19 Uhr: mit Professorin für Medienkunst an der HGB Leipzig, Christin Lahr und den Künstler*innen der Ausstellung "Crimes of Carelessness (the deep and the foamy)" (engl.). VILLA HEIKE | Freienwalder Str. 17 | 13055 Berlin
Invitation to exhibition
Am Samstag, dem 03. Mai 2008 von 16.00 bis 21.00 Uhr
Der Künstler ist anwesend
Paulis Postazs ( Riga, Lettland )
Neue Bilder
Ausstellungsdauer: bis 13. Juni 2008
Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich zu einem Besuch ein!
Mirror Mirror on the Wall 2008
Öl auf Leinwand signiert datiert
130 x 150 cm
Tea time 2008
Öl auf Leinwand signiert datiert
125 x 100 cm
Am Spiegel 2008
Öl auf Leinwand signiert datiert
80 x 70 cm
Selbstbildnis 2008
Öl auf Leinwand signiert datiert
80 x 70 cm
Paulis Postazs
Geboren 1976 in Jurmala, Lettland
1987 - 1994 Rozental-Kunstschule, Riga
1994 - 2000 Lettische
Kunstakademie, Abteilung Malerei
1998 Bachelor of Arts
2000 Magister of Arts
Zahlreiche Ausstellungen seit 1992
auch in Deutschland ( Berlin ),
Frankreich ( Paris ), Belgien, Italien
Auktionen:
2000 Sotheby’s Artlink online auction
1999 Sotheby’s Artlink Rostok, Deutschland
Paulis Postazs: Tea Time
Junge lettische Malerei in der TVDART Galerie in Berlin
Ein kleines Mädchen blickt aus dem Bild heraus in einen imaginären Spiegel, vor dem es sich in die blonden Locken greift. Der Spiegel: das ist die Welt des Betrachters. Doch die geht in dem Gemälde von "Tea time ( Paula am Spiegel )" eine geheimnisvolle Symbiose mit der Welt des Kindes ein. Paula berichtet uns ohne Worte aus ihrem Leben, über das wir zugleich etwas über uns selbst erfahren.
"Leben ist Kunst, und Kunst ist Leben.", sagt der lettische Maler Paulis Postazs, der 1976 in Jurmala, einem Ostseebad vor Riga, geboren wurde. Er gehört zu der jungen lettischen Avantgarde, die in den letzten Jahren auch den westlichen Kunstmarkt erobert hat und dort ihre Käufer findet. Gerade in diesem Jahr gibt es in Deutschland mehrere Ausstellungen junger lettischer Kunst. In Berlin zeigt die TVDART-Galerie nun knapp 10 neuere Ölgemälde von Paulis Postazs, den Galeriebesitzer Valerij Tarasenko, in Deutschland bislang alleine vertritt.
"Ich kommuniziere über meine Bilder, und meine Bilder sprechen für mich", sagt Postazs, der an der Kunstschule von Janis Rozental und an der Kunstakademie von Riga studiert hat. Er stammt aus einer Künstlerfamilie, mit seiner Mutter, einer Galeristin und Malerin, stellte er letztes Jahr in Paris aus. Seit der Wende werden seine Werke auch in Westeuropa gezeigt.
Mit seiner Frau, der Malerin Liena Baklane, und seinen beiden kleinen Töchtern, Petra und Paula , lebt Postazs in Riga. Seine Motive entlehnt er seiner unmittelbaren Umgebung, vor allem seine Familie ist bevorzugtes Objekt. In seinen großformatigen Bildern arrangiert er sie zu unspektakulären Genreszenen, in denen das Sein zu gläsernen Zeitmomenten zu gefrieren scheint. Denn obwohl Postazs einen figurativen Realismus vertritt und seine Figuren der Realität entspringen, weht ein Hauch von Irrealität durch seine Arbeiten: lettisches Alltagsleben verbindet er mit akribischer Detailschilderung und zeitloser Ikonografik wie Musikinstrumenten, Obst oder Spiegeln, gefiltert durch nordische Melancholie und die historische Maltradition von der italienisch-französischen Renaissancemalerei bis zur lettischen Avantgarde und der Neuen Sachlichkeit der zwanziger Jahre, von Piero della Francesca bis hin zu Otto Dix. Gestützt werden diese Rückgriffe durch eine prätentiöse, fast altmeisterliche Technik, deren Lasuren den Werken etwas vom noblen Glanz der Alten Meister verleihen.
Da ist die junge Mutter, die madonnengleich ihr Kind im Schoß hält, da sitzen junge Leute beim Rauchen und Trinken um einen Tisch, da gibt es Liena, die sich in engem schwarzen Mieder und rotem Minirock mit einem Handspiegel die Frisur richtet oder im strengen Profil vor einer Mauerwand zur unnahbaren Heiligen erstarrt ist. In den Stillleben mit prallen Früchten, die auf schräg gestellten Tischflächen fast zu schweben scheinen, verraten wurmstichige Stellen die Nichtigkeit des schönen Scheins. Und in einem Selbstporträt diesen Jahres hat sich Postazs nach einem Fahrradunfall vor leerem Grund als Schmerzensmann mit Heftpflaster an der Stirn und blauem Auge verewigt: ein Art neuer van Gogh - auf lettisch.
Das Leben erscheint ihm wie ein Labyrinth, in dem sich jeder seinen eigenen Weg bahnen muss. "Die Kunst ist mein goldener Ariane-Faden, der mir hilft, die Schwierigkeiten, Fehlschläge und Erfolge wie die Art zu verstehen, auf die das Leben Gestalt annimmt", sagt Postazs. "Durch die Kunst stelle ich mich auf den Fluss des Lebens ein und werde mir bewusst, dass es unausweichlich abläuft - um den Preis der Erfahrung." An den alten Traditionen faszinieren ihn die Mythologie, die ikonografischen Symbole und die Nähe zur Natur. So wird ihm die Frau zum Urgrund des Seins, sie kann Göttin, Muse und Mutter, Freundin oder Zerstörerin in einer Person sein: In „Spieglein, Spieglein an der Wand“ bietet sie ihre nackten Reize wie eine Venus à la Tizian dem Betrachter dar. Fische sind ihm ein Symbol Christi, das Meer von Jurmala, an dem er viel Zeit verbringt, ein Ort der Katharsis, Vögel werden zu Gefährten der Freiheit und Indikatoren des Unterbewusstseins.
"Mit meiner Malerei versuche ich, einen kleinen Teil des kosmischen Geheimnisses zu zeigen", sagt der knapp 30-jährige Künstler. Ein Teil von Postazs` Kosmos ist nun in Berlin zu sehen.
"Paulis Postazs - Tea Time", vom 3. Mai bis 13. Juni 2008 in der TVDART Galerie Berlin.
Schlüterstrasse 54 / Eingang
Niebuhrstr., 10629 Berlin.
Geöffnet dienstags bis freitags von 13 bis 19 Uhr,
samstags von 12 bis 16 Uhr.
Vernissage am 3. Mai 2008 von 16.00 bis 21.00 Uhr.
Tel. 030 / 88 91 44 45
Fax 030 / 88 62 73 48
Mobil 0175 / 246 03 09
Mail tv.proart@gmx.de
www.tvdart-galerie.de
Meinblau Projektraum
GalerieETAGE im Museum Reinickendorf
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Galerie Alte Schule im Kulturzentrum Adlershof
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