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LITERATUR

auf dieser
Seite lesen Sie :
Öffentliche
Kunst als Denkmalkritik
Kompendium
für Künstler
Die
bildende Künstlerin
Kunst
im Foyer
Kulturhandbuch
Berlin
Virtuelle
Kunst in Geschichte und Gegenwart
weitere
Buchbesprechungen
(zum
Beispiel: Kunstszenarien in Unternehmen, etc.)
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Öffentliche
Kunst als Denkmalkritik
Studien
zur Spezifik zeitgenössischer Kunst in Bezugnahme auf öffentliche
Erinnerungszeichen
Gegenstand
der Untersuchung "Öffentliche Kunst als Denkmalkritik"
sind künstlerische Arbeiten, die in Bezugnahme auf Denkmäler
konzipiert bzw. realisiert werden, das heißt in Bezugnahme auf
öffentliche Erinnerungszeichen, die von vornherein dazu errichtet
wurden, an Personen oder Ereignisse zu erinnern. Seit Christos Verhüllung
eines Reiterstandbildes auf dem Mailänder Domplatz 1970 ist eine
nicht geringe Anzahl denkmalbezogener Arbeiten u.a. von Daniel Buren,
Jochen Gerz, Hans Haacke, Jenny Holzer und Krysztof Wodiczko in Auseinandersetzung
mit Kriegerdenkmälern, Mahnmalen zur Erinnerung an die Opfer
des Nationalsozialismus oder Lenin-Denkmälern entstanden. In
der Untersuchung wird deutlich, in welcher Hinsicht Künstler
die durch Denkmäler zum Ausdruck gebrachte Erinnerung an Personen
oder Ereignisse reflektieren und daß Künstler zumeist kritisch
zu den Ausgangsmonumenten Stellung nehmen. Zudem wird verständlich,
wie Künstler sich mit der gesellschaftlichen und politischen
Funktion von Denkmälern befassen. Einzelanalysen denkmalbezogener
Arbeiten bilden die Voraussetzung dafür, Aussagen zur Spezifik
denkmalbezogener Kunst im allgemeinen zu treffen sowie Erkenntnisse
über die Möglichkeiten und Grenzen der künstlerischen
Kommentierung fragwürdig gewordener Denkmäler zu gewinnen.
in dieser wissenschaftlichen Publikation wird das Spektrum zeitgenössischer
denkmalbezogener Kunst erstmals eingehend untersucht.
Herbert
Jochmann
Kompendium für Künstler
Das
vorliegende Buch bietet Informationen für professionell Kunstschaffende.
In einer Vielzahlvon Beiträgen, die in vier Kapiteln gegliedert
sind, finden sich Informationen von engagierten und metiererfahrenen
Autoren.
- Das
erste Kapitel widmet sich der urheberrechtlichen Gesetzgebung, den
sogenannten Verwertungsrechten, der steuerlichen Einordnung von
künstlerischer Betätigung und führt in das Thema
der Künstlersozialversicherung ein.
- Kapitel
2 untersucht Aspekte der Öffentlichkeitsarbeit in der Kunst
wie Ausstellungskonzeption und Einrichtung, Transporte, Beleuchtung,
Kataloge, Kunstvereine und Kunstversicherung.
- Eine
umfangreiche Auswahl von europäischen, teilweise auch außereuropäischen
Kontaktadressen sowie Adressen zu Förder- und Arbeitsmöglichkeiten
bilden auf fast 130 Seiten in Kapitel 3 einen Schwerpunkt des Buches.
Aufgeführt werden Kunstpreise, Symposien, Stipendien etc...
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- Abschließend, in Kapitel 4, beschäftigt
sich ein statistischer Bericht mit der wirtschaftlichen Situation
bildender Künstlerinnen und Künstler.
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Die bildende Künstlerin
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Das vorliegende Buch von Carola
Muysers enthält eine umfangreiche Quellentextsammlung zur Professionalisierungsgeschichte
bildender Künstlerinnen von 1855 bis 1945. Dem ausgewählten
Textmaterial (Ausstellungskritiken, kunstwissenschaftliche Aufsätze,
Buchauszüge und Protokolle) liegen dabei die in der ausführlichen
Einleitung gestellten Fragen und Thesen zugrunde: "Wie fällt
das Meinungsbild über die "Künstlerin" aus, welche
Werke und Kriterien spielen dabei eine Rolle, welche Entwicklung ist
zu verzeichnen und wie verhält sich diese zu der fest etablierten
These,daß kunsttätige Frauen aus dem männlich konnotierten
Kanon der Kunstkritik systematisch ausgegrenzt worden sind."(S.17)
Die
Texte zeigen, daß es keineswegs eine homogene Meinung und Antwort
auf diese Fragen gibt, sondern ein vielfältiges und interessantes
Gefüge von unterschiedlichsten Tendenzen.
- Das
Buch bietet neben der facettenreichen Beleuchtung des sich wandelnden
Berufsbildes der Künstlerin auch die Gelegenheit, den sich verändernden
Kunstbetrieb aus der Sicht der Rezeption nachzugehen. Dementsprechend
ließen sich interessante Vergleiche zum gegenwärtigen Kunstgeschehen
aufstellen.
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Kunst im Foyer
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Das Buch
(144 Seiten mit 93 Farbabbildungen) dokumentiert das Zusammenwirken von
Arbeits- und Kunstwelt wie es sich im Laufe von zehn Jahren aufgrund der
Tätigkeit von Frau Ursula Prinz und der pharmazeutischen Firma Hennig
/ Berlin entwickeln konnte. In 25 Ausstellungen, die im Buch in 5 Kapiteln
nach Stilkriterien gegliedert sind, wurden den Mitarbeitern im Foyer des
Unternehmen rund 100 Positionen von in Berlin schaffenden Künstlern
nahegebracht.
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- Daß
es sich bei der Initiative "Kunst im Foyer" um eine auch
von den Mitarbeitern gewünscht Form handelt, dokumentiert ein
offener Brief (04.12.1987) des Betriebsrats an die Geschäftsleitung:
- "Die
Mitarbeiter von Henning Berlin wünschen eine schnelle Entscheidung
für die Ausgestaltung der Eingangshalle im Neubau. Der Künstler
Anton Henning hat uns einen Weg zur Ausgestaltung der Halle aufgezeigt.
Diese Form fand allgemeine Zustimmung und wir möchten, daß
weiterhin >wechselnde< Kunst
im Eingangsbereich beibehalten wird. Hierfür
sprechen folgende Gründe:
- 1)
der Reiz des Neuen (Ausdruck für Kreativität, Flexibilität
und Vielseitigkeit der Firma)
- 2)
Diskussionsstoff für Besucher und Mitarbeiter zur Förderung
der Kommunikation
- 3)
Unterstützung von jungen und aufstrebenden Künstlern
- 4)
Das Image der 75 Jahre jungen Firma Henning mit ihren aufgeschlossenen
Mitarbeitern ist sicher ein nicht zu unterschätzendes Argument.
- Die
Halle wirkt jetzt kahl, und wir hoffen auf eine baldige Lösung.
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Das Berliner Kulturhandbuch
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Das "Kulturhandbuch Berlin" läßt
sich fast schon als ein unentbehrliches Standardwerk zur Hauptstadtkultur
bezeichnen, das bei der Vielzahl an kulturellen Institutionen als nützlicher
Leitfaden dienen kann. Von der Abgußsammlung Antiker Plastik über
Kunst- und Kulturpreise, Museen, Theater oder Hotels für Kunstfreunde
bis hin zur Zeitgenössischen Oper enthält das Buch über
600 Adressen mit Telefonnummern und einer Beschreibung der jeweiligen
Institution bzw. des Veranstaltungsortes. Historische Fakten werden
dabei genauso sachlich dargelegt wie Verweise auf die aktuelle Konzeption.
Wer sich hingegen systematisch einen Überblick über die kulturelle
Entwicklung der Stadt verschaffen will, kann dies in dem umfangreichen
ersten Teil des Buches tun. Dort zeichnet Klaus Siebenhaar die Entwicklungslinien
der Berliner Kulturgeschichte zwischen früher Hofkultur im 17.Jh.
bis hin zur Schaustelle Berlin wie sie sich in den 90igern darbietet
nach. Dabei wird nochmals gesondert den Sparten Architektur und Bildender
Kunst, Film, Literatur, Musik und Theater ein Kapitel gewidmet, so daß
sich der Leser hier auch stichpunktartig zu einem Thema informieren
kann.
Den Abschluß bilden " Eckdaten des Berliner Kulturhaushaltes"
von 1991 bis 1998, die eine übersichtlich dokumentierte Erhebung
zur quantitativen Entwicklung der Berliner Kulturlandschaft aufzeigen.
Im Oktober diesen Jahres soll nun eine zweite Auflage im Bostelmann
& Siebenhaar Verlag erscheinen, die das bisher fast 500 Seiten starke
"Kulturhandbuch Berlin" erweitert und ergänzt, u.a. wird
das Buch durch ein umfangreiches Register vervollständigt.
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Virtuelle Kunst in Geschichte und Gegenwart
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Oliver Grau geht in seinem, in diesem Frühjahr erschienen
(01), Buch "Virtuelle Kunst in Geschichte und Gegenwart. Visuelle Strategien"
der Frage nach, inwieweit sich künstlerische und ästhetische
Konzepte computergenerierter Kunst von denen traditioneller Bilderwelten
vergangener Jahrhunderte unterscheiden. Unter diesem Gesichtspunkt beginnt
Grau zunächst mit der Betrachtung historischer Illusionsräume
und legt dabei einen Schwerpunkt seiner Untersuchung auf Panoramabilder
wie bspw. dem großen Fries der "Villa dei Misteri" bis hin zu
Schlachtenbildern Anton von Werners.
Eine mögliche Entwicklungslinie zu computergenerierter Kunst sieht
der Autor im Bereich der virtuellen Realität, die heute wie in
der kunsthistorischen Vergangenheit das Eintauchen des Betrachter in
die Bildwelt suggeriert. Dementsprechend liegt eine Kernthese darin,
daß die Idee, den Betrachter in einem hermetisch geschlossenen,
bildlichen Illusionsraum zu versetzen, ... (keineswegs) erst durch die
technische Erfindung computergestützter Virtueller Realität.."
geboren wurde.
Bei der Herleitung der virtuellen Realität aus der kunsthistorischen
Tradition geht es jedoch nicht darum, bildliche Illusionsräume
aus vergangenen Jahrhunderten gleichzusetzen mit interaktiv erfahrbaren
Bildwelten der aktuellen Kunst. Vielmehr analysiert Grau anhand zahlreicher
Beispiele von zeitgenössischen Künstlern und ihren Werken
(z.B.Charlotte Davies, Monika Fleischmann, Wolfgang Strauss), inwieweit
der gegenwärtige Bildbegriff durch digitale Bilder neue Wahrnehmungpotentiale
und eine gewandelte Ästhetik beinhaltet.
Sein Fazit lautet: "Die Virtuelle Realität stellt sich nicht nur
in ihrem Format in ein genealogisches Verhältnis zum Illusionismus,
wie er in seinem paradigmatischen Vertreter, dem Panorama, wirkte und
...sichtbar wurde. Vielmehr gewinnt der Betrachter in technisch vielschichtig
erweitertem Gewand durch Echtzeitberechnung, Interaktion und Evolution
die bald ausgeprägteste formende Macht über das Bild und steht
andererseits dem bislang höchsten Suggestionspotential eines nunmehr
dynamischen Bildes, eines interaktiv-evolutionär-belebten, immersiven
Bildes, gegenüber."
© Carola Hartlieb für art-in-berlin.de
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