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Berlin Daily 08.10.2024
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Last Supper im Salon Dahlmann in Charlottenburg

von Barbara Borek (20.11.2013)
vorher Abb. Last Supper im Salon Dahlmann in Charlottenburg

Anselm Reyle, Ohne Titel, 2011, Fundstück, Stoff, Lack, Sockel MDF, Lack, Sofa 90 x 170 x 95 cm, Hocker 55 x 110 x 80 cm, © Atelier Anselm Reyle

Im Salon Dahlmann findet seit dem 9. November die erste gemeinsame Ausstellung der finnischen Künstlerin Marianna Uutinen (*1961 in Pieksemäki) und des in Berlin lebenden Künstlers Anselm Reyle (* 1970 in Tübingen) statt. Großformatige Bilder, farbintensive Rauminstallationen und Objekte aus verschiedenen Jahrzehnten verbinden sich in den hochherrschaftlichen Räumen des Gründerhauses zu einem Gesamtkunstwerk für alle Sinne.

Das von dem finnischen Unternehmer Timo Miettinen und seiner Frau Iiris erworbene Haus steht unter Denkmalschutz, in der Beletage finden seit 2011 neben Ausstellungen, Konzerte und auch Veranstaltungen statt. Die aktuelle Schau führt die Werke von Marianna Uutinen und Anselm Reyle zusammen und wurde von den Künstlern selbst kuratiert. Sie ließen die Wände des Salons schwarz bemalen und mit Silberfolie bekleben. In Anlehnung an die Pop-Art Ikone Andy Warhol und seinen letzten Werkzyklus Last Supper spielen die Künstler mit den Elementen Illusion, Dekoration und Irritation. Sie beziehen die Betrachter in dieses Spiel mit ein, es glänzt, spiegelt und quietscht vor Farben und Formen: Reliefbilder, zerknautschte Folienstrukturen, in Farbe getränkte Leinwände, Möbelstücke, Wandbemalungen und Objets trouvés bilden ein Zusammen der besonderen Dimension.

Marianna Uutinen, Animal, 2013, Acryl auf Leinwand, 201 x 151 cm, © carlier | gebauer

Last Supper zeigt erstmals den frühen Einfluss von Marianna Uutinens Arbeiten auf ihren Kollegen Anselm Reyle. Umgekehrt ist auch Uutinens Auseinandersetzung mit Reyles Werk erkennbar. Bereits 1995 sah Reyle, noch während seines Studiums an der Akademie der Künste in Karlsruhe, Arbeiten von Uutinen im Kunstverein in Stuttgart. Ihre klare, reduzierte Formensprache und ihr Umgang mit kunstfernen Materialien wirken bis heute auf seine künstlerische Formensprache.

Marianna Uutinen arbeitet vielschichtig, entfernt sich mit den von ihr verwendeten kitschigen Farben und plastikartigen Materialien aus den gängigen Wahrnehmungsmechanismen moderner Kunst. So irritiert die Künstlerin beispielsweise mit Arbeiten, die vorgeben, geraffte Plastikfolie zu sein, eigentlich aber aus vielen Lagen übereinandergeschichteter Farblagen bestehen.

Vernissage Last Supper: Anselm Reyle & Marianna Uutinen at Salon-Dahlmann, photo: Carla Steinbrenner im Auftrag des MIV, © Salon Dahlmann and the artists

Reyle und Uutinen wählen einen radikalen Umgang mit Materialität und der Frage nach den Inhalten von Kunst, der Frage nach der sogenannten "low and high art". Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen aktuellen Zeitbezügen und kunsthistorischen Reflexionen, thematisieren künstlerische Produktionsprozesse und Fragen der Autorenschaft. Auch die Position des Mediums Malerei inmitten einer medialen Welt steht zur Diskussion. Eine Diskussion, der sich die Besucher des Salons Dahlmann nicht entziehen können.

Es besteht die Möglichkeit, die privaten Räume des Salon Dahlmann mit ausgewählten Werken der Sammlung Miettinen und die Hans Arp Säulenskulptur im Innenhof jeden Samstag um 16 Uhr nach Vereinbarung zu besichtigen.

Marianna Uutinen zeigt parallel zur Ausstellung in der Galerie carlier | gebauer bis zum 20. Dezember Arbeiten der letzten Jahre unter dem Titel "I Am Painting". Anselm Reyle ist aktuell in der Neuen Nationalgalerie Berlin mit seinen Arbeiten vertreten, noch bis Sonntag, den 24. November läuft die Ausstellung "BubeDameKönigAss".

Marianna Uutinen & Anselm Reyle - Last Supper
bis 25. Januar 2014

Salon Dahlmann
Marburger Straße 3
10789 Berlin
Geöffnet samstags 11-16 Uhr und nach Vereinbarung
(Weihnachtspause 22.12.2013 – 05.01.2014, in dieser Zeit nur nach Vereinbarung).
marburger3.de

Barbara Borek

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Titel zum Thema Anselm Reyle:

Last Supper im Salon Dahlmann in Charlottenburg
Ausstellungsbesprechung: Die aktuelle Schau führt die Werke von Marianna Uutinen und Anselm Reyle zusammen und wurde von den Künstlern selbst kuratiert.

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