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Galerie 15
Blankenburg - Bilder
Paul Blankenburg
Paul Blankenburg, Tierstützer, 1992
Frühling in Charlottenburg. Kaffee und Eis locken an die Ecke Kuno-Fischer-Straße/Suarezstraße am Lietzensee. Plaudernde Menschen draußen vor einem Café, spielende Kinder – Bilder, die wir kennen, wenn Berlin aus dem Winterschlaf erwacht.
Bilder, die vielen Betrachtern neu sein dürften, finden sich ab dem 16. Mai ein paar Meter weiter in der Galerie 15. Bis zum 23. Juni sind Werke des Künstlers Paul Blankenburg hier zu finden. Sie sind vorrangig in den 1990er Jahren entstanden – demnach nicht neu, aber durch die junge Galerie 15 (Eröffnung im Oktober 2023) und die Stiftung MTS – Sammlung für Gegenwartskunst zum ersten Mal seit langem wieder neu zugänglich.
Die ausgestellten Werke stehen im Kontrast zum frühlingshaften Berlin, sind eher düster und rätselhaft, erschließen sich dem Auge des Betrachters nicht sofort, werfen Fragen auf und regen zur Diskussion an. Sie entsprechen Blankenburgs Schaffen, das schon in frühen Jahren von thematischer Auseinandersetzung, Austausch und politischem Diskurs geprägt war.
Paul Blankenburg, Ohne Titel, 1984
Paul Blankenburg († 1996) gründete 1977 gemeinsam mit Werner Steinbrecher († 2008), Werner Brunner, Nil Ausländer und Bernd Mika die Künstlergruppe RATGEB (in Erinnerung an den Maler Jörg Ratgeb, 1526 gevierteilt), die sich vor allem durch ihre öffentliche Malerei an Hausfassaden einen Namen gemacht hat. Dabei versuchten sie nicht die üblichen Dispersionsfarben zu verwenden, sondern die mit der Gebäudewand verkieselnde, atmungsdurchlässige und wasserdichte Mineralfarbe – Secco-Malerei. Die RATGEB-Arbeiten sind durchweg in aktuelle oder mindestens zeitgeschichtliche Zusammenhänge eingebettet – so zum Beispiel das Wandbild in der Pritzwalkerstr. 16, die Gestaltung des Ausbildungswerks Kreuzberg in Kooperation mit Jugendlichen oder die Fassade eines Seniorenheims in Charlottenburg in Zusammenarbeit mit Insassen der Jugend-Strafvollzugsanstalt Plötzensee. Auch den Innenraum des Theaters des Westens hat Paul Blankenburg Ende der 1980er Jahre mit seinen RATGEB-Kollegen gestaltet und sorgte damit für berlinweiten Diskussionsstoff.
Die Galerie 15 und Paul Blankenburgs Werke gehören zur Stiftung MTS – Sammlung für Gegenwartskunst. Die Stiftung, gegründet von Michael Thomas Schröder im Jahr 2021, setzt einen Schwerpunkt auf den kulturellen Austausch und die Bewahrung wie Aufarbeitung der bildenden Kunst der 70/80iger Jahre. Sie initiiert und fördert Projekte auf Antrag ohne thematische Eingrenzung in allen Sparten, die sich mit der Kunst dieser Jahre befassen.
Samstag & Sonntag
12:00-16:00 Uhr
Montag bis Freitag
9:00-18:00 Uhr ü. Cafe
Galerie 15
Kuno-Fischer-Str. 15
14 059 Berlin
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