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Kunst will gesehen werden - Die Sammlung Wemhöner in den Osramhöfen

von Inge Pett (25.03.2014)
vorher Abb. Kunst will gesehen werden - Die Sammlung Wemhöner in den Osramhöfen

Tony Cragg, Helmut Newton, Afredo Jaar, Foto: def image

„Ein Privatsammler ist niemandem Rechenschaft schuldig.“ Daran erinnerte Roland Nachtigäller, künstlerischer Direktor des Museums für zeitgenössische Kunst MARTa in Herford.
Heiner Wemhöner ist einer dieser Individualisten, die „nicht auf jeden Hype aufspringen, sondern sammeln, was ihnen gefällt, was sie sich leisten können und was sie sich leisten wollen“.

Bis zum 18. Mai 2014 zeigt die Ausstellung „Einblicke in die Sammlung Wemhöner“ in den Berliner Osram-Höfen eine Auswahl der zeitgenössischen Kunstwerke, die der Unternehmer aus Detmold über die letzten Jahre zusammengetragen hat. „Ich gehe einfach immer nach dem Bauchgefühl“, bekennt Wemhöner. Er sei ein Autodidakt in Sachen Kunst, getrieben lediglich von seiner Intuition.

Die Vernissage am 22. März in der ausgedehnten ehemaligen Fabriketage, die bis vor kurzem noch vom renommierten Galeristen Max Hetzler bespielt wurde, war berstend voll. Ein bisschen fühlte man sich angesichts des coolen, glatten Ambientes an das Soho der 80er-Jahre erinnert. Ein buntes Publikum war gekommen, um die Schau zu sehen und zu diskutieren.

Namhafte Positionen sind in der Ausstellung vertreten, darunter Arbeiten von Alfredo Jaar, Marina Abramović, Asta Gröting, Helmut Newton, Joseph Kosuth, Richard Serra u.a.

Ein Schwerpunkt der Kollektion liegt auf chinesischer Kunst – Wemhöner Firma Surface Technologies unterhält neben dem ostwestfälischen Werk auch eine Fabrik in China. Interessant ist das Ölgemälde „Cigarette“ von Shi Xinning aus dem Jahr 2008, das Mao dabei zeigt, wie er einer eleganten westlichen Raucherin Feuer gibt. Vis-à-vis des Gemäldes befindet sich das monumentale fotografische Diptychon „Blue Goddess (Ten Thousand Waves) des britischen Filmemachers Isaac Julien. In einem Film hatte dieser das Schicksal von chinesischen Muschelsuchern aufgearbeitet, die in der Morecambe Bay in England ertrunken waren.

Leider jedoch erschließt sich die politische Dimension einiger Arbeiten in dem dargebotenen Kontext nicht ohne weiteres. Auch der Leuchtkasten „Other People Think“ des chilenischen Künstlers Alfredo Jaar wirkt an der weißen Wand seltsam beziehungslos.

Michael Najjar, Foto: def image

Doch Wemhöner denkt über den „White Cube“ hinaus. So unterstützt er das Projekt „outer space“ von Michael Najjar, das die kulturelle Bedeutung der gegenwärtigen und zukünftigen Raumfahrt untersucht. Najjar, der als erster Künstler in den Weltraum reisen wird, dokumentiert in seiner Arbeit auch das dafür erforderliche Training und die wissenschaftlichen Vorbereitungen.

Man darf über die Schwerpunkte der Kollektion urteilen, wie man möchte. Aber eine private Sammlung sei kein Museum, gibt Nachtigäller zu bedenken. „Sie ist nicht der Idee verpflichtet, die Essenz einer Zeit in ihren Kulturgütern herauszudestillieren. Sie ist eine individuelle Auseinandersetzung mit dem Sehen.“ Ein Bild im privaten Depot jedoch sei ein Bild ohne Gegenüber. Kunst aber „will gesehen werden“.

EINBLICKE IN DIE SAMMLUNG WEMHÖNER IN DEN OSRAMHÖFEN

23. März – 18. Mai 2014
Öffnungszeiten: Do–So 13–18 Uhr
Oudenarder Str. 16-20, Haus A
Eintritt frei
Aufgang 9, 3. Etage
13347 Berlin
www.sammlung-wemhoener.com/

Inge Pett

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