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Berlin Daily 19.04.2024
Performance von WILD ACCESS

21 Uhr: im Rahmen der Ausstellung »in mir draußen« mit Rike Scheffler | Nail Do?an Bärenzwinger | Im Köllnischen Park | Rungestr. 30 | 10179 Berlin

Licht und Schatten

von Barbara Borek (15.11.2018)
vorher Abb. Licht und Schatten

© Sandra Schmidt, Babel, partizipatorisches Projekt aus Installation und Texten, Detail, 2015

Die Herbstausstellung im Verein Berliner Künstler zeigt unter dem Titel SchattenRäume Arbeiten der Künstlerinnen Andrea Streit, Helga Wagner und Sandra Schmidt: Grafik und Malerei, eine Videoarbeit und Installationen. In einer spannenden und dynamischen Anordnung treten die Werke in einen Dialog untereinander – und mit den Besucher_innen. Das Universum aus Licht und Schatten, aus Hell und Dunkel, aus Fiktion und Realität breitet sich dabei aus unterschiedlichen Perspektiven aus.

Gleich die erste große Arbeit wird vom Gast der Ausstellung – Sandra Schmidt – präsentiert: Babel, die schwebende Stadt aus über 100 Papierhäusern, -türmen und –dächern, ist als partizipatorisches Projekt konzipiert (Installation, 2015). Zu Klaviermusik von Christa Loebell werden wir aufgefordert, uns ein Haus auszusuchen und „ihm eine Geschichte“ zu zuschreiben. Jede*r hat die Möglichkeit sich ihre/seine eigene kleine Welt zu konstruieren, doch jede*r bleibt für sich. Keiner weiß, was im Nachbarhaus geschieht. Babel ein Ort der vielen.

Eingeladen wurde Sandra Schmidt von den Künstlerinnen Helga Wagner und Andrea Streit, beide Mitglieder im Verein Berliner Künstler, die gemeinsam die Idee zur Ausstellung entwickelten und diese kuratierten. Licht und Schatten agieren als thematische Verbindung, die teilweise anlässlich der Ausstellung entstandenen Werke inspirieren sich gegenseitig. Das Konzept ist aufgegangen, eine poetische und sehenswerte Schau entstanden.


©Andrea Streit, Pausenplausch, Eitempera auf Leinen, 2018, im Hintergrund: Sandra Schmidt, Babel, partizipatorisches Projekt aus Installation und Texten, 2015

Die Figuren auf den Gemälden von Andrea Streit haben sich bereits positioniert – in den Bildräumen städtischer Strukturen. Sie sind in Vogelperspektive festgehalten und werfen Schatten, die sich wie in einer geführten Choreografie über die Leinwand bewegen. So findet beispielsweise der Pausenplausch (Eitempera auf Leinen, 2018) auf einem Rasen statt, die Gesichter der Personen nicht erkennbar, ihre Schatten verlängerte Körper. Auch in den Bildern Irgend so ein Bernd (Eitempera auf Leinen auf Karton, 2018) sowie Sommer in Krakau (Eitempera auf Leinen auf Karton, 2017), beides runde Formate, treten die Schatten der Protagonisten als erzählende Bildelemente auf. Trotz der Anordnung, die Kommunikation verspricht, scheint jede*r vereinzelt, nur von seinem Schatten begleitet.

Helga Wagner durchzieht mit ihren Gebilden die Räume. Ihre drei Kupferdraht-Liegestühle (Holz, Kupferdraht, 2018), über denen elf Smartphones schweben (Kupferdraht, 2018), der aufgeklappte Laptop an der Wand (Kupferdraht, 2011) sowie die große Installation Kupferdraht-Schattenraum (3 Kugeln, 3 Teppiche, 2017) bilden filigrane Geflechte aus Alltagsgegenständen und Alltagssituationen. Ihre „Datenbahnen, WeltFilze, ErdFilze“, die elektronischen Geräte, stehen symbolisch für die „weltweite Vernetzung von Kommunikation, Information, Arbeit und Privatem“, so die Künstlerin. Mit den Objekten entstehen unterschiedliche Blickachsen, die den Ausstellungsbesuch sehr abwechslungsreich gestalten.


© Helga Wagner, Installation aus Kupferdraht, 2018, im Hintergrund Arbeiten von Andrea Streit, Undichte Stelle - Rückbau, Installation aus Styropor, Spielzeugbagger, Textrollen, Malerei, 2018

Auch in Randgebiete (Installation, 2017), lässt Sandra Schmidt Häuser, Steine und Bauelemente durch den Raum schweben, über sechs Meter zieht sich die Papierinstallation. Ebenfalls großformatig die Installation Undichte StellenRückbau (Styropor, beschriftete Textrollen, Spielzeugbagger, 2018) von Andrea Streit, in der sie ihre Erlebnisse während eines Arbeitsstipendiums in der Grenzstadt Frankfurt/ Oder verarbeitet hat. Der brutale Stadtrückbau, die völlige Perspektivlosigkeit der Bewohner_innen sowie deren Biografien sind Elemente ihrer anklagenden Installation, die für die aktuelle Ausstellung entwickelt wurde.

Aber es sind auch leise Werke zu finden, wie die Pinselzeichnungen SCHAU MAL I. und II. (Reispapier, 2018) von Helga Wagner. Die Arbeiten nehmen das Thema der Bewegung auf; ihre dynamischen, übereinander- und ineinandergelegten Linien sind in fließender Bewegung, die Licht und Schatten und immer wieder Licht bilden.

Der Verein und die Künstlerinnen laden zu folgenden Veranstaltungen ein: Am Montag, 19.11. um 19.30 (Einlass 19.00 Uhr) zu einem Künstlergespräch unter dem Titel: Politisches in unserer Kunst (Arts Club Berlin) sowie zur Finissage am Sonntag, 25.11. um 15 Uhr mit einer Lesung, Lyrik und Prosa. Die Künstlerin Corinne Dourarre wird eigene, vertonte Texte singen.

Schattenräume
Künstlerinnen im Dialog mit Licht und Schatten

10. – 25. November 2018

Verein Berliner Künstler
Schöneberger Ufer 57
10785 Berlin

Di-Fr 15-19 Uhr
Sa-So 14-18 Uhr

www.vbk-art.de

Barbara Borek

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