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Georg Baselitz – Die Berliner Jahre. Bilder aus der Sammlung Baselitz

von Vivi Kallinikou (07.02.2012)


Georg Baselitz – Die Berliner Jahre. Bilder aus der Sammlung Baselitz

Große Nacht im Eimer, 1962 - 1963, Öl auf Leinwand, 185 x 165 cm, Photocredit: Frank Olseki, Köln

Die Potsdamer Villa Schöningen zeigt vom 4. Februar bis zum 1. August 2012 Gemälde von Georg Baselitz aus dem Familienbesitz des Künstlers. 21 frühe Werke, der Großteil aus seiner Berliner Zeit zwischen 1959 und 1966 entstanden, vermitteln einen Eindruck der Anfangsjahre des Künstlers in Berlin. Baselitz lebte von 1956 bis 1962 in der Stadt, wo er zunächst an der Hochschule für Bildende und Angewandte Kunst in Ost-Berlin studierte. Er musste sie nach nur zwei Semestern wegen „gesellschaftspolitischer Unreife“ verlassen und schrieb sich an der Hochschule der Bildenden Künste in West-Berlin ein. Auch dort fühlte er sich nicht recht wohl, wollte nicht das Gleiche machen und rebellierte gegen einen sauberen Kunststil.

In einem jüngst erschienenen Artikel in der Welt beschreibt Baselitz die Revolten des jungen Baselitz gegen seine Lehrer, gegen den vorherrschenden abstrakten, aber stets sauberen Kunststil. „Die Kunsthochschule war von den Esoterikern okkupiert, der Buddhismus in Mode. Und natürlich war viel von Freiheit die Rede. Dazu gehörte, dass man alles brav, schön und richtig machte und keine Erdfarben nahm, sondern nur saubere Farben und weiße Leinwand“, schreibt Baselitz in der Welt. Er wollte etwas Neues, keine Kontraste, eher eine versoffene, dreckige, aggressive und hässliche Ästhetik.

„Die große Nacht im Eimer", laut Eigenaussage sein bedeutendstes Bild, zeigt einen Jungen in kurzen Hosen und einem übergroßen nackten Glied in der linken Hand. Bedrohlich und dreckig wirkt das Bild, das Geschlechtsteil wie eine Waffe. Die Figur ist nicht klar auszumachen, zersetzt sich, der Kopf ist überproportional groß. Baselitz benutzt erdige, matschige, dreckige Farben. Allein die Figur dient als Gerüst und bewahrt das Bild davor in verlorene Welten abzugleiten.

„Verkrüppelte, giftig schillernde Embryonen, runzlig, verschrumpelt, vertrocknet. Abscheulich erscheint der Mensch als ‚Geschlecht mit Klößen‘“, schreibt die Berliner Zeitung 1963 über „Die große Nacht im Eimer“. Während seiner ersten Einzelausstellung 1963 in der Berliner Galerie "Werner & Katz" kommt es zum Skandal. Baselitz wird angeklagt, man wirft ihm „fortgesetzte und gemeinschaftlich begangene Handlungen unzüchtige Darstellungen an Orten, welche dem Publikum zugänglich waren, ausgestellt zu haben" vor. „Die große Nacht im Eimer" und "Der nackte Mann" werden von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmt, erst 1965 zurückgegeben. Baselitz verlässt Berlin, ohne Reue, sagt er.

Neben den Berliner Arbeiten zeigt Baselitz sogenannte „Remix“-Werke in der Villa Schöningen, die sich auf Werke der Berliner Jahre beziehen. Seit einigen Jahren nimmt er sich alte Gemälde noch einmal vor. Er interpretiert sie nicht neu, baut keine neuen Einsichten ein, sondern variiert in der Deutlichkeit der Aussage. So zeigt die Villa Schöningen auch eine Remix-Version von „Die große Nacht im Eimer“.

Mit der Ausstellung „GEORG BASELITZ - DIE BERLINER JAHRE | Bilder aus der Sammlung Baselitz“ wird ein spannender und privater Einblick in die Familiensammlung von Georg Baselitz gewährt. Die von ihm selbst zusammengestellte Sammlung ist bisher noch nie öffentlich gezeigt worden. Die Publikation: „GEORG BASELITZ - DIE BERLINER JAHRE | Bilder aus der Sammlung Baselitz“, begleitet die Ausstellung.

GEORG BASELITZ - DIE BERLINER JAHRE | Bilder aus der Sammlung Baselitz |
Villa Schöningen
Berliner Straße 86, 14467 Potsdam
Ausstellungsdauer: 4. Februar 2012 – 1. August 2012
Öffnungszeiten: Di-Fr 11-18 Uhr und Sa-So 10-18
villa-schoeningen.de/

Vivi Kallinikou

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Daten zu Georg Baselitz:


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Titel zum Thema Georg Baselitz:

Georg Baselitz – Die Berliner Jahre. Bilder aus der Sammlung Baselitz
Ausstellungsbesprechung: Die Revolten des Georg Baselitz
Die Potsdamer Villa Schöningen zeigt vom 4. Februar bis zum 1. August 2012 Gemälde von Georg Baselitz aus dem Familienbesitz des Künstlers.

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