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Statement zur Definition der Projekträume als Arbeitsräume & zur akuten Raumnot

von chk (06.05.2015)
vorher Abb. Statement zur Definition der Projekträume als Arbeitsräume & zur akuten Raumnot

Kreuzberg Pavillon

Apropos Projekträume: Letzte Woche wurden die Preise zur Auszeichnung künstlerischer Projekträume und –initiativen vergeben. Vom Netzwerk Projekträume erreichte uns hingegen vor kurzer Zeit folgender Aufruf, der nochmals auf ihre aktuelle Situation jenseits der Auszeichnung aufmerksam macht:

"Anlässlich der aktuellen Diskussion zur Raumnot der Berliner Kunstszene und zur Schaffung weiterer Ateliers und Arbeitsräume in der Stadt sieht das Netzwerk freier Berliner Projekträume und –initiativen die dringende Notwendigkeit, den Raumcharakter und die Arbeitsweise von Projekträumen zu beschreiben und ihre Raumnot erneut klar herauszustellen.

Projekträume sind Orte, an denen regelmäßig intensiv und prozesshaft gearbeitet wird. Die beteiligten ProjektraumbetreiberInnen, KünstlerInnen und KuratorInnen verbringen einen Großteil ihrer Zeit damit, Ausstellungsprojekte in den Räumen zu diskutieren, zu entwickeln und abschließend zu realisieren. Projekträume sind Experimentierräume. Viele Projekte werden speziell für die Räume angefertigt, an denen sie verortet sind. Das Gespann aus ProjektraummacherInnen, KuratorInnen und KünstlerInnen bildet dabei eine Einheit. Nach dem Diskurs erfolgt die Produktion. Dieser Vorgang definiert Projekträume eindeutig als Arbeitsräume. Im Mikrokosmos Projektraum wird im Gegensatz zu Museen und kommerziellen Galerien, die primär als Präsentationsräume dienen, eng und ergebnisoffen mit den KünstlerInnen zusammengearbeitet. Sie verfügen hier über einen Gestaltungsfreiraum, der ihnen sonst in der Stadt nicht oder nur selten zur Verfügung steht. Vielfach entsteht die gezeigte Kunst erst in den Projekträumen selbst. Diese Transformation der Projekträume in Atelierräume begünstigt

KünstlerInnen in ihrer Raumsituation, vor allem jene, die über keine Atelierräume verfügen. Hier offenbart sich wiederum der Experimentiercharakter von Projekträumen, in denen raumbezogenes Arbeiten realisiert wird.

Auf Grundlage dieser Definition fordert das Netzwerk freier Berliner Projekträume und –initiativen, im Findungsprozess nach neuen (Arbeits-)Räumen beteiligt zu werden. Das Netzwerk muss an der stadtpolitischen Diskussion und Entwicklung um die gemischte Stadt teilhaben, denn die Raumnot der Projekträume ist akut! Auch wenn es um Liegenschaften oder den Bau von neuen Atelierstandorten geht, sollten Projekträume unbedingt eingeplant werden, auch im Hinblick auf die positiven Synergieeffekte von Atelierhäusern mit "integrierten" Projekträumen. Diese Anbindung bietet einzigartige neue Möglichkeiten der Vernetzung und Sichtbarmachung der aktuellen Kunstproduktion. Eine erweiterte Förderung mit Stipendien für KünstlerInnen und KuratorInnen ist notwendig, um den Arbeitsprozess und damit auch die Realisierung von Ausstellungen in Projekträumen zu unterstützen. Projekträume sind per Definition offen für Dritte und somit eine Anlaufstelle für viele; sie sind interdisziplinär und ermöglichen somit auch die Produktion spartenübergreifender Kunstprojekte und sie sind unbürokratische Kunsträume, in denen Künstler auch kurzfristig ihre Projekte realisieren können - all dies sind Vorteile und Gründe, warum Ateliers und interdisziplinäre Häuser noch mehr mit Projekträumen zusammen gedacht und geplant werden müssen. Auch die vom Netzwerk vertretenen Initiativen, die gleich Nomaden an wechselnden Orten temporär ihre Projekte realisieren, sind in hohem Maß an der Nutzung dieser Möglichkeitsräume interessiert. Eine moderne Stadtentwicklungspolitik muss die Zukunft der Projekträume unbedingt in ihre Vision mit einbeziehen und formulieren.

Projekträume bieten geschützte Arbeitssituationen für KünstlerInnen und KuratorInnen und sind die künstlerischen Experimentierfelder dieser Stadt. Sie sind Verbindungs-Räume und von unschätzbarem Wert für die berufliche Entwicklung von KünstlerInnen und KuratorInnen. Hinsichtlich des „KünstlerInnen-Mekkas“ Berlin sind sie noch zu prekär und unsichtbar für die Allgemeinheit. Sie sind außerdem durch Verdrängung u.a. durch Mietpreiserhöhungen akut stark bedroht.

Für das Netzwerk / AG Politik
Chris Benedict, Tiny Domingos, Matthias Mayer

chk

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