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Goethe-Institut eröffnet temporären Projektraum

von chk (20.10.2016)
vorher Abb. Goethe-Institut eröffnet temporären Projektraum

Raumansicht zur Pressekonferenz

Heute eröffnet das Goethe-Institut unter dem Namen "Goethe-Institut Damaskus | Im Exil" einen Projektraum. Die Idee, hier in Berlin einen Projektraum ins Leben zu rufen, fußt u.a. darauf, dass die aus Sicherheitsgründen erfolgte Schließung des Goethe-Instituts in Damaskus für die dortigen Kulturschaffenden sowie für das Institut selbst einen tiefen Einschnitt darstellte. Ein wichtiger Freiraum - jenseits der staatlichen Kontrolle - ging verloren. Insofern soll der Raum hier syrischen und deutschen Kulturschaffenden als Treffpunkt dienen, um über Perspektiven nach dem Krieg zu sprechen, um Erfahrungen auszutauschen und um die Arbeit des 2012 geschlossenen Institutes mit seiner Galerie und seinem Veranstaltungsraumes fortzusetzen. Genauso sollen vor allem jüngere syrische Flüchtlinge angesprochen werden.
Dabei handelt es sich zunächst um ein Experiment, das auf 2 1/2 Wochen begrenzt ist. In diesem Rahmen werden rund 100 Künstler_innen in 50 Veranstaltungen ein vielseitiges Programm zu den Themen Heimat, Flucht und Identität präsentieren.

Werkabbildung
Zu Pressekonferenz: Pelican Mourad (Mitarbeiterin des Goethe-Instituts Damaskus), Johannes Ebert (Generalsekretär des Goethe-Instituts), Diana El-Jeroudi (Filmregisseurin/Produzentin), Alina Amer (Künstlerin)

Aus dem Programm:

Musik:
Die Kinan Azmeh City Band aus New York City wurde seit ihrer Gründung im Jahr 2006 von Publikum und Kritikern bejubelt und ist für ihre virtuose und energiegeladene Bühnenpräsenz bekannt. Mit seinem Ensemble versucht Azmeh, eine Brücke zwischen Klassik, Jazz und der Musik seines Heimatlandes Syrien zu schlagen. Zusätzlich zeigt Kinan Azmeh zusammen mit dem syrisch-armenischen Künstler Kevork Mourad eine Performance (Konzert Kinan Azmeh City Band, 24.10. um 20 Uhr, Performance Home Within 25.10. um 21 Uhr).

An sechs Abenden darf im temporären Goethe-Institut zu Elektro-Beats getanzt werden: Für Damascus Rhythm legen DJs aus dem arabischen Raum experimentelle und elektronische Musik auf. Das Programm wurde vom libanesischstämmigen Produzenten und DJ Rabih Beaini kuratiert und findet in Zusammenarbeit mit CTM, club transmediale, statt (22., 23., 26., 29. und 31.10. sowie 5.11., jeweils ab 20:30 Uhr).

Kunst:
In drei Vernissagen präsentieren die jungen syrischen Künstlerinnen und Künstler Rula Ali, Amer El Akel und Alina Amer drei unterschiedliche Gestaltungen des Ladenlokals: „70 Quadratmeter” zeigt auf, wie Räume mit Leben gefüllt ein Stück Geborgenheit in der Fremde vermitteln können. Konzeptionell begleitet werden sie dabei vom Berliner Künstler Nasan Tur (20.10. ab 20:30 Uhr, 25.10. und 1.11. jeweils um 18 Uhr).

Kulturdiskurs:
Gerade die arabischen Nachbarländer Syriens, die einen Großteil der Geflüchteten aufgenommen haben, stehen vor großen Herausforderungen. Inwieweit können auch Kunst und Kultur in einer solchen Situation einen Beitrag leisten und etwas bewegen? Der Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert, der Theaterwissenschaftler und Gründer der Produktions-Plattform „Ettijahat” Abdullah Al-Khafri sowie der Dramatiker Mohammed Al-Attar sprechen über das Thema Kulturarbeit und Flucht und gehen der Frage nach „Was kann Kultur?” (3.11. um 19 Uhr).

