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Sehen mit ihren Augen: Laura Horellis Annäherung an ihre Mutter

von Alina Archelrod (08.08.2013)
vorher Abb. Sehen mit ihren Augen: Laura Horellis Annäherung an ihre Mutter

Laura Horelli, A Letter to Mother, 2013, © Laura Horelli, Courtesy Galerie Barbara Weiss

New York, Stadtteil Flushing, 1950ger Jahre. Das sind die Koordinaten der Video-Arbeit A Letter to Mother von Laura Horelli (*1976 in Helsinki). Im Rahmen der IBB-Videolounge, in der die Berlinische Galerie über den Zeitraum eines Jahres zwölf Videokünstler zeigt, sind aktuell 2 Videoarbeiten der finnischen Künstlerin zu sehen. Als Ausgangspunkt und Weg der Annährung an die verstorbene Mutter dient in Horellis Video ein imaginärer Brief. Während die Stimme aus dem Off in ruhiger Tonlage Anekdoten und Familiengeschehnisse erzählt, hält die Kamera wenig bewegte Bilder von Straßen und Parks fest. Bilder, die man in einen Fotorahmen stellen könnte, so wenig Bewegung ist sichtbar. Vermutlich spiegeln die Bilder Fragmente aus der alltäglichen Umgebung der Mutter wider, auf deren Spuren sich die Künstlerin begeben hat. Die Bilder werfen Fragen auf: Wer war die Mutter? Auf welche Weise hat sie selbst ihre Umgebung wahrgenommen? Inwieweit sagen die Bilder etwas über das Tochter/Mutter-Verhältnis aus? Und wenn ja, was? Doch die Antworten bleiben unklar, die weiche Erzählstimme weicht wiederholt von der Haupterzählung ab und führt uns an den Nebenschauplatz der neutralen Fakten.



Laura Horelli, A Letter to Mother, 2013, © Laura Horelli, Courtesy Galerie Barbara Weiss

Die langen Einstellungen irritieren den Betrachter. Er wird ungeduldig, hibbelig, fängt an sich zu langweilen, wartet auf das nächste Bild. Diese visuell informationsarme und lang andauernden Einstellungen sind völlig ungewohnt für unsere Sehweise. In diesem Sinne dient Horellis Arbeit als gute Anregung, um die eigenen Sehgewohnheiten zu reflektieren und Erwartungen an ein bewegtes Bild zu hinterfragen. Möglicherweise besteht die Strategie der Künstlerin genau darin, Raum für eigene Assoziationen zu bieten. Doch aufgrund der Zusammenhanglosigkeit bleibt der Betrachter eher ratlos zurück.

Laura Horelli hat an der Kuvataideakatemia in Helsinki und an der Städelschule Frankfurt/Main studiert und schloss ihr Studium als Meisterschülerin von Thomas Bayrle ab. Sie stellte unter anderem auf der 7. Momentum Biennale (Norwegen), der Akademie der Künste, Berlin, dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.), Berlin, bei Kiasma, Helsinki, Ludlow 38, New York sowie der 49. und 53. Venedig Biennale aus. 2011 erhielt Laura Horelli den Hannah-Höch-Förderpreis des Landes Berlin. Ihre zweite, in der Berlinischen Galerie präsentierte Videoarbeit handelt von ihre Mutter als Ernährungsexpertin bei einem Auftritt in einer Kindersendung.

12 x 12. Die IBB-Videolounge in der Berlinischen Galerie
Laura Horelli (31.7. - 26.8.2013)

Laufzeit der Videolounge: 05.06.2013-05.05.2013

BERLINISCHE GALERIE
Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Alte Jakobstraße 124-128
10969 Berlin
www.berlinischegalerie.de
bg(at)berlinischegalerie.de

Alina Archelrod

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Titel zum Thema IBB Videolounge:

Sehen mit ihren Augen: Laura Horellis Annäherung an ihre Mutter
Besprechung: New York, Stadtteil Flushing, 1950ger Jahre. Koordinaten des Video-Arbeit A Letter to Mother von Laura Horelli (*1976 in Helsinki) auf den Spuren ihrer Mutter.

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