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Mein Land

David Adam, Manaf Halbouni Cornelia Renz



Manaf Halbouni, Mein Land, 2019, Stahl, Beton, Mixed Media, 140×280 cm


Eröffnung: Freitag, den 26. August 2022, 19 Uhr

Begrüßung:
Dr. Marc Wellmann

Einführung:
Asja Wolf

Mit Werken von:
David Adam
Manaf Halbouni
Cornelia Renz

Die Künstler:innen sind anwesend.

Die Veranstaltung wird auch online per Instagram Livegestreamt.


„Du bist hier in meinem Land! Meine Welle und mein Strand!“ Mit diesen Worten besang Till Lindemann in dem 2011 mit seiner Band Rammstein veröffentlichen Lied „Mein Land“ eine unerwartete Selbsterfahrung von Ausgrenzung. Der Hinweis, dass „hier nichts mehr frei sei“, fokussierte aber zugleich eine wachsende Xenophobie und den Verlust tradierter Heimat. Rammstein schreibt Hymnen an die deutsche Angst und dekonstruiert sie.

Vor dem Hintergrund dieser Angst und ihrer Folgen verhandelt die Ausstellung den ambivalenten Heimatbegriff in einer „flüchtigen Moderne“ (Zygmunt Bauman) mit ihren Globalisierungserfahrungen und fluiden Machtstrukturen. Der Vereinnahmung des emotional konnotierten Narrativs Heimat durch rechte Stimmen im Sinne einer völkischen Ideologie begegnet die Romantisierung von Heimatfantasien in kommerzieller Folklore.

Ausgehend von den unterschiedlichen Herkunftskontexten der Künstler*innen lenken die gezeigten Arbeiten den Blick auf globale Konflikte, Grenzziehungen und nationale Identitäten. Daraus ergeben sich weitergehende Fragen zum Zustand empfundener Ortlosigkeit und Heimat als unerfüllten Sehnsuchtsort. Ernst Bloch beschreibt es im „Prinzip Hoffnung“ als etwas, „das allen in die Kindheit scheint und worin noch niemand war.“ Heimat ist zunächst kein Ort, sondern die Erinnerung an eine unwiederbringliche Kindheit und vielleicht ein Geruch von frisch geschnittenem Gras. Die Nation, eine bürgerliche Gesellschaft, kirchliche oder kulturelle Institutionen als Illusion zu erkennen ist eine existenzialistische Erfahrung. Sie führt zu Emigration und Exil. Letzteres ist eine Metapher für Entfremdung, die so universell ist, dass sie keinen Ort braucht und auch keine Heimat als Gegenort. Heimat ist Nichtort, οὐ τόπος. Heimat ist Utopie. Hannah Arendt, die 1937 den Nationalsozialisten entkam, empfand das Recht auf Heimat als Selbstverständnis und Menschenrecht schlechthin. Falsch verstanden wird dieses Recht dagegen Ideologie und Triebkraft für nationale und ethnische Konflikte.

Am Ende steht die dringende Notwendigkeit einer menschenfreundlichen Definition von Heimat, nicht als Herkunftsbezeichnung, sondern als Utopikum, denn Heimat umfasst die Welt als Ganzes und sie ist ein wichtiger Schlüssel für die Kultur einer kommenden Gesellschaft.

„Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin“ ist die Schlusszeile eines Gedichts, das Thomas Brasch zu seiner Ausreise aus der DDR 1976 schrieb. Das Verlorensein zwischen zwei Welten ist auch den Arbeiten der hier gezeigten Künstler*innen inne - zwischen Ost und West, Orient und Okzident, dem Allgäu und Berlin. In der Kunst kann die utopische Qualität des Heimatbegriffs ihren Widerhall finden.

Veranstaltung im Rahmen der Berlin Art Week

Freitag, 16. September 2022, 16.30 Uhr
Kuratorinnenführung
Asja Wolf im Gespräch mit Cornelia Renz und David Adam

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Lützowplatz 9
10785 Berlin
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