Der Theaterautor und -regisseur Anis Hamdoun, die Intendantin des Maxim Gorki Theaters Shermin Langhoff, der Kunstkritiker Hanno Rauterberg und die Choreografin Mey Sefan diskutieren über die Politisierung der Flucht in der aktuellen Gegenwartskunst und die Frage nach sozialer Verantwortung in der Zusammenarbeit mit geflüchteten Kulturschaffenden („Flucht in die Kunst? - Eine Debatte zum Kulturbetrieb”, 29.10. um 19 Uhr).

Kulturschaffende brauchen nicht nur Qualifizierung und Vernetzung, sie brauchen auch Strukturen: für Ausbildung, für Förderung, für öffentliche Präsentationen. In einer Kriegs- oder Exilsituation brechen diese Strukturen häufig zusammen. Wie gehen Künstlerinnen und Künstler damit um? Die Dramaturgin Rania Mleihi, der Theatermanager Wissam Kadour und die Aktivistin Marina Naprushkina diskutieren mit Johanna Keller, Leiterin kulturelle Programmarbeit in der Region Nordafrika/Nahost des Goethe-Instituts („Plattformen der Vernetzung”, 27.10. um 19 Uhr).

Literatur:
Eine Gesprächsrunde mit dem Präsidenten des Goethe-Instituts Klaus-Dieter Lehmann und den syrischen Verlegern Samar S. Haddad und Marwan Adwan befasst sich mit der Situation der Verlagslandschaft im arabischen Raum und den Folgen des Krieges für Literatur und Leserschaft in der gesamten Region („Wir können nicht aufhören, Bücher zu drucken, weil Krieg ist.” 28.10. um 19 Uhr).

Die Schauspieler Juliane Köhler und Aurel Manthei lesen Auszüge aus dem Stück „Deine Liebe ist Feuer” des syrischen Autors Mudar al Haggi, das aktuell im Berliner Exil entstanden ist. Das Stück erzählt vom Alltag im bürgerkriegszerrütteten Damaskus (27.10. um 21 Uhr).

Das Goethe-Institut hat Autoren und Intellektuellen aus mehr als dreißig Ländern einen Fragebogen zu den Themen Flucht und Migration vorgelegt. Inspirationsquelle waren die Fragebögen des Schweizer Schriftstellers Max Frisch. Die Ergebnisse liegen im temporären Goethe-Institut aus. Die Autorin Rasha Omran, der Schriftsteller und Übersetzer Ibon Zubiaur und die Journalistin und Historikerin Frances Stonor Saunders diskutieren in einer Gesprächsrunde über die Antworten („Wohin?”, 25.10. um 19 Uhr).

Film:
Die Filmreihe „Exile Film Station” zeigt das syrische Kino vor der Revolution und seine Entwicklung seit 2011. Die Filme werden auch im Kino Babylon gezeigt (Rosa-Luxemburg-Str. 30, 10178 Berlin) sowie an zwei Abenden in der Akademie der Künste am Hanseatenweg. Im temporären Goethe-Institut finden darüber hinaus Treffen syrischer Filmschaffender statt, eine Matinée, Workshops und Panels.

Zum Thema Überleben zeigt der französisch-syrische Regisseur Ossama Mohammed seinen Film „Silvered Water - Syria Self-Portrait”, der Handyaufnahmen zu einem filmischen Werk zusammenfügt, das eine der größten Tragödien der heutigen Zeit – den syrischen Bürgerkrieg - eindrucksvoll beschreibt (30.10. ab 11 Uhr).

Allgemeine Informationen:
Bei vielen Veranstaltungen wird simultan ins Deutsche bzw. Arabische gedolmetscht, wenige Veranstaltungen finden auf Englisch statt. Genauere Informationen zur Sprache der jeweiligen Veranstaltung entnehmen Sie bitte dem Programm. Begleitet wird das Programm von Netzwerktreffen und Café-Betrieb. Eine Reihe von Workshops gibt praktische Tipps und fördert Begegnungen. Darüber hinaus dient der Raum als temporäre Bibliothek, bietet syrische und deutsche Literatur sowie Kinder- und Jugendbücher, Selbstlernmaterialien, Tablet- und PC-Stationen.

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag 16–22 Uhr, Samstag und Sonntag 10–22 Uhr,

Goethe-Institut Damaskus | Im Exil
Rosa-Luxemburg-Str. 16
10178 Berlin
goethe.de/damaskusimexil

chk

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