"Was macht eine Moschee zur Moschee? Das ist ganz einfach: eine Wand, die exakt nach Mekka ausgerichtet ist." Knapp und klar beschreibt der kuwaitische Planer und Architekturprofessor Omar Khattab die Charakteristik des muslimischen Gebetsplatzes. Für die Architektur der Moscheen gibt es zwar Traditionen und Bezüge, jedoch nur wenige ästhetische Gestaltungsvorschriften.
Die Bauaufgabe kann immer wieder neu erdacht, erfunden, erbaut und von Künstlern in ihren Installationen, Objekten und Fotografien hinterfragt werden. Gestaltungsvariationen und Entwürfe von Moscheen zeigt die Ausstellung in vier unterschiedlichen Sektionen: Unter dem Titel "Neue Wege" werden Bauten postkolonialer Staatengründungen in Indonesien und Pakistan ebenso verhandelt wie der Neubau von Gebetshäusern im durch Migration geprägten Europa. "Zeitgenossenschaft" thematisiert die Entwicklung einer eigenen Formensprache in Ankara, Dubai, Ramallah sowie Singapur und steht für den Ausdruck des "Euro-Islam" in Deutschland und den Niederlanden.
In der Sektion "(Un)-Sichtbarkeit" stellen wir Strategien vor, bei denen Planer sich mit dem Thema der Tarnarchitektur einerseits und der künstlerischen Irritation andererseits auseinandersetzen – von der Umnutzung über das Schweizer Minarett-Verbot, bis zum Kunst-am-Bau-Projekt.
Schließlich stellt der Bereich "Begegnung" einen Bezug zu klassischen Bauformen, aber auch zu Öffnung in Bezug auf andere Religionen her. Anhand zahlreicher Beispiele bilanziert die Ausstellung dadurch erstmals die jüngsten Entwicklungen einer Bauaufgabe, deren Meisterwerke Architekten und Gläubige noch heute herausfordern: von Penzberg und Kayseri bis Chittagong, von Albuquerque bis Algier.
Die Inhalte entwickelten Christian Welzbacher und Valérie Hammerbacher sowie der künstlerische Beirat, der für diese Ausstellung gebildet wurde.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Ernst Wasmuth Verlag mit 144 Seiten und 145 Abbildungen.
Beteiligte Künstler und Architekten
Kunst: Haseeb Ahmed, Azra Aksamija, Johannes Buchhammer, Boran Burchhardt, Wilfried Dechau, Ahmed Krausen, Tarik Sadouma & Bastiaan Franken
Architektur: Cengiz Bektas, BIG/Bjarne Ingels Group, Paul Böhm Architekten, Dzemal Celic, Mutlu Cilingiroglu, Kashef Mahboob Chowdhury, Vedat Dalokay, Forum Architects/Tan Kok Hiang, Frei und Saarinen, Mirza Golos, Osman Edip Gürel, Fariborz Hatam/Aedas, Alen Jasarevic, Kory Architekten, Atelier Puuur/Furkan Köse, Mangera Yvars Architects, C. F. Moeller A/S, Architects, Juraj Neidhardt, Jean Novel, Bart Prince, Paolo Portoghesi, Architektenbüro Marlies Rohmer, RUX Design, Erkut Sahinbas, Frederick Silaban, StudiOZ, Jafer Turkan, Zlatko Ugljen, Zest
Führung
Freitag, 27. Juli 2012, 17 Uhr
Die Kuratoren Christian Welzbacher und Valérie Hammerbacher erläutern die Ausstellungskonzeption, und der Künstler Haseeb Ahmed stellt seine Arbeiten vor.
Kunstvermittlung
KinderKunstProgramm
Sonntag, 19. August 2012, 11 bis 13 Uhr
umRÄUMEn! Leuchttürme, Meilensteine, Sichtbeton
Eine kreative Kunstbaustelle für Kinder ab 6 Jahren.
JugendKunstProgramm
Samstag, 15. September 2012, 12 bis 14 Uhr
umWANDeln! Raumkapseln und andere Architekturen
Eine Zwischen-Raumstation für Jugendliche ab 12 Jahren.
Um Anmeldung wird gebeten unter: Ev Fischer; 030 28449140; fischer@ifa.de
Kostenlose Führungen für Schulen und Gruppen nach Terminabsprache.
Veranstaltungsreihe:
Architektonische Szenografien
Ein Dialog zwischen Körper, Raum und Religion
Die Ausstellung "Kubus oder Kuppel. Moscheen – Perspektive einer Bauaufgabe" wird von der Veranstaltungsreihe "Architektonische Szenografien" von Elfi Müller begleitet.
Daten der Veranstaltungen und Treffpunkte:
Freitag, 17. August 2012, 12 Uhr
Omar Moschee
Wienerstr. 1-6/Ecke Manteuffelstr.
10999 Berlin
Samstag, 1. September 2012, 11 Uhr
Lotos Vihara
Neue Blumenstr.5
10179 Berlin
Samstag, 8. September 2012, 11 Uhr
Kapelle der Versöhnung
Bernauer Straße 4
10115 Berlin
Sonntag, 23. September 2012, 11 Uhr
Stiftung Neue Synagoge Berlin
Oranienburgerstr. 28/30
10117 Berlin
Die Veranstaltungen beginnen an dem jeweiligen Treffpunkt und enden gegen 16 Uhr in der ifa-Galerie Berlin.
Teilnahme nur mit Anmeldung möglich: Ev Fischer; 030 28449140; fischer@ifa.de
Öffnungszeiten
Dienstag – Sonntag
14 – 19 Uhr
ifa-Galerie Berlin
Linienstraße 139/140
10115 Berlin
Tel. +49 / 30 / 284491-40
Fax +49 / 30 / 284491-42
galerie.berlin( at )ifa.de
Leitung
Dr. Barbara Barsch
barsch( at )ifa.de
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kunstvermittlung, Projektmanagement
Ev Fischer
fischer( at )ifa.de ifa-Galerie Berlin