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Es ist an der Zeit. Hybrid Lab, TU Berlin

von chk (11.02.2017)
vorher Abb. Es ist an der Zeit. Hybrid Lab, TU Berlin

Raumansicht mit Nina Fischer

Es ist an der Zeit, mal wieder über Zeit zu reden. Zeit spielt gleichermaßen in sämtlichen Kunstgattungen wie in der Wissenschaft eine zentrale Rolle und bietet sich als fachübergreifende Diskussionsgrundlage an. So widmeten sich Künstler und Wissenschaftler am Donnerstagabend anlässlich der Hybrid Talks XXIV dem Thema »Zeit«. Diese Veranstaltungsreihe findet im Rahmen der sogenannten Hybrid Plattform statt - ein gemeinsames Projekt der Universität der Künste Berlin und der Technischen Universität, das dem interdisziplinären Austausch zwischen Künsten, Wissenschaft und Technik dient.

In Kurzvorträgen von je 10 Minuten erörterten Prof. Dr. Bernd M. Scherer (Haus der Kulturen der Welt (HKW)), Prof. Dorothea Weise (UdK Berlin | Institut für Musikpädagogik), Prof. Dr. Eckehard Schöll (TU Berlin | Institut für Theoretische Physik), Prof. Nina Fischer (UdK Berlin | Experimenteller Film und Medienkunst) und Prof. Dr.-Ing. Nele Rußwinkel (TU Berlin | Zentrum Mensch-Maschine-Systemen) die verschiedenen Dimensionen von Zeit.

Den Anfang machte der Philosoph Bernd M. Scherer mit seinem Vortrag »Die Zeit der Algorithmen«, der die Normierung und das sich verändernde Verständnis von Zeit im Blick hatte. Sein Fazit: in der Gegenwart erfährt Zeit eine immer stärkere Verknappung. Zukunft und Vergangenes werden zeitgleich auf die Gegenwart projiziert. Die Musikpädagogin Dorothea Weise wies daraufhin, dass Zeit nur in der Differenz wahrgenommen werden kann und behandelte in ihrem Vortrag »Fließen und Schneiden. Zeiterleben durch Rhythmus« die Wechselbeziehung von Wahrnehmung und Bewegung. Es folgte der Physiker Eckehard Schöll mit dem Vortrag »Das Mysterium der Zeit in der Physik: Raum-Zeit-Kontinuum und Zeitpfeil«. Wer mit dieser Materie nicht vertraut ist, dürfte es in der Kürze des Vortrags schwer gehabt haben, dem Thema nähergekommen zu sein. Der naturwissenschaftlichen Sichtweise schloss sich mit »›Spirits closing their Eyes‹ - über die Halbwertszeit von Erinnerung« die künstlerische von Nina Fischer an. Sie erzählte über ein spannendes Filmkunstprojekt in Japan, bei dem sie einige Monate nach der atomaren Katastrophe, dem Tsunami und dem Erdbeben zusammen mit Maroan el Sani (ihrem Künstlerpartner) Japaner nach ihren Erinnerungen befragte. Aus den 180 entstandenen Interview-Clips wählen Algorithmen anhand von Metadaten in der drei-Kanal-Videoinstallation immer in Dreier-Gruppen nacheinander unendlich viele Konstellationen aus. Erinnerung wird so vom Standpunkt der Gegenwart immer wieder neu rekonstruiert. Als letzte Referentin folgte die Psychologin und Leiterin des Fachgebiets Kognitive Modellierung in dynamischen Mensch-Maschine-Systemen Nele Rußwinkel, die sich mit der Psychologie der Zeit sowie dem subjektiven Zeitempfinden in Abhängigkeit von Signalströmen auseinandersetzte. Ihr Vortrag trug den Titel »Wie unser Handeln die Wahrnehmung der Zeit beeinflusst: Vorhersagen über die Zeitwahrnehmung bei der Nutzung technischer Geräte«.
Im Anschluss an die Vorträge konnte in lockere Atmosphäre die Diskussion vertieft werden, was das Publikum durch reges Interesse in Anspruch nahm.

Hybrid Lab, TU Berlin, Marchstraße 8, 10587 Berlin
hybrid-plattform.org/

chk

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Titel zum Thema Hybrid Lab:

Es ist an der Zeit. Hybrid Lab, TU Berlin
Besprechung: Es ist an der Zeit, mal wieder über Zeit zu reden. Zeit spielt gleichermaßen in sämtlichen Kunstgattungen wie in der Wissenschaft eine zentrale Rolle und bietet sich als fachübergreifende Diskussionsgrundlage an.

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