Im Rahmen dieses Tages bieten viele Berliner Moscheen Führungen, Vorträge, Ausstellungen, Folklore, Informationsmaterialien und Begegnungsmöglichkeiten an.
Was war es nicht laut als im vergangenen Mai das art forum berlin nach gescheiterten Gesprächen über eine Zusammenlegung mit der vier Jahre jungen art berlin contemporary abgesagt wurde. DIE hauptstädtische Messe zog sich zurück - es ging um Termine, Präsentationsmöglichkeiten und Konkurrenz.
1996 fand das art forum berlin zum ersten Mal statt; um die Kunstmesse herum richtete sich der Kunstherbst ein und Satellitenmessen griffen seit 2004 das Angebot des künstlerischen Diskurses auf: Preview, abc, Berliner Liste – das Konzept: stets aktuelle Gegenwartskunst; das Profil: international, innovativ und vor allem zeitgenössisch.
Auf die Absage der Messe folgte ein überregionales Medienecho mit Schuldzuweisungen, auch innerhalb der Galerienszene, und Diskussionen über Struktur und Machtverteilung am Berliner Kunststandort. Der Landesverband Berliner Galerien antwortete im November 2011 mit einer umfassenden Umfrage unter allen Berliner Galerien, um mögliche Handlungsoptionen in Erfahrung zu bringen. Die Umfrageergebnisse wurden nun am Dienstag (28.2.12) auf einer Pressekonferenz im Roten Rathaus vorgestellt.
Was wir wussten: Berlin ist mit weit über 6.000 Künstlern, die von Galerien vertreten werden, und noch mal so vielen ohne Galeriebindung, führender Produktionsstandort für zeitgenössische Kunst weltweit; mit über 400 kommerziell ausgerichteten Galerien ist die Stadt auch größter Galeriestandort Europas. Neben strukturell schwachen Reformansätzen litt die Berliner Kunstmesse vor allem an der mangelnden Ausstattung. Daneben machten teure Standgebühren und vor allem geringe Einnahmen die Messe unattraktiv. Ein entscheidender Wettbewerbsnachteil auf dem Weg zu einem international anerkannten Kunstmarktplatz. Formate wie das Gallery Weekend im Frühjahr stellten sich hingegen als kostengünstiger und erfolgreicher heraus.
Der LVBG setzt sich als Berufsverband der Berliner Galerie seit seiner Gründung 1995 auf kultur- und wirtschaftspolitischer Ebene für die nachhaltige Entwicklung des Galeriestandortes Berlin ein, ist in etlichen Gremien des Berliner Kulturbetriebes vertreten und fühlt sich - laut Eigenaussage - dem gesamten Standort verpflichtet. Daher im November das Bedürfnis, Klarheit zu schaffen. Für die Umfrage wurden nur kommerziell ausgerichtete Galerien berücksichtigt, nicht-kommerzielle Projekträume, Museen und Institutionen ausgeschlossen, um ein für den Primärmarkt relevantes Meinungsbild zu erhalten. Von den 421 erfassten Galerien der zeitgenössischen Kunst wurden 373 postalisch oder elektronisch erreicht, 224 (60,1%), etwas mehr als die Hälfte, haben teilgenommen.
Was mehr oder weniger neu ist: Die Umfrage zeigte, die überwiegende Mehrheit der Berliner Galerien bewerte die Absage des art forum berlin als falsch. Der Umfrage nach schade sie dem Image der Stadt als internationalem Kunststandort und wirke sich negativ auf die Geschäftsbeziehung aus. Die Kunstmesse hätte bislang für die Stärkung des lokalen Kunstmarktes gesorgt, Kunsttouristen angezogen und einen Rahmen für besondere Programme der Szene geboten. Konkret bedeute die Absage des Art Forum Imageverlust und wirtschaftlichen Schaden. Sammler, das nationale und internationale Publikum seien verunsichert, blieben aus, wie man im Herbst 2011 wohl auch auf der abc und der Preview und selbst im Galeriegeschäft gesehen hat.
Viele Zahlen und Tortendiagramme erzählen also von der Verunsicherung des Berliner Kunststandortes, von den Geschäfts- und Imageverlusten, von den ausbleibenden Sammlern.
Der LVBG empfiehlt die Wiederherstellung einer Berliner Messe im Herbst, Antworten gibt auch er an diesem Vormittag nicht. Und man wundert sich, was denn nun der Anlass der einberufenen Konferenz ist. Berlin als Standort der Gegenwartskunst wird bleiben, der Imageschaden ist nachzuvollziehen. Aber ob der mit der Absage