14 Uhr: Kuratorische Führung mit PARA | 15 Uhr Swarmdust / Zwermstof, Performance Anne Marie Maes/Margarita Maximova. Im Rahmen der Ausstellung Orangerie der Fürsorge. nGbK am Alex | Karl-Liebknecht-Str. 11/13, 10178 Berlin
Die derzeitige Diskussion über die Bebauung des Schlossplatzareals ist von einer Unbestimmtheit charakterisiert, die der architektonischen und städtebaulichen Rolle des zentralen Ortes in Berlin nicht gerecht wird: Größter Hemmschuh für eine Neubebauung ist die Finanzierung des Gebäudes, das entsprechend dem Bundestagsbeschluss in Kubatur und Anmutung des Stadtschlosses mit barocken Fassaden auf der Nord-, West-
und Südseite sowie dem Schlüterhof wieder aufgebaut werden soll.
Die Neubebauung des Schlossplatzes muss durch seine architektonische und städtebauliche Qualität die Museumsinsel als Freistätte der Kunst und Wissenschaft angemessen ergänzen. Für diese identitätsstiftende Wirkung reicht ein wiedererrichtetes "Stadtschloss" als Vorhangfassade im historischen Gewand nicht aus - eine bloße Ähnlichkeit zwischen Original und Nachbildung, die keine inhaltliche Verbindung
zwischen Fassade und innerer Raumstruktur aufweist, wird allenfalls den Verlust des historischen Gebäudes festschreiben. Dass die Kuppel über dem Hauptportal erst später errichtet werden soll, ist Symptom für die nicht zu finanzierende vorbildsgetreue Rekonstruktion der einst stadtraumprägenden Kubatur.
Die barocke Fassadengliederung schränkt zugleich das Museumsprogramm unnötig ein - aufgrund der baulichen Restriktion durch die historischen Fassaden wäre die weltweit bedeutende Dahlemer Sammlung der außereuropäischen Kunst und Kultur in einem Kellergeschoss unterzubringen. Dies wird weder der Sammlung noch der Vorgabe an
ein besucherfreundliches Museum gerecht.
Vor dem Hintergrund des limitierten Finanzbudgets und der fraglichen Umsetzbarkeit einer Rekonstruktion plädiert der BDA für die Auslobung eines internationalen und bezüglich der Fassadengestaltung ergebnisoffenen Architektenwettbewerbs. Denn nur im Wettbewerb unterschiedlicher architektonischer Lösungen kann fundiert beurteilt
werden, ob für den Raumbedarf des Humboldt-Forums eine architektonische und städtebauliche Realisierung erreicht wird, die dem kulturhistorischen Anspruch des Ortes gerecht wird.
Beispielhaft wären hier die Architektenwettbewerbe für die Bundesbauten zu nennen, die in eindrucksvoller Weise belegen, dass derartige Verfahren zu architektonisch hochwertigen Gebäuden führen. Analog hierzu ist für die Neubebauung des Schlossplatzes ein zweistufiger Architektenwettbewerb zu empfehlen: Aus einer Vielzahl
von Ideen der ersten Stufe werden maximal 50 Teilnehmer nominiert, die in der zweiten, honorierten Wettbewerbsstufe ihre Arbeiten konkretisieren. Der BDA ist überzeugt, dass nur in Form eines Wettbewerbs eine Gestaltung für das Humboldt-Forum gefunden werden kann, die den bildungs- und kulturpolitischen Charakter der Museumsinsel in überzeugender Weise ergänzt.
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Titel zum Thema BDA:
Bund Deutscher Architekten fordert ergebnisoffenen Architektenwettbewerb für den Schlossplatz
Bund Deutscher Architekten fordert ergebnisoffenen Architektenwettbewerb für den Schlossplatz und gibt dazu folgende Stellungnahme ab: Die derzeitige Diskussion über die Bebauung des Schlossplatzareals ist von einer Unbestimmtheit charakterisiert, die der architektonischen und städtebaulichen Rolle des zentralen Ortes in Berlin nicht gerecht wird:
9. Berliner Gespräch "stadt wohnen"
Am Samstag, den 3. Dezember 2005, findet in der Hochschule für Musik "Hanns Eisler", Berlin, das 9. Berliner Gespräch des Bundes Deutscher Architekten statt (BDA). "stadt wohnen" soll einen möglichen Ausblick auf das zukünftige Leben in unseren Städten geben.
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank
Verein Berliner Künstler
Kunstbrücke am Wildenbruch
Kommunale Galerie Berlin