Sung Tieu erhält Rubensförderpreis der Stadt Siegen
von chk (06.07.2023)
Portrait Sung Tieu, Foto: Nadine Fraczkowski
Erst kürzlich hatte Maximilian an dieser Stelle die Ausstellung "Sung Tieu. No Jobs, No Country" im Neuen Berliner Kunstverein für art-in-berlin besprochen. Anfang der Woche gab das Museum für Gegenwartskunst bekannt, dass die 1987 in Vietnam geborene und in Berlin lebende Künstlerin Sung Tieu neue Preisträgerin des Rubensförderpreises ist. Der mit 5.000 EUR dotierte und mit einer Ausstellung verbundene Preis wird alle 5 Jahre (alternierend zum Rubenspreis) an herausragende junge Künstler*innen verliehen.
Sung Tieu schafft minimalistisch gestaltete Environments und Soundinstallationen, in denen sie sich u.a. mit Geschichtsschreibung, bürokratischen Machtstrukturen, dem globalen Kapitalismus, der psychologischen Wirkung von Klang und den Hinterlassenschaften des Kalten Krieges sowie transnationaler Migration auseinandersetzt.
Jury
Prof. Dr. Sabeth Buchmann (Professorin am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften Akademie der bildenden Künste Wien), Patrizia Dander (Leiterin der kuratorischen Abteilung der Kunstsammlung NRW), Johan Holten, (Direktor der Kunsthalle Mannheim), Kito Nedo (Kunstkritiker und Journalist) und Kathleen Rahn (Direktorin am Museum Marta Herford)
Jurybegründung
„Sung Tieu gehört zu den spannendsten Stimmen ihrer Generation. In Vietnam geboren, folgte sie im Alter von fünf Jahren dem seit den späten 1980er-Jahren als Vertragsarbeiter in der DDR tätigen Vater in das vereinte Deutschland nach. In ihren Werken reflektiert sie die eigene Migrationserfahrung, die sich entlang der komplexen Bruchlinien von ehemaligem Ost- und Westdeutschland und ihren jeweiligen Alliierten entfaltet. Doch ihre Arbeiten verbleiben nicht im Biografischen. Sie widmen sich den ideologischen, ökonomischen und sozialpolitischen Strukturen, die unser gesellschaftliches Zusammenleben bestimmen. Ihr Augenmerk liegt dabei auf den kritischen Infrastrukturen, die darüber entscheiden, wer und was Sichtbarkeit erlangt."
Biografisches
Sung Tieu hat an der Hochschule für bildende Künste Hamburg und am Goldsmiths London studiert. In Einzelausstellungen zeigte sie ihr Werk im Amant, New York, dem MIT List Visual Arts Center, Cambridge, USA (beide 2023), dem CAPC - Musée d’Art Contemporain de Bordeaux, Bordeaux und dem Neuen Berliner Kunstverein (n.b.k.); im Mudam in Luxembourg (2022), im Museion, Bozen, im Kunstmuseum Bonn, im Stedelijk Museum, Amsterdam, in der Galerie für Zeitgenössische Kunst, Leipzig (2021) sowie im Nottingham Contemporary und dem Haus der Kunst, München (2020).
Ihre Arbeiten wurden auf der 34. Biennale de São Paulo präsentiert.
Sie ist Preisträgerin des Frieze Artist Award 2021, des ars viva Preises 2021 und sie erhielt den Publikumspreis des Preis der Nationalgalerie 2021, Berlin.
Bisherige Preisträger:innen des Rubensförderpreis:
Lena Henke (2019), Vajiko Chachkhiani (2014), Diango Hernández (2009), Peter Piller (2004), Silke Rehberg (1999), Karin Sander (1994), Julia Lohmann (1989) und Max Neumann (1984).
chk
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Daten zu Sung Tieu:
- 15. Gwangju Biennale 2024
- 34th Bienal de Sao Paulo 2021
- artbasel2021
- Frieze London 2022
- Gallery Weekend Berlin 2024
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