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GOLDRAUSCH 2009 - Splendid Isolation

von Sarah Ludewig (27.10.2009)


GOLDRAUSCH 2009 - Splendid Isolation

Unter dem Ausstellungstitel "Splendid Isolation" präsentieren 15 Künstlerinnen im Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien im Rahmen des diesjährigen Goldrauschprojektes ihre Arbeiten. Der Titel "Großartige Isolation" ist hierbei vielseitig zu deuten und birgt eine gewisse Spannung. So stellt die Isolation einen bedeutsamen Aspekt innerhalb der individuellen Arbeit des Künstlers dar, um sich seiner eigenen Arbeit und Position bewusst zu werden. Gleichzeitig bietet das Format einer Gruppenausstellung und ihrer vorangegangenen gemeinsamen Konzeption für die Künstlerinnen die Chance, sich innerhalb einer Gruppierung zu positionieren und auszutauschen.

Im Auftrag und mit Mitteln der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Frauen und des Europäischen Sozialfonds werden im Rahmen des Goldrausch Projektes jährlich 15 Künstlerinnen gefördert. Die Teilnehmerinnen durchlaufen ein einjähriges Postgraduiertenseminar, das ihnen einen intensiven Austausch untereinander ermöglicht, berufsspezifisches Fachwissen vermittelt und die Basis für eine erfolgreiche Vermarktung ihrer Arbeit legt.

Die Ausstellung "Splendid Isolation" macht vielseitige Techniken, aber auch künstlerische Positionen innerhalb der Werke sichtbar. Klassische Materialien wie Öl, Kohle, Acryl oder Tusche finden sich hierbei ebenso wie innovative Medien, die in Form von begehbaren Installationen oder Videokunst dem Besucher vermittelt werden. Die Künstlerinnen thematisieren gesellschaftliche sowie kulturelle Eigenheiten und untersuchen unterschiedliche Ausdrucksformen von Kunst. Dabei werden die Eigenschaften der Farbe, des Lichtes und der Geräusche wie auch die Wirkung der Fläche und des Raumes erforscht.

So arbeitet die Künstlerin Silke Eva Kästner bspw. im direkten Dialog mit dem gegebenen Raum. Ihr Werk "Interference (2009)" besitzt partizipatorischen Charakter: Es liegen zufällig angeordnete, farbige Papiere im Raum, die anhand des Besuchers entfernt oder hinzugefügt werden können, so entsteht eine immer wieder neu definierte Farbkonstellation. Farbe scheint in Bewegung versetzt und durch das individuelle Farbempfinden des Besuchers mit Hilfe des Farbraumes sichtbar gemacht. (silkekaestner.de)

Marte Kiessling entwickelt hingegen ihre Zeichnung zu einem animierten Film, der einen wiederkehrenden Kreislauf in Form eines immer wieder neu aufgebauten und zusammengefallenen Kartenhauses zeigt. Diese Darstellung des Absurden offenbart dem Betrachter die künstlerische Ideenfindung und hinterfragt zudem die individuelle Wahrnehmung.
Gewohnte Sinneseindrücke werden auch in ihrer Arbeit "Ventilator reloaded (2009)" hinterfragt. Ein Standventilator wird scheinbar auf sich selber projiziert und das Abbild des Abbildes bewegt. Illusion contra Realität - Realität contra Illusion vor dem Hintergrund alltäglicher, optischer Eindrücke. (martemarte.de)

Die Ausstellung repräsentiert zudem das internationale Format der Künstlerinnen. So sind in diesem Jahr des "Goldrausch Künstlerinnenprojekt art IT" beispielsweise viele asiatische Künstlerinnen vertreten, die für einen globalisierten, kreativen Austausch stehen.

Eine der asiatischen Künstlerinnen ist Yuka Oyama. Diese führte im Rahmen ihrer Arbeit "Heroes, Helpers, Enemies, Temptations and Magical Medicines at Work" Interviews durch. Sie suchte unterschiedlichste Menschen, vom Ingenieur über den Taxifahrer bis zum Reinigungspersonal, die sie an verschiedenen Orten befragt hat.
Die Befragten wurden gebeten, ihre ganz eigene Vorstellung von Helden, Trost oder Schrecken zu schildern und anhand von Zeichnungen zu personifizieren. Um das Resultat zu versinnbildlichen, kreierte die Künstlerin aus Ton und Draht gefertigte Plastiken. Diese brillieren durch eine gefühlsvolle, teils humoristische Darstellungsweise, die Interpretationsansätze unterschiedlicher Gesellschaftsschichten widerspiegeln. (dearyuka.com)

Die Verbindung Ost-West wird zudem gefördert und findet einen gemeinsamen Standort in der Kunsthauptstadt Berlin. Absolventinnen nationaler und internationaler Hochschulen, unterschiedlichen Alters und Erfahrungsreichtums vereinigen sich zu einem Lebensmittelpunkt und lassen ihre damit verbundenen Erlebnisse aber auch ihre ursprüngliche Herkunft in ihre Kunstwerke mit einfließen.
Die Zusammenstellung unterschiedlichster Persönlichkeiten ist den Projektleiterinnen Birgit Effinger und Hannah Kruse ein besonderes Anliegen. Dadurch kommt eine spannende Teamarbeit zu Stande, der eine Vorbildfunktion für die Repräsentation weiblicher Künstler in der Kreativwirtschaft innewohnt.

So vermitteln die unterschiedlichen Arbeiten in ihrer "Splendid Isolation" ein innovatives Bild der individuellen künstlerischen Produktivität und herausgekommen ist zugleich eine facettenreiche Gruppenausstellung.

Künstlerinnen: Kirsten Blümke, Youngjoo Cho, Jana Debrodt, Melusine Eichhorn, Esther Ernst, Larissa Fassler, Silke Eva Kästner, Marte Kiessling, Keiko Kimoto, Yuka Oyama, Simone Schardt, Andrea Übelacker, Nicoll Ullrich, Anne Vorbeck, Tian Tian Wang

Ausstellungsdauer: 17. Oktober bis 29. November 2009

Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag von 12.00 bis 19.00 Uhr

Kunstraum Kreuzberg / Bethanien | Mariannenplatz 2 | 10997 Berlin | goldrausch-kuenstlerinnen.de

Sarah Ludewig

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Titel zum Thema Goldrausch-Projekt:

GOLDRAUSCH 2009 - Splendid Isolation
Ausstellungsbesprechung: Unter dem Ausstellungstitel "Splendid Isolation" präsentieren 15 Künstlerinnen im Kunstraum Kreuzberg/ Bethanien im Rahmen des diesjährigen Goldrauschprojektes ihre Arbeiten. Der Titel "Großartige Isolation" ist hierbei vielseitig zu deuten und birgt eine gewisse Spannung.

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