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Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank

100 Jahre Held(t)en.

Werner Heldt und Burkhard Held


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Werner Heldt, Stadt (Traum), 1929, Kohle auf Papier, 47 x 63 cm, Galerie Michael Haas, Berlin, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Lea Gryze

16. Februar bis 16. Juni 2024

Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank
Kaiserdamm 105, 14057 Berlin-Charlottenburg

Anlässlich des 70. Todestages des Malers, Grafikers und Lyrikers Werner Heldt (1904–1954) bringt die Ausstellung 100 Jahre Held(t)en. Werner Heldt und Burkhard Held Werke dieses bedeutenden Künstlers der Nachkriegszeit mit Arbeiten des zeitgenössischen Berliner Künstlers Burkhard Held (* 1953) zusammen.
Zu sehen sind Gemälde, Papierarbeiten und Grafiken aus verschiedenen Schaffensphasen, die die geistige Nähe sowie gemeinsame Themen der beiden Künstler veranschaulichen. Geboren 1904 in Berlin, studiert Werner Heldt ab 1923 zunächst an der Kunstgewerbeschule Berlin und von 1924 bis 1930 an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst, Berlin. Schon früh findet er seine bevorzugten Sujets: Die Stadt und ihre Architektur, deren stiller Beobachter er wird.

Als 1933 die Nationalsozialisten die Macht ergreifen, flieht Heldt nach Mallorca, das er bereits drei Jahre später aufgrund des spanischen Bürgerkriegs wieder verlassen muss. Zurück in Berlin bezieht er ein Atelier in der Ateliergemeinschaft Klosterstraße, wo unter anderen auch Käthe Kollwitz, Werner Gilles und Hermann Blumenthal arbeiten. 1940 muss er den Dienst in der Wehrmacht antreten, der 1945 in britischer Kriegsgefangenschaft endet. Er kehrt 1946 nach Berlin zurück, lebt zunächst in Weißensee, bevor er 1949 nach West-Berlin umzieht. Heldt stirbt 1954 auf Ischia, Italien.

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Burkhard Held, Ohne Titel, 1993, Mischtechnik auf Fabriano Bütten, 100 x 70 cm, Kunstsammlung der Berliner Volksbank K 429, © Burkhard Held, Foto: Peter Adamik

Burkhard Held wird 1953 in Berlin (West) geboren. Von 1972 bis 1978 studiert er an der Hochschule der Künste, Berlin (West). 1979 bis 1980 verbringt er einen einjährigen Studienaufenthalt in Garrucha (Spanien) mit einem Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Seit 1993 ist er bis zu seiner Emeritierung als Professor an der Universität der Künste Berlin tätig. Er lebt und arbeitet in Berlin.

Die Arbeiten im ersten Raum im Erdgeschoss stehen unter dem Motto „Wie man träumt, so soll man malen“, einem Zitat von Werner Heldt: „Stadt (Traum)“ (1929), „Traum von Barcelona“ (1930) und „Theater (Traum)“ (um 1930) sind zeitlich nahe, jedoch stilistisch disparate Arbeiten, deren Gemeinsamkeit die träumerische Wiedergabe der Innenwelt ist. Die vom Traum durchdrungene Realität gelangt mal als kubistischer, mal als expressionistischer Ausdruck zu Papier und wird, verbunden mit einer empfundenen Sehnsucht, zu einer Art magischem Realismus. Heldt nimmt seine Umgebung auf und gibt sie in der jeweils empfundenen Stimmung wieder; so verbindet sich in der Arbeit „Straßenarbeiter auf Mallorca“ (1935) die graue und bedrohliche Atmosphäre Berlins mit einer wahrgenommenen Situation auf Mallorca.

Burkhard Held bezieht sich ebenfalls auf die visuell erfassbare Realität, die er anhand seiner Werke einer bildhaften Analyse unterzieht und sie mittels Form und Farbe in einen Sehnsuchtsmoment verwandelt. Die Themen Figur und Raum spielen hierbei eine besondere Rolle: In „Alexanders Traum“ (1992) sowie in den gleichnamigen Papierarbeiten „Ohne Titel“ (1993) werden die Figuren zum maßgebenden Element der Komposition und bestimmen den Bildraum. Demgegenüber ist es in „Berliner Fenster“ (1986) der Kopf, der – im Gegensatz zu der scheinbar verschwindenden Figur – die Bildfläche dominiert. Held spielt mit vertrauten Sehgewohnheiten und dem Blick auf ein Bild. Im Prozess des Malens, der auf die Überwindung des Motivischen hinarbeitet, beginnt Held ab Mitte der 1990er Jahre Figur und Raum zu trennen. In „Fenster – Orange mit weiblicher Figur“ (1996) tritt sie im Bildgefüge zurück, in „Intérieur (Fenster Blau)“ (1995/96) verschwindet sie ganz und in Werken wie „Neapolitanischer Kopf“ (2003) löst sich der Kopf in farbigen Linien auf.

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Werner Heldt, Stilleben am Fenster, 1951, Öl auf Leinwand, 40 x 56 cm, Stiftung Stadtmuseum Berlin, © VG Bild-Kunst, Bonn 2024, Foto: Oliver Ziebe, Berlin

Der Blick aus dem Fenster spielt auch in Werner Heldts Stillleben der späten 1940er und 1950er Jahre eine prominente Rolle. "Totenkopf vor Stadt (aus der Mappe: Berlin)“ (1949) steht beispielhaft für Heldts intensivste Schaffensphase. Vor der Kulisse seiner zerstörten Heimatstadt entstehen VanitasStillleben, arrangiert vor Fenstern, die den Blick auf die Stadt freigeben. In den Blättern erprobt Heldt geometrische Ordnungen und setzt Stillleben-Motive verfremdend ein. Ganz im Sinne des „Neuen Sehens“ irritiert die Komposition der Zeichnung „Stilleben am Fenster“ (1947) aufgrund der Größe und Darstellung des in den Vordergrund gerückten Gegenstands. Gleichzeitig arbeitet Heldt an einer Serie, in der die Stadt Berlin ans Meer versetzt wird. Mit den von wildem Wasser umspülten Häusern in „Häuser (aus der Mappe: Berlin)“ (1949) und „Berlin am Meer (aus der Mappe: Berlin)“ (1949) eröffnet er einen „Komplementärkontrast (…) von städtischer Zivilisation und Meer (…), vom Stolz der Großstadt als Sitz der abendländischen Ratio mitsamt Geldherrschaft – und ihrem Zusammenbruch“, so Ralf Köhnen in der Begleitpublikation. Die Natur siegt über das Menschenwerk, wie Heldt es selbst in Worte fasste.

Die Natur Portugals, das dort wahrgenommene Licht und die Wärme und insbesondere das Meer rücken ab 2018 in den Mittelpunkt von Burkhard Helds Schaffen. „Oceano II“ (2019) und „Oceano IV“ (2019) nehmen den gewaltigen, endlosen Ozean in den Blick und fokussieren den dramatischen Moment, in dem eine Welle bricht. Mit den Mitteln der Malerei dehnt Held den Moment, der sich in der Realität längst verflüchtigt hat. Es ist diese Vergänglichkeit, die für Held Faszination und Sehnsucht zugleich bedeutet.

Informieren Sie sich gerne auf unserer Website über die Termine der Führungen sowie über weitere Veranstaltungen.

Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr, Montag geschlossen
Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro, bis 18 Jahre frei

Es erscheint eine 48-seitige Begleitpublikation.

Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank, Kaiserdamm 105, 14057 Berlin (Charlottenburg), Tel. 030 30 63-17 44
E-Mail: kunstforum@berliner-volksbank.de

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