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Egbert Baqué Contemporary Art
"Gestürzte" - Collagen und Malerei
Tim Plamper
Abbildung: Tim Plamper, Brunner, 2008, Collage und Sprühlack, 270 x 200
Zur Eröffnung der Ausstellung am
Samstag, 6. September 2008, 17 - 21 Uhr,
sind Sie herzlich eingeladen.
Darf man sich als Betrachter ein Kunstwerk zunächst einmal nur unter handwerklichen Aspekten anschauen? Ist es erlaubt, bevor wir über Surrealismus, Gilles Deleuze, die Kunstgeschichte oder bestimmte Begriffe sprechen, einfach mal die bildnerische Qualität einer Arbeit zu bewundern? Und einzugestehen, dass sie uns ästhetisches Vergnügen, dem Auge Genuss bereitet, bevor wir sie geistig durchdringen? Genau in eine solche Situation versetzen uns die Werke von Tim Plamper.
Als ich eines Tages mit einer befreundeten Galeristin eine Kunstmesse besuchte, wollte ich ihr an einem Stand unbedingt Arbeiten einer Künstlerin zeigen, von denen ich meinte, dass sie ihr gefallen könnten. Meine Begleiterin warf einen flüchtigen Blick auf die Bilder und beschied kühl: "Schau dir die Hände an, sie kann keine Hände zeichnen." Dem wusste ich nichts entgegenzusetzen, und sie hatte Recht. Seitdem stelle ich mir, wenn ich eine Zeichnung (oder auch ein Video, eine Installation, ein Gemälde) sehe, zuerst die Frage: "Ist diese Arbeit gut gemacht"? Das klingt sicher konservativ, anti-intellektuell und vielleicht auch gefährlich, aber es stimmt: Es gibt in der Kunst ziemlich viele Leute, die ohne technische Fähigkeiten vor sich hin werkeln und ihre Mängel hinter abenteuerlichen Theorien oder banalen Konzepten verbergen. Als ich zum ersten Mal eine Zeichnung von Tim Plamper sah, fiel die Antwort auf diese Frage allerdings eindeutig aus: Er ist einer der besten Zeichner, die ich kenne!
In den Arbeiten seiner dritten Einzelausstellung bei Egbert Baqué Contemporary Art, spielt der Künstler mit Brüchen, stemmt sich gegen "das Schöne", die unmittelbare Kraft der Verführung, die er perfekt beherrscht. Diesmal schwelgt er in Schwarz, malt mit zähflüssigem Lack, der sich nicht so einfach handhaben lässt, den er aber gleichwohl mit der ihm eigenen Präzision einzusetzen weiß, hier und da auch in Sprühtechnik aufträgt und hat aus Fotokopien komplexe schwarz-weisse Collagen gefertigt. Nachdem er in den Ausstellungen zuvor seine Fähigkeiten unter Beweis gestellt hat, demontiert er nun den Mechanismus seines Spielzeugs und setzt den Motor neu zusammen. Jetzt könnten wir anfangen, über Surrealismus zu sprechen, über Kunstgeschichte, bestimmte Begriffe und über Gilles Deleuze. Aber das ist eine andere Geschichte ...
Thibaut de Ruyter
Egbert Baqué Contemporary Art
Fasanenstraße 37
10719 Berlin
Dienstag bis Freitag 14 bis 19 Uhr
Samstag 12 bis 18 Uhr
und nach Vereinbarung
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