19 Uhr: mit Professorin für Medienkunst an der HGB Leipzig, Christin Lahr und den Künstler*innen der Ausstellung "Crimes of Carelessness (the deep and the foamy)" (engl.). VILLA HEIKE | Freienwalder Str. 17 | 13055 Berlin
Umringt von der bunten Kulisse in der Ausstellung "Placemaking | Mapping, Migration und Mauerfall" von Stefanie Bürkle wird dem Besucher in der Schering Stiftung die ebenso ´farbenreiche` Vielfalt der Berliner Bevölkerungsstruktur Berlins vor Augen geführt.
In gemütlicher Atmosphäre kann man hier in die Welt der Berliner Migration eintauchen und diese auf visuelle wie auf auditive Weise erfahren. Quer verteilt im Ausstellungsraum liegen Kissen, auf denen kleine Landkarten der Stadt zu erkennen sind, die mit einer zunächst seltsam anmutenden Legende bedruckt wurden.
Bei näherer Betrachtung wird die Bedeutung der Symbole von Punkten und Sternen deutlich.
Stefanie Bürkle beschäftigt sich mit sozio-topografischen Strukturen des urbanen Wandels und beleuchtet diese aus künstlerischer Sicht. Sie versteht Migration nicht ausschließlich als Flucht von Menschen, sondern auch als eine Bewegung von Räumen.
Die Gestaltung der Stadtkarten wurde durch die unterschiedliche Herkunft der Migranten inspiriert. Dabei erstellte die Künstlerin anhand der Aussagen von Gruppen aus der Türkei, Russland, Polen oder Vietnam ein individuelles Stimmungsbild. Dieses ist grafisch umgesetzt worden und enthält eine interessante Einschätzung nationaler Vorlieben, bezogen auf Berlin. Die eingezeichneten „Go-Areas“ und „No-Go Areas“ fallen sehr unterschiedlich aus und lassen auf Abweichungen nationaler Gewohnheiten, Traditionen und Besonderheiten schließen.
Zum Beispiel bevorzugen die Asiaten den Stadtteil Schönefeld, wobei Migranten türkischer Abstammung ihren Wohlfühlfaktor in Kreuzberg am höchsten einschätzen. Natürlich werden hierbei Klischees bedient. Die Thematik birgt jedoch auch so manche Überraschung, die bestehende Stereotypen in Frage stellt.
Zudem zeigt ein kurzer Film Bilder, die uns ein letztendlich gewohntes Stadtbild vermitteln. Dönerbuden, asiatische Snackbars, sowie außereuropäische Architekturen prägen die Stadttopografie von heute. Örtlichkeiten, die sich in der Fremde Platz schaffen und in ihrer Vielzahl nicht mehr fremd wirken.
Berlin wirkt durch diese Inszenierung wie ein Theater, das seinen Darstellern eine Kulisse bietet unabhängig von nationalen oder kulturellen Differenzierungen. Das gemeinsame Ziel steht hierbei im Vordergrund, das der Mensch sich heimisch fühlen möchte.
Der Wunsch nach Heimat wird auch anhand der Interviews deutlich, die mit Migranten unterschiedlicher Herkunft und gesellschaftlicher Stellung geführt wurden. Denn obwohl die Meinungen nationaler Zugehörigkeiten variieren, eint sie ihr Bestreben nach Heimat. Auch die Thematik des Mauerfalls wird innerhalb der Befragung miteinbezogen. "Wer hat seit Mauerfall eigentlich wem und wo Platz gemacht?" lautete eine der Ausgangsfragen Bürkles. Hierbei kommen jedoch im Vergleich zur nationalen Rückblickseuphorie der deutschen Bevölkerung keine fundamental neuartigen Emotionen auf.
Zur Ausstellung erscheint ein Migrationsspiel, das sich mit der Bildung von Klischees aber auch mit alltäglichen Erlebnissen in einer multikulturellen Stadt wie Berlin befasst. So kann der Spieler heiraten, Blumenläden eröffnen und sein persönliches Glück finden. War die Realität jemals anders?
Abbildung: Imbiss am Rosenthaler Platz, © Stefanie Bürkle
Ausstellungsdauer: 6.November bis 12. Dezember 2009
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 11 bis 18 Uhr
Schering Stiftung | Unter den Linden 32-34 | 10117 Berlin |
stefanie-buerkle.de
placemaking.de
Titel zum Thema Schering Stiftung:
Preis für künstlerische Forschung der Schering Stiftung an Sung Tieu
Preise
Das Nichts als etwas
Läuft noch bis Sonntag: Elín Hansdóttir Ausstellung "What happens when nothing happens?" im Projektraum der Schering Stiftung Berlin.
Sonderpreis für künstlerische Forschung an Yevgenia Belorusets
Preise: Die ukrainische Fotografin und Schriftstellerin Yevgenia Belorusets (*1980, Kyiv) erhält den Sonderpreis für künstlerische Forschung der Schering Stiftung.
Preis für künstlerische Forschung der Schering Stiftung geht an Kameelah Janan Rasheed
Kurznachricht: Die amerikanische Künstlerin Kameelah Janan Rasheed erhält den Preis für künstlerische Forschung der Schering Stiftung 2022
Common Ground - Kunst im Labor, Wissenschaft im Atelier
Ausschreibung: Für einen Dialog zwischen Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. Die Schering Stiftung lädt Wissenschaftsinstitutionen ein, transdisziplinäre Projekte in Kooperation mit der Stiftung umzusetzen und stellt dafür Fördergelder zur Verfügung.
Der Weg zur Kunst führt durch die Nase. Sissel Tolaas in der Schering Stiftung
heute letzter Ausstellungstag --> Unsere Besprechung:
Anna Daučíková erhält den Kunstpreis der Schering Stiftung 2018
Kunstpreise: Anna Daučíková wird mit dem Kunstpreis der Schering Stiftung 2018 ausgezeichnet, der mit 10.000 EUR, einer Einzelausstellung sowie einem Katalog dotiert ist.
Kulturelle Galaxien: Philipp Lachenmanns DELPHI Rationale in der Schering Stiftung
Ausstellungsbesprechung: ... endet dieses Wochenende.
Neue Programmleiterin für den Bereich Kunst in der Schering Stiftung
Personalien: Die Kunsthistorikerin Christina Landbrecht wird als Programmleiterin Kunst der Schering Stiftung berufen.
Heike Catherina Mertens von der Schering Stiftung wechselt zum Hatje Cantz Verlag
Personalien: Heike Catherina Mertens, geschäftsführender Vorstand und künstlerische Programmleiterin der Schering Stiftung, wechselt als Programmdirektorin zum Hatje Cantz Verlag.
Auf dem (Bild)schirm: Computational Neuroscience im Blickwinkel der Kunst
Ausschreibung: KünstlerInnen sind eingeladen, innovative Konzepte einzureichen und sich aus ihrer künstlerischen Perspektive mit aktuellen Forschungsfragen der Computational Neuroscience auseinanderzusetzen. Z.B. mit Neurorobotik, autonomen Fahrzeugen, künstlicher Intelligenz ...
Hiwa K erhält den Kunstpreis der Schering Stiftung 2016
Der irakische, in Berlin lebende Künstler Hiwa K (*1975) wurde erst kürzlich mit dem Arnold-Bode-Preis ausgezeichnet, der herausragende Leistungen für die Kunst der Gegenwart würdigt. Jetzt erhält Hiwa K den Kunstpreis der Schering Stiftung, ...
Personalien: Katja Naie
Neue Wissenschaftliche Programmleiterin in der Schering Stiftung, Berlin
Der Sound von Marx und Engels - Trockeneis-Symphonie im öffentlichen Raum
Eis, das bei gleißender Sonne nicht schmilzt und Musik erzeugen kann – gibt´s das? Wer die Trockeneins-Performance der Medienkünstlerin Evelina Rajca (geb. 1984 in Polen) letzten Sonntag ...
Platz schaffen für die Heimat
Ausstellungsbesprechung: Umringt von der bunten Kulisse in der Ausstellung "Placemaking | Mapping, Migration und Mauerfall" von Stefanie Bürkle wird dem Besucher in der Schering Stiftung die ebenso ´farbenreiche` Vielfalt der Berliner Bevölkerungsstruktur Berlins vor Augen geführt.
Akademie der Künste / Hanseatenweg
Kommunale Galerie Berlin
Freundeskreis Willy-Brandt-Haus e.V.
Kunsthochschule Berlin-Weißensee
Haus am Kleistpark