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museum FLUXUS+

point the way : with different material

Mary Bauermeister



Mary Bauermeister, Strohhalmbild, Remake, 1960-2015, Foto Johann Camut


im atrium im museum FLUXUS+
28. Februar 2016 – 1. Mai 2016
Vernissage: Samstag, 27. Februar 2016 - 17:00 Uhr
Filmpremiere – 19:00 Uhr


Bereits zum dritten Mal kommt Mary Bauermeister mit ihren Werken in einer Einzelausstellung nach Potsdam in das museum FLUXUS+. Erstmalig 2012 kam die international bekannte Künstlerin in die Schiffbauergasse und setzte sich mit Friedrich II. und den preußischen Tugenden auseinander. Hierauf folgte eine Sonderausstellung 2014 über ihre garten- und landschaftsplanerischen Planungen und Entwürfe aus den 70/80er Jahren. Parallel wurde der von Johann Camut erstellte Dokumentationsfilm über ihr Werk der 50er und 60er Jahre gezeigt.
Im Februar 2016 zeigt das museum FLUXUS+ nun ausgewählte, exzellente Feinlinien- Zeichnungen in Originalen aus den 60er Jahren und aktuelle Ergänzungen dieses Werkkomplexes. Die von Johann Camut kuratierte Ausstellung wird weiterhin skulpturenhafte Strohhalm- und Steinbilder zeigen.

„ point the way : with different material „

Den Höhepunkt ihrer Arbeiten erreicht Mary Bauermeister in der Komplexität der Linsenkästen aus den 1960er Jahren.
Wenn man sich auf den Inhalt des Kastens einlässt, verschwindet die eigene Umwelt für einen Moment in einen neuen kleinen Kosmos. Die unterschiedlichen Materialien sind nicht einfach zusammengetragen, sondern bilden, nicht zuletzt durch die Feinzeichnungen, eine Einheit. Jeder Linsenkasten, individuell gestaltet mit Holz, Steinen, Restmaterialien der Maler, wie Farbtuben, Pinsel, Stifte und das Ganze über mehrere Ebenen, beklebt mit konkaven und konvexen Linsen unterschiedlichster Größen, lässt uns in ein Universum eintauchen. „ point the way : with different material „ möchte diese außergewöhnlich komplexe
Werkgruppe hier jedoch nicht zeigen.

Es gibt in Bauermeisters Oeuvre verschiedene Werkgruppen, die sich durch ein spezifisches Material ausdrücken. Die Strohhalme zum Beispiel sind 1960 zum ersten Mal von der Künstlerin aufgegriffen worden. Das Zerschneiden der Halme in unterschiedliche Größen, dann das Aufkleben auf eine vorher mit phosphoreszierender Farbe bestrichene Holzplatte, lassen die Fläche wie eine Landschaft erscheinen. Die Halme sind so aufgetragen, dass sie sich untereinander aufrecht berühren. Wenn man sich hin und her bewegt, und dabei in die Halme sieht, entstehen dynamische kleine Landschaften, die sich vom vorherigen statischen Erscheinungsbild abheben.
Der Einsatz des eigenen Körpers durch Hin-und-her-Bewegungen ist bei Bauermeister auch in anderen Werkgruppen zu finden.

Die Steinbilder haben eine eigene Formsprache, die sich nicht nur in der Grundform äußert, sondern auch im Farbfluss, der wiederum auch eine Formsprache impliziert. Die spiral -und quadratförmigen Bilder laden zum Berühren ein. Das Streicheln der durch das Meer glatt polierten Steine zeigt uns, wie einzigartig die Natur Formen hervorzubringen weiß. Hinzu kommen die Steintürmchen, die sich nach oben verjüngen, und uns an das Minarett von Samarra erinnern lassen. Ein Material, ein gefundenes Material, das Bauermeister an verschiedenen Stränden in Europa sammelt.

Die „Pünktchenbilder“, die Bauermeister in der zweiten Hälfte der 1950er Jahre entwickelt hat, zeigen uns, wie sie intuitiv Materialien in ihrer Ausdrucksform miteinander verbindet. Sie verleiten uns, abzutauchen in ein Universum, wie das lange Hineinsehen in einen Sternenhimmel. Hier wird auch phosphoreszierendes Tempera punktuell aufgetragen. Am Tag ist es ein anderes Bild als in der Dunkelheit, wenn es mit Schwarzlicht angeleuchtet wird.

Die Feinlinien-Zeichnungen aus dem Werk „ORPLID“ von 1979 werden zum ersten Mal als Ganzes ausgestellt.
Diese Zeichnungen erinnern ebenfalls an Landschaften. Die Künstlerin zieht mit Tusche eine Linie, macht einen Absatz, zieht weiter und endet scheinbar spontan. Von vorne geht es weiter, mit einer neuen Linie. Keine Linie berührt eine andere. Jede steht für sich und dennoch bilden sie im Gesamten eine Aussage. Sieht man genauer hin, ist durch das gezielte Setzen der Absätze ein Wort zu lesen, wie „Zeit“, „Silence“, „Zukunft“ oder „gewesen“. Würde man diesen Zeichenvorgang mit der modernen Drucktechnik des Computerzeitalters in Vergleich setzen, ist es, als ob man ein kompliziertes Gebilde strukturell auf dem Bildschirm zusammenführt. Bauermeisters Intuition scheint diese einzigartigen Zeichnungen wie ein Drucker wiederzugeben. Aber nicht eine Reihe nach der anderen, sondern diagonal über das Blatt huscht ihre Hand von einer Linie zur nächsten und lässt Rätselhaftes sichtbar werden.

Johann Camut, Dez. 2015

Wir freuen uns, Sie bei der Vernissage am Samstag, 27. Februar 2016 - 17:00 Uhr begrüssen zu dürfen. Die Künstlerin ist anwesend.
Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung bitten wir Sie ins T-Werk im Nachbargebäude Schiffbauergasse 4E, zum 2. Teil der Dokumentation von Johann Camut über die international bekannte Kölner Künstlerin und Performerin Mary Bauermeister. Eintritt frei.

Mary Bauermeister – Die 70er und 80er Jahre
Ein Dokumentarfilm von Johann Camut
D 2015, Farbe, ca. 76 Min., Blu-ray
Produktion/Kamera/Schnitt: Johann Camut
Musik/Sounddesign: Janis Klinkhammer

Mit: Mary Bauermeister, Lise Bauermeister, Sofie Bauermeister, Matthias von der Bank, Wibke von Bonin, Bazon Brock, Wulf Herzogenrath, Rudolf zur Lippe, Hauke Ohls, Kerstin Skrobanek, Leopoldo Siano

Der zweite Teil der Dokumentation wird die Zeit der Rückkehr nach Europa aufgreifen. In den 70er und 80er Jahren beschäftigt sich die Künstlerin unter anderem intensiv mit Grenzwissenschaften, Kunst im öffentlichen Raum sowie Land Art. Medial empfangene Texte, die in den Linsenkästen und in feinen Linienzeichnungen wiedergegeben werden, sind wichtige Aspekte aus dieser Zeit. Das Mythisch-Spirituelle in Bauermeisters Werken wird bis heute unterschätzt.
Insgesamt steht die Entstehung und Weiterentwicklung des künstlerischen Schaffens von Mary Bauermeister durch die Nutzung neuer Materialen und deren Zusammenspiel im Fokus der Dokumentation. Diese Entwicklung wird mit fachlichen Kommentaren von allen Beteiligten aufgezeigt werden und als roter Faden durch den Film führen.
Zu Gast: Mary Bauermeister, Künstlerin und Johann Camut, Regisseur

museum FLUXUS+ gemeinnützige GmbH
Schiffbauergasse 4f
14467 Potsdam
Fax: (0331) 60 10 89 - 10
Fon: (0331) 60 10 89 - 27
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