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Freiheit und Zufall. Gerhard Richter. Abstraktion im Potsdamer Museum Barberini

von chk (20.10.2018)
vorher Abb. Freiheit und Zufall. Gerhard Richter. Abstraktion im Potsdamer Museum Barberini

Raumansicht / Detail: Gerhard Richter, 192 Farben (136), 1966, Foto kuag

Sechs Jahre ist es her, dass die Neue Nationalgalerie anlässlich des achtzigsten Geburtstages von Gerhard Richter eine umfassende Retrospektive zeigte. Jetzt findet im Potsdamer Museum Barberini mit 94, zum Teil noch nicht ausgestellten Werken aus internationalen Museums- und Privatsammlungen, wiederum eine umfangreiche Schau statt. Darunter viele Gemälde, aber auch Skulpturen und Editionen.


Raumansicht: Gerhard Richter, Flow, Digitaldruck auf Papier hinter Glas auf Aludibond, 2013/16, Foto kuag

Im Unterschied zu der Berliner Retrospektive widmet sich die Ausstellung in Potsdam dem Thema "Abstraktion" und beleuchtet unter dieser Thematik die abstrakten Strategien und Herangehensweisen in Richters Malerei von den 1960er Jahren bis heute. Dazu haben die beiden Kuratoren Dietmar Elger (Leiter Gerhard Richter Archiv, Staatliche Kunstsammlungen Dresden) und Ortrud Westheider (Direktorin, Museum Barberini) 9 Themenräume erarbeitet, in der größtenteils chronologisch die Werke des Künstlers platziert sind.


Raumansicht: Gerhard Richter, 7 Scheiben (Kartenhaus), 2013, Glas und Stahlkonstruktion, Foto kuag

Die Räume tragen Titel wie "Unschärfe und Konstruktionen. Frühe Abstrakte Bilder.", "Struktur und Illusion. Graue Bilder", "Zufall und Konzept. Farbtafeln" oder "Detail und Geste. Ausschnitte und Vermalungen" und veranschaulichen, mit welcher Stringenz der Künstler eine Art Grundlagenforschung des Bildnerischen betrieben hat und die Grenzen des Bildhaften noch immer auslotet. Einmal mehr wird ersichtlich, dass sich – typisch für Richter - auch unter "Abstraktion" kein einheitlicher Stil oder eine verbindende Darstellungsweise ausmachen lässt. Dagegen bilden Begriffe wie Zufall, Transformation oder Analogie eine grundlegende Charakteristik, die sich durch sein Werk zieht und sein Werk als solches individualisiert.
Auch wenn seine so betitelten "Abstrakten Bilder", an denen er seit 1976 arbeitet, eine eigenständige und zugleich die umfangreichste Werkgruppe ist, setzt Richter von Beginn an Abstraktion und Gegenständlichkeit als gleichberechtigte Kategorien ein und begreift diese nicht als Gegensätze. Mal erwächst das Abstrakte aus dem Gegenständlichen, mal führt das Gegenständliche in die Abstraktion, oder wie bspw. in seinen Fotoübermalungen existiert beides zugleich im Bild.

"Bilder stellen immer etwas dar, was sie nicht sind. Auch abstrakte Bilder lesen wir, suchen wir ab um zu erfahren, was da gezeigt wir. Nur so Farbe, das wäre ja langweilig." wird der Künstler im Katalog zitiert.


Raumansicht: Gerhard Richter, Abstraktes Bild, 2016, Öl auf Leinwand, Foto kuag

Abbildhaftigkeit oder Abstraktion von Wirklichkeit beruhen bei Richter nicht auf Gedankenkonstrukten, sondern eher auf einem Sich-Entsprechen von Möglichkeiten. "Was ihm beim Malen durch den Kopf ginge?" fragte eine Journalistin zur Pressekonferenz. "Malen ist kein Denkvorgang" antwortete der Künstler kurz und bündig.
Richter nimmt sich die Freiheit, alles zu malen und den Zufall als maßgeblichen Teil des Arbeitsprozesses zu integrieren. Wie unerschöpflich und kreativ dieses Interesse scheint, zeigen in der Ausstellung noch einmal seine zuletzt gemalten Abstrakten Bilder, deren Farbströme, Pinselstriche und zerfließenden Strukturen eine ungeheure Sogkraft entwickeln.

Öffnungszeiten
Montags und mittwochs 10–19 Uhr
bis sonntags
Letzter Einlass: 18 Uhr

An jedem ersten Donnerstag
im Monat
Letzter Einlass: 20 Uhr
10–21 Uhr

Dienstags geschlossen

Gerhard Richter. Abstraktion
Museum Barberini, Humboldtstr. 5–6, 14467 Potsdam
Laufzeit: 30. Juni bis 21. Oktober 2018
museum-barberini.com

chk

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