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"Berliner Lichtstreifen" setzt Zeichen - Eine lichttechnische Interpretation der Berliner Mauer

von Susanne Wodraschke (22.06.2007)


Anfang dieser Woche (19.6.07) stellte der Berliner Architekt und Lichtplaner Reinhard Germer sein Lichtkonzept zur Berliner Mauer vor. Der Lichtentwurf setzt die geschichtlichen Ereignisse und Orte entlang des früheren Verlaufs der Berliner Mauer in Beziehung und erinnert auf neue und ungewöhnliche Weise an sie. Bei Nacht sollen Berliner Passanten in Zukunft durch das Medium Licht den ehemaligen Mauerverlauf nachvollziehen können und auf damit verbundene Ereignisse aufmerksam gemacht werden.

Das Konzept sieht u.a. Folgendes vor: Auf der 155 km langen Mauerstrecke wandert ein roter Lichtpunkt in der Geschwindigkeit eines Fußgängers an den blauen Lichtsteinen entlang und umkreist fortwährend die einstigen Westsektoren.
Auf seinem Weg setzt der rote Lichtpunkt historische Orte und Ereignisse, die im Zusammenhang mit der Berliner Mauer stehen, in Beziehung. Erreicht er einen geschichtsträchtigen Ort - Grenzübergänge, Gedenkstätten oder Mauerreste - löst er für die Dauer seines Aufenthalts eine themenbezogene Lichtinszenierung aus.
Am Checkpoint Charlie beispielsweise taucht der ankommende rote Lichtpunkt die Umgebung in zunehmend intensiver werdendes rotes Licht - visuelle Spannung wird erzeugt. Schließlich durchbrechen und markieren Schriftprojektionen mit Zitaten zum Kalten Krieg auf der Friedrichstraße die Szenerie: "Freedom is indivisible, and when one man is enslaved, all are not free", John F. Kennedy 1963 (Zitat-Beispiel). Für die Passanten treten dadurch die historischen Ereignisse für kurze Zeit ins Bewusstsein. Nach wenigen Minuten erlischt die Inszenierung und der rote Lichtpunkt setzt seine Umkreisung fort.
Über eine Website kann die Position des wandernden roten Lichtpunktes lokalisiert werden. Dies ermöglicht dem Interessierten, den roten Lichtpunkt und die temporär einsetzenden Lichtinszenierungen im Stadtraum konkret aufzusuchen und zu erleben.

Die Lichtinstallation weist eine neue Form der Symbol- und Integrationskraft aus, die in der Diskussion um ein angebrachtes Erinnern an die Berliner Mauer immer wieder gefordert wird. Ausgangspunkt des Konzeptes ist der ehemalige Mauerverlauf, der Westberlin umschloss. Neben der Topographie spielen die gesellschaftspolitischen und psychologischen Bedingungen und Auswirkungen der Berliner Mauer eine zentrale Rolle. Das Lichtkonzept interpretiert die "Berliner Mauer" in einem Zeit-Raum-Kontinuum, als ein sich immer wiederholendes Ereignis neu. Es ist in sich dynamisch und passt sich an den noch nicht abgeschlossenen Aufarbeitungsprozess der Vergangenheit an.

Reinhard Germer lebt und arbeitet als Lichtplaner in Berlin und London. Bereits 2004 weckte er mit seinem Entwurf zur Beleuchtung des Palasts der Republik öffentliches Interesse.

Abbildungen: Copyright Susanne Wodraschke

Dauer der Ausstellung: 19. Juni bis 1. Juli 2007

weitere Infos, unter: www.mediumlicht.com

Veranstaltungsort:
Dokumentationszentrum Berliner Mauer, Bernauer Straße 111, 13355 Berlin
S1/S2: Nordbahnhof, Tram M10 Gedenkstätte Berliner Mauer

Susanne Wodraschke

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Titel zum Thema Lichtplanung:

"Berliner Lichtstreifen" setzt Zeichen - Eine lichttechnische Interpretation der Berliner Mauer

Und es werde Licht. . . - das Interview mit Reinhard Germer

Und es werde Licht. . . Mit oder ohne Lichtplanung?

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