bis 20 Uhr
Führungen: Täglich, 18 Uhr
Jeden Mittwoch: Lunch Lecture um 13 Uhr

Deutsche Guggenheim
Unter den Linden 13/15
10117 Berlin

deutsche-guggenheim.de

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