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Culterim Gallery
Ornamental Portals
Leonie Specht
Courtesy Culterim
19 - 21 April, 2024,
Culterim | Veterinary | Prenzlauer Berg
Eröffnung: 19.04.2024, 18:00
Was ist real? Die Darstellungsversuche von phantastischen Welten sind so alt wie die Menschheit selbst. Höhlenmalereien und Symbole, mit Ornamenten verzierte Portale sowie Wesen aus Fabeln und Mythologie zeigen seit jeher erschlossene und uns verborgene Welten. Sind wir dabei nicht längst Teil all dieser Welten, wenn unser Blick doch stets eine Komposition unendlicher Realitäten und Phantasien ist?
Ein flüchtiger Gedanke, das Fragment eines Traumes, ein Gefühl, all unsere Erfahrungen und Erinnerungen, unsere Intuition und Phantasie bilden Metaebenen, die in Echtzeit von unserem Innen nach außen transportiert und als vermeintliche Realität wahrgenommen werden. So sind sowohl der nach innen gerichtete Blick als auch die Betrachtung der Außenwelt nicht nur von Individuum zu Individuum, sondern auch innerhalb jedes Lebewesens stets unterschiedlich.
Durch die ständige Veränderung äußerer und innerer Einflüsse ist die Auffassung unserer Realitäten im stetigen Flow. Schaffen wir es, uns diesem Flow hinzugeben und die Subjektivität von Realität zu begreifen, so kann er unserer Innenwelt die nötige Leichtigkeit verschaffen, um in einer Außenwelt wie der heutigen zu existieren. Die Auflösung der Konstrukte von Realem und Phantastischem und das Manifestieren eines Glaubens an individuell vom Geist gestaltete Welten ist ein wichtiger Bestandteil von Leonie Spechts Arbeit. Bestehend aus multiplen Ebenen bilden ihre Leinwände die Komplexität dieser individuellen Welten ab. Aquarellfarben verleihen den Werken hierbei die nötige Leichtigkeit und Transluzent, um alle Metalayer und Wahrnehmungen miteinander in Verbindung zu setzen. Durch die Verwendung von Symbolen und Ornamenten, wiederkehrenden Mustern und einem breiten Farbspektrum vereint die Künstlerin in ihren Werken den nach innen und nach außen gerichteten Blick.
“Meine Werke stellen einen Moment in der Unendlichkeit dar, einen flüchtigen Gedanken, etwas, das ich zu sehen glaube, einen Traum, an den ich mich nicht mehr ganz erinnern kann. Für mich spiegeln sie ein tieferes Verständnis wider, wonach ich in meiner Praxis gesucht habe. Der größte Faktor war die Verlagerung des Fokus vom Äußeren auf das Innere. Lockerheit, Transluzenz, Metaebenen, Spontanität, Hingabe, Farbe, Tiefe, Figuration und vor allem ein Portal, das mir den Zugang zu etwas ermöglicht, das tiefer liegt als das, was ich zu kennen glaube.”
Die Arbeiten dienen jedoch nicht nur als Portale für die Künstlerin selbst, sondern auch für deren Rezipient*innen. Hierbei können sowohl die Leinwände im Ganzen als auch einzelne Ebenen oder Details als Einstiegspunkte dienen, um den zuvor nach außen gerichteten Blick auf das Werk in das eigene Innere umzukehren. Vor allem die farblich abgehobenen und dennoch transluzenten Ornamente, Symbole und Wesen sollen die Phantasie der Betrachtenden hierbei anregen und einen tieferen Zugang zu weiteren Metaebenen erschließen. So versucht Specht ein “Verständnis für das Unsichtbare zu schaffen, um sich mit den Mysterien, von denen wir umgeben sind, verbundener zu fühlen.” Gerade weil die Frage nach dem Realen und dem Phantastischen in Spechts Werken unbeantwortet bleibt, verliert sie nicht an Relevanz und eröffnet uns neue Perspektiven auf die Welt, in der wir uns befinden.
Öffnungszeiten:
19.04. - 18:00 - 21:00
20.04. - 14:00 - 18.00
21.04. - 14:00 - 18:00
Mit Werken von:
Leonie Specht
Ort:
Culterim | Veterinary | Prenzlauer Berg
Erich-Weinert-Straße 135, 10409 Berlin
Nähe S-Greifswalderstraße
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