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Kommunale Galerie Berlin

PRINTJAM - Arbeiten aus einem experimentellen Druckprozess

Ronald de Bloeme, Wernher Bouwens, Christoph Ruckhäberle, Thomas Siemon, Edouard Wolton



Die Künstler an der Druckmaschine: Thomas Siemon, Edouard Wolton, Ronald de Bloeme, Wernher Bouwens (v.l.n.r.)
Foto: Printjam Archiv


Grafiken von

Ronald de Bloeme
Wernher Bouwens
Christoph Ruckhäberle
Thomas Siemon
Edouard Wolton


Ausstellung
22. April bis 1. Juli 2018

Ort: Kommunale Galerie Berlin, Hohenzollerndamm 176, 10713 Berlin Öffnungszeiten: Dienstag-Freitag 10-17 Uhr, Mittwoch 10-19 Uhr, Sonntag 11-17 Uhr
Eintritt frei

Eröffnung: Freitag, 20. April 2018, 19 Uhr

Begrüßung
Elke von der Lieth | Kommunale Galerie Berlin

PRINTJAM ist das Ergebnis eines kollaborativen Druckgrafik-Projekts von fünf internationalen Künstlern, die sich regelmäßig in einer Druckwerkstatt in der Alten Baumwollspinnerei in Leipzig treffen:

Ronald De Bloeme, Wernher Bouwens, Christoph Ruckhäberle, Thomas Siemon und Edouard Wolton.

Das erste Projekt, PRINTJAM 1, wurde im September 2015 veröffentlicht. Jeder Künstler hatte zunächst einen fünffarbigen Holzschnitt im Format 100 x 140 cm entworfen. Beim Drucken dieser Editionen wurden die Druckplatten am Ende untereinander gemischt. Es entstanden 157 Unikate - Jamprints. Anschließend wurden die großen Druckplatten zerschnitten und neu kombiniert, um das Buch Printjam zu drucken.

PRINTJAM 2 wurde im September 2017 fertiggestellt. 38 gemeinsam geschaffene Collagen stellten die Basis dar. Jeder der fünf Künstler wählte drei Motive aus diesem Bestand aus und gestaltete dazu jeweils einen mehrfarbigen Linolschnitt im Format 50 x 70 cm. Wieder entstanden beim Drucken der Editionen Jamprints, diesmal 57, etwas intensiver in den Farben als im ersten Projekt.


Jamprint – Printjam 2 Linolschnitt, 70 x 50 cm, © Printjam

Für das Buch Printjam 2 wurden die 38 Collagen in drei Farben separiert und im Hochdruck von Photopolymerplatten gedruckt. Auf einigen Seiten fanden zeichnerische Interventionen statt. Einige Seiten mit Linolschnitten runden das Buch mit Verweisen auf die Editionen ab.

PRINTJAM nutzt die Druckmaschinen als kreative Werkzeuge. Die Drucke, die entstehen, sind als eigenständige Kunstwerke anzusehen. Die Einladung des Spielerischen und des Zufalls in den Druckprozess führen zu einzigartigen Ergebnissen mit einer Vielfalt an Formen und Farben. Losgelöst von traditionellen Ideen von Druckgrafik und ohne festes Ausgangskonzept, entwickeln sich die Projekte Schritt für Schritt von kollektiven zu individuellen Arbeiten und finden so langsam ihre endgültige Form.

Gedruckt wurde auch beim zweiten PRINTJAM in der Druckwerkstatt ‚carpe plumbum‘ von Thomas Siemon.


Printjam-Druckprozess, © Printjam Archiv

Ronald de Bloeme (geb. 1971)
Der in Niederlanden geborene und in Berlin arbeitende Künstler Ronald de Bloeme befasst sich in seinen Arbeiten mit Zeichensystemen. Zeichensysteme umgeben uns täglich in Form von Sprache, Piktogrammen oder Symbolen. Sie zielen auf einen Austausch ab, der nur gelingen kann, wenn alle Kommunikationspartner in der Lage sind, die Zeichen gleich zu deuten. De Bloeme thematisiert diesen konstanten Drang zur Kommunikation vor dem Hintergrund der Konsumgesellschaft, indem er vorgefundene Bildmaterialien abstrahiert und manipuliert. Bei der Bearbeitung am Computer tilgt De Bloeme Text und figurative Elemente aus Logos und Verpackungsdesigns, dehnt oder invertiert sie. Das Material wird auf eine visuelle Erfahrung reduziert und erprobt zugleich die Grenzen der minimal erforderlichen Information. Mithilfe von Lack schafft der Künstler auf Baumwollleinwänden geschlossene horizontale und vertikale Farbflächen. Dabei ist vor allem der Einsatz von besonders intensiven Farben kennzeichnend. Trotz der starken Reduktion der vorgefundenen Formen sind diese so charakteristisch, dass sie auch in Printjam klar erkennbar bleiben.

Wernher Bouwens ( geb.1969)
Bouwens praktiziert in seinem Werk eine große Bandbreite von druckgrafischen und malerischen Techniken. Das unendliche Feld der Möglichkeiten inspiriert ihn zur Reflexion über die verschiedenen Zustände, die Farbe je nach Art der Bearbeitung annimmt. So nähert er sich auf malerische Weise der Druckgrafik an, indem er auf eine reduzierte Palette an Formen und Farben zurückgreift. Mit Orange, Grün und Blau imitiert er Halbtöne auf der Basis von Rastern. Da manche Drucktechniken Halbtöne nicht darstellen können, werden die Bilder in Raster zerlegt, um die Tonabstufung vorzutäuschen. So geschieht es zum Beispiel bei Fotografien. Für das menschliche Auge bleibt das Raster normalerweise unsichtbar. Bouwens zelebriert das, was tausende Drucker jeden Tag automatisch tun – in seinen vergrößerten Rastern legt er die Farbflächen übereinander, ohne dass sie sich physikalisch mischen. Die optische Mischung zeigt, dass jedes Element eines Bildes Teil eines Systems von Gegensätzen und Zusammenhängen ist, die sich auf unvorhersehbarem Weg zu einer Komposition zusammensetzen. Auch in das Projekt Printjam brachte er verschiedene Raster ein, die die Überlagerung von Farben und ihre Wirkung auf das Gesamtsystem Komposition veranschaulichen.

Christoph Ruckhäberle (geb. 1972)
Ruckhäberles Arbeiten werden oft mit der Neuen Leipziger Schule assoziiert. Sie zeigen ein Zusammenspiel von figurativen und abstrakten Elementen. Vergleiche mit dem Sozialen Realismus, dem Deutschen Expressionismus, Kubismus und Pop Art rühren von der grafischen Wirkung der gemalten Bilder, die teils maskenhafte Strukturen aufweisen, sowie von der Auflösung der Körper in geometrische Formen und von teils volkstümlich anmutenden Motiven her. Einflüsse und Inspirationen fließen frei und intuitiv in seine Werke ein. Der 2007 mitbegründete Lubok Verlag verrät die Nähe zur Druckgrafik. Nachdem Ruckhäberle ursprünglich Trickfilmanimation studieren wollte und sogar ein Disney Stipendium bekam, führte ihn seine Suche nach einem individuelleren künstlerischen Schaffen an die Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst. Seit 2017 hat er dort eine Professur für Druckgrafik inne. Unter anderem setzt er sich intensiv mit dem Raum auseinander. Seine Ausstellungen werden oft großflächig mit auffälligen Mustern tapeziert. Diese Muster und seriellen Reihungen spielen auch in den malerischen Arbeiten eine tragende Rolle.

Thomas Siemon (geb. 1969)
Der Inhaber der 2002 gegründeten Druckwerkstadt „carpe plumbum“ veröffentlicht unter anderem mit Künstler Christoph Ruckhäberle originalgrafische Bücher im 2007 gemeinsam gegründeten Lubok Verlag. Der Name Lubok (russ. „Lindenrindchen“) lehnt sich an traditionelle russische Holzschnittpublikationen, auch Volksbildchen genannt, an. Siemon erschafft als Grafikdesigner, Buchkünstler, Setzer und Drucker eigene grafische Werke in Form von Holzschnitten, welche sich mit der Visualisierung von Spuren und Wegen beschäftigen. Dabei überträgt er elektronische Daten, die bei verschiedenen Aktivitäten wie Museumsbesuchen oder Spaziergängen mit seinem Hund aufgezeichnet wurden, in eine grafische Form. Die zittrigen Linien, die jeden Schritt des Künstlers erfassen, stehen in Printjam in Kontrast zu den zumeist geradlinigen und scharfen Formen der anderen beteiligten Künstler. Ganze, unbearbeitete Holzplatten mit Gebrauchsspuren werden bei Siemon zu Druckplatten. Hierbei zeichnet sich jeder Kratzer und jede Unebenheit in dem flächigen Abdruck der Platte ab.

Edouard Wolton ( geb. 1986)
Der Pariser Künstler ergründet in seinen malerischen Arbeiten und Druckgrafiken das Verhältnis von Mensch, Körper und Natur. Landschaften, Kristalle, Pflanzen und wissenschaftliche Illustrationen sind Elemente, die immer wieder in seinen Werken auftauchen. Seine Landschaftsmalereien wecken Assoziationen zu einem seit der Renaissance kultivierten Bild eines Menschen, der die Natur beherrscht. Die rätselhaften Collagen stehen in starkem Kontrast zu einer im Atelier geplanten und arrangierten Natur. Wolton konfrontiert esoterisch und wissenschaftlich konnotierte Objekte wie den Kristall oder das Dreieck mit der Vorstellung von Rationalisierung. Seine Stiche, Siebdrucke, Ölgemälde und Installationen schaffen in ihrer Gesamtheit den Eindruck einer Wunderkammer. Sie beschwören das Mystische, das Ungewisse, das den Wunsch nach einer Herrschaft über die Natur begründet. Dabei spielen sie auf geschickte Weise mit ihren jeweiligen medialen Eigenschaften. Farbliche Verfälschungen lassen vertraute Objekte befremdlich erscheinen, während die klar erkennbare Siebdruckstruktur auf ihrer Oberfläche stets den Versuch der Objektivierung in Frage stellt.

Öffnungszeiten:
Di-Fr 10-17 Uhr
Mi 10-19 Uhr
So 11-17 Uhr

Eintritt frei

Kommunale Galerie Berlin
Hohenzollerndamm 176
10713 Berlin
t +49 30 9029 16704
info@kommunalegalerie-berlin.de
Kommunale Galerie Berlin

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