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Design, das vorausschaut. Studio Talk bei Arup. Nachtrag zu Make City

von Inge Pett (02.07.2015)
vorher Abb. Design, das vorausschaut. Studio Talk bei Arup. Nachtrag zu Make City

(c) Rob House, Illustrator

Die Zukunft hat bereits begonnen. So lautet ein Credo von Chris Luebkeman. Er leitet den Bereich Global Foresight & Innovation bei Arup. Und so wählte das internationale Planungs- und Beratungsbüro einen folgerichtigen Titel für den „Studio Talk“, zu dem es am 25. Juni in sein Berliner Domizil geladen hatte: „Design, das vorausschaut“. An Visionärem hat Arup schon oft mitgewirkt, etwa an der Oper in Sydney und dem Centre Pompidou.

Gemäß dem Gründer Ove Arup kann es kein Glück in der Isolation geben. „Unsere Leben sind unweigerlich mit denen der Anderen vermischt“, betonte er in einer Schlüsselrede von 1970. Eine Sichtweise, die auch den Studio Talk bzw. Workshop prägte, der im Rahmen des „Make City Festivals für Architektur und Andersmachen“ stattfand.

Und dieses Machen ging Luebkeman auf ungewöhnliche Weise an. Wie wird eine Stadt überhaupt ‚gemacht‘? Was macht die Stadt der Zukunft aus? Welche Auswirkungen haben globale Megatrends wie Klimawandel, ökonomischer Strukturwandel und Digitalisierung auf sie? Wie können in ihr z. B. geschlossene Ressourcenkreisläufe etabliert werden? …

Gemeinsam mit den Teilnehmern tastete Chris Luebkeman sich an nachhaltige Zukunftslösungen für das Wohnen und Arbeiten in Großstädten heran. Viele der Teilnehmer waren Fachleute aus den Bereichen Architektur, Ingenieurswesen und Urbanistik, aber auch einige fachfremde Interessenten hatten sich eingefunden. Umso besser, fand Luebkeman, denn interdisziplinäres Denken und die Bereitschaft zum Dialog sei das A und O für eine Wendung hin zum Positiven. Er selber ist ausgebildeter Geologe, Baustatiker und Architekt und lehrte als Professor zuletzt am MIT. Luebkeman betrachtet sich als ein „Brückenbauer auf mannigfaltige Weise“.

Eingangs formulierte er vier Überzeugungen:

1) Veränderung ist konstant
2) Die Zukunft ist Fiktion
3) Partizipation ist das, was unsere Welt formt
4) Alles Unangenehme wird sich ändern

Um anschließend zu zeigen, inwieweit die Zukunft schon begonnen hat. Mit quadratischen, besonders exportgeeigneten Wassermelonen in Japan, Fahrradparkhäusern in Amsterdam, Telefonen im Zahn, Ärzten, die ihren Hausbesuch via Monitor abstatten …

So eingestimmt gingen fünf Arbeitsgruppen mit insgesamt dreißig Teilnehmern ans Werk. Zunächst einigte sich jedes Team auf zehn Themen, die noch in zwanzig Jahren von Relevanz sein sollten. Wie bei einem Strategiespiel war eine Themenauswahl auf Karten vorgegeben. Sie reichte von „Urban Gardening“ über „Manufakturen“ bis hin zu „Nano- und Biotechnologie“.

Nach konzentrierter Diskussion reichte jedes Team seine zehn Themen an das nächste Team weiter. Nur dass dessen Aufgabe war, die Themen auf fünf zu verdichten. Ziel war es, im Verlauf des Prozesses pro Team ein gemeinsames Topthema heraus zu destillieren. Zudem galt es, die universellen urbanen Zukunftsthemen auf die regionalen Gegebenheiten Berlins anzupassen.

Kaum dass sich in den Arbeitsgruppen Diskursmuster gebildet hatten, schlug – wie im wahren Leben - der Zufall zu. Und zwar in Gestalt einer von Luebkeman ins Spiel gebrachten Wild Card. Jetzt sollten die Teams zwei, bisweilen zusammenhanglos wirkende Themen verknüpfen wie z. B. „E-Mobilität“ und „Erziehung“. Eine Aufgabe, die den Teilnehmern einiges an Kreativität abverlangte und die in teils erstaunliche Szenarien mündete.

Format und Thema des Studio Talks seien einfach „ein Weg zu beginnen“, erklärte Luebkeman. „Diese Art von Kommunikation gibt es viel zu wenig“. Denn genau darin liege die Möglichkeit, die Stadt der Zukunft zu MACHEN – interdisziplinär und gemeinsam.

arup.com
makecity.berlin

Inge Pett

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