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14 Uhr: Kuratorische Führung mit PARA | 15 Uhr Swarmdust / Zwermstof, Performance Anne Marie Maes/Margarita Maximova. Im Rahmen der Ausstellung Orangerie der Fürsorge. nGbK am Alex | Karl-Liebknecht-Str. 11/13, 10178 Berlin

Baukultur in Brandenburg

von Stella Hoepner-Fillies (26.11.2002)


Baukultur in Brandenburg

Gibt es eine Baukultur in Brandenburg und wenn ja, wo? Dieser Frage waren am Donnerstag Abend drei Experten, ein Moderator und 40 Besucher auf der Spur. Eingeladen hatte das Ministerium für Stadtentwicklung, Wohnen und Verkehr in Kooperation mit der Brandenburgischen Landeszentrale für politische Bildung in Potsdam. Die Architektin Rebecca Chestnutt referierte über ihren beachtenswerten Bau des Amtsgerichtes von Bad Liebenwerda; Ulrich Morawitz stellte als Leiter des Landesbauamtes Cottbus die enorme Bandbreite seines Arbeitsfeldes vor und Bernd Schuster fand als Präsident der Architektenkammer Brandenburg wunderbare Worte über die Zukunft des Bauens.

Kompetent geleitet wurde der Abend durch Professor Führ von der TU Cottbus.

Jeder Vortrag näherte sich dem Thema „geistes-gegenwärtiger“ Architektur auf eine andere Weise. Die Architektin suchte nach verborgenen Qualitäten von Orten und Situationen, sie hat derlei in Bad Liebenwerda offensichtlich gefunden und umsetzen können. Auf die Frage nach der öffentlichen Akzeptanz, gab sie offenherzig zu, dass die Menschen sich „erstaunlich gern überzeugen“ ließen. Der Leiter des Bauamtes rollte liebevoll ein bedrucktes Stück Stoff mit dem Bild seines neuesten Projektes aus, schwieg aber aussagekräftig zu der Frage nach Baukultur in seinen anderen Bauvorhaben. Kammerpräsident Schuster sah in der gebauten Umwelt 1000 Jahre Geschichte, die durchaus lesenswert sei und forderte die Architektenschaft auf, diese Geschichte mit zu gestalten. Er mahnte „Öffentlichkeit nicht als Bühne, sondern als Partner“ anzunehmen.

Genau an dieser Stelle aber versagt die Gesprächsreihe des Ministeriums. Es ist keine Öffentlichkeit außerhalb der schon immer über diese Dinge parlierenden Fachleute vorhanden. Ein einziger Redner gibt sich erst als „Nicht-Fachmann“ zu erkennen, um dann doch eine sehr fachbezogene Meinung zum Besten zu geben. Müsste bei der Frage nach Baukultur und ihrer Vermittelbarkeit nicht gerade der Dialog mit der „andere Seite“, den Benutzern, Betrachtern und Bewohnern gesucht werden? Vielleicht führt die Anregung des Bauamtsleiters, an jedem Baumarkt vor der Eingangstür große Zettel zu verteilen mit der Aufschrift: „Verschandeln Sie bitte nicht Ihr Haus!“, zu mehr Anteilnahme. Die nächste Runde findet am 30. Januar 2003 statt.

Stella Hoepner-Fillies

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