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Der Lichtgrafiker Heinz Hajek-Halke in der Akademie der Künste

von chk (08.09.2012)


Der Lichtgrafiker Heinz Hajek-Halke in der Akademie der Künste

Obwohl Heinz Hajek-Halke in der Kunst- und Fotografieszene kein Unbekannter ist, blieb sein Werk von einer breiteren Öffentlichkeit bisher unentdeckt. Das soll sich jetzt ändern: Die Akademie der Künste besitzt aus seinem Spätwerk über 200 Lichtgrafiken, die jetzt erstmals umfassend in der Ausstellung am Pariser Platz präsentiert werden.

Bei Heinz Hajek-Halkes Lichtgrafiken - ein Begriff, den der Kunsthistoriker Franz Roh prägte und der sich auf fotografische Abstraktionen, Montagen, Fotogramme und Laborexperimente bezieht, handelt es sich um genuin analoge Fotografien. Zu sehen ist der spielerische Umgang mit Formen, Linien und Flächen häufig eingebettet in eine spirituell anmutende Atmosphäre. Der Künstler benutzte für den Bildaufbau verschiedenste Materialien wie Glasscherben, Kleber, Draht, Wassertropfen oder grafische Elemente und unterzog diese, oft einfachen, fototechnischen Experimenten. Das Endprodukt blieb aber stets die Fotografie. Die Bilder, die in ihren filigranen Strukturen an Zeichnungen oder Druckgrafik erinnern, bewahren dennoch ihren fotografischen Charakter.

Anfang des letzten Jahrhunderts studierte Hajek-Halke (1898-1983) an der Berliner Kunstgewerbeschule und begann sich Mitte der 20er Jahre für Fotografie zu interessieren. In dieser Zeit arbeitet er u.a. mit der Fotografin Yva und mit der, ebenfalls fast in Vergessenheit geratenen, Fotografin, Werbe- und Gebrauchsgrafikerin Martha Astfalck-Vietz. In den 30er und 40er Jahren lebte er zurückgezogen am Bodensee. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Hajek-Halke von Karl Hofer für Foto-Grafik an die Hochschule der Künste, Berlin, berufen und lehrte dort bis 1967. Bis Ende der 70er Jahre folgten zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen.

Letztendlich blieb Hajek-Halke ein Einzelgänger, der keiner Schule angehörte – vielleicht einer der Gründe, warum seine experimentellen Fotografien eher einem kleinen Kreis bekannt waren.

Seine abstrakten Motive, die wie Zufallsprodukte aussehen, manchmal auch vage figürliche Assoziationen wachrufen, sind präzise geplante, vorher in Zeichnungen festgehaltene Arrangements, auf denen der fotografische Schlussakt beruht. Offensichtlich ging es Hajek-Halke um Formfindungsprozesse, die sich selbst genügten. Für ihn war der Moment "vor der Form" genauso interessant wie das fertige Bild. Einmal Erprobtes wiederholte er in verschiedenen Variationen immer wieder aufs Neue. So lässt sich bezeichnenderweise an seinem Werk keine lineare Entwicklung ablesen.

Die Akademie-Ausstellung zeigt im ersten Saal frühe Fotografien, Fotomontagen und Fotogramme des Künstlers, sie folgt jedoch keinem chronologischen Konzept. Vielmehr bilden die Ausstellungstätigkeit und die damit einhergehende Konzentration auf bestimmte Themengebiete, technische Neuerungen wie die Farbfotografie oder die Anordnung der Bilder nach formalen und inhaltlichen Clustern wie im letzten Saal, übergeordnete Komplexe.

Dass die Ausstellung Anlass bietet, die künstlerische Fotografie kunsthistorisch neu zu überdenken, scheint augenfällig. Auch aus aktueller künstlerischer Sicht dürften Hajek-Halkes Formfindungsprozesse erneut auf ein weiterführendes Interesse stoßen. Auf jeden Fall ist das Zusammenspiel von Abstraktion, Experiment und Ideenreichtum in seinem Werk eine Entdeckung, die nicht nur im Kunstkontext Freude macht.

Kurator: Rolf Sachsse, in Zusammenarbeit mit Michael Ruetz und Rosa von der Schulenburg

Im Verlag Gerhard Steidl erscheint zur Präsentation eine Publikation in Deutsch und Englisch, herausgegeben von Michael Ruetz.

Der Alchimist
Heinz Hajek-Halke. Lichtgrafisches Spätwerk

Ausstellungsdauer: 8. September – 4. November 2012

Öffnungszeiten: Di-So 11-20 Uhr, Eintritt 6/4 €,
am ersten Sonntag im Monat und unter 18 Jahre Eintritt frei

Akademie der Künste
Pariser Platz 4
10117 Berlin
Tel. 030 20057-1000
adk.de

chk

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