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Berlin Daily 25.04.2024
Künstlerinnengespräch

19 Uhr: moderiert von Helen Adkins imRahmen der Ausstellung "approaching world" mit Arbeiten von Birgit Cauer, Nathalia Favaro, Kati Gausmann, Juliane Laitzsch und Muriel Valat-B. Galerie Nord | Kunstverein Tiergarten | Turmstr. 75 | 10551 B

BORGMAN | LENK „beheizt“ mit haushohen „RADIATOR" den öffentlichen Raum

von chk (30.07.2017)
vorher Abb. BORGMAN | LENK „beheizt“ mit  haushohen „RADIATOR" den öffentlichen Raum


© BORGMAN | LENK

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Blau glänzend beschichtet sind die 30 cm dicken Stahlrohre, die 10 m in die Höhe steigen, dort umkehren und wieder zum Boden führen. In ihrem auf und ab verdichten sich die massiven Röhren zu einem kompakten Körper. Am Ende wird die Linie der Rohre zu einem geschlossenen Kreislauf zusammengeführt. „RADIATOR“ nennen die Künstler Anna Borgman und Candy Lenk ihre Skulptur. Der 11 Tonnen schwere Koloss steht im Innenraum der Ruine der Franziskaner Klosterkirche in Berlin-Mitte unweit vom Alexander-Platz. Der RADIATOR steht, wie Heizkörper es tun, entlang der Außenwand. Nur fehlt hier die im 2. Weltkrieg zerstörte Südfassade. Die Künstler spielen mit der Vorstellung von der Unversehrtheit der Ruine. Jenen Vorstellungen, die jedem Fragment inne liegen. Es hat etwas Selbstverständliches und Irritierendes zu gleich, wie das „Gerät“ mit seiner technischen Anmutung hier steht. Einerseits nimmt es den vertikalen Rhythmus der neogotischen Fragmente auf, die die himmelblaue Skulptur umrunden und ihr einen backsteinroten Hintergrund geben. Andererseits bilden der riesige „Heizkörper“ und das Fragment der Klosterkirche, mit ihrem nach oben offenen Raum ein absurdes Ensemble. Für Borgman und Lenk handelt es sich um einen „vergeblichen Reparaturversuch am sakralen Raum durch ein profanes Gerät“. Gesteigert wird die Absurdität der „Maßnahme“ durch die Größe des Objekts. Als ob man das offensichtliche Scheitern des Versuchs den offenen Raum „zu beheizen“, durch mehr Masse und Energie abwenden könne.

Das dänisch-deutsche Künstlerduo mit Studio in Berlin Wedding, hat mit „RADIATOR“ ein vielschichtiges Werk voller Energie geschaffen. Es kreist um Fragen des Umgangs mit den Fragmenten unseres historischen Erbes und unserer Ideen für die Zukunft des öffentlichen Raumes. Das Spannungsfeld von Rekonstruktion und Utopie prägt seit je die Fragen der Gestaltung unserer Umwelt. Das Kunstwerk will nicht moralisieren, verweist aber deutlich auf Widersprüche, wie sie aktuell zum Beispiel bei der Diskussion um das Humboldt Forum zutage treten.

Borgman Lenk bereiten gerade ein weiteres Projekt in Berlin vor. Die Installation „Wurf IV“ wird im September an der Fassade eines Wohnblocks in Berlin-Marzahn zu sehn sein.

RADIATOR ist Teil der Ausstellungsreihe „Statement & Dialoge“ kuratiert von Dr. Ute Müller-Tischler und Sebastian Häger. In der Krypta wird die Videoinstallation „Zeitfenster O. (1250-2017)“ von Angelika Middendorf gezeigt.

Das Projekt wird gefördert aus Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Fonds für Kommunale Galerien, Fonds für Ausstellungsvergütungen und dem Bezirkskulturfonds.

„RADIATOR“
25. Juni - 31 Oktober 2017

Ruine der Klosterkirche Berlin Mitte
Klosterstr. 73a
U2 Klosterstraße

täglich 10:00 - 18:00 Uhr
Eintritt ist frei

borgmanlenk.com

chk

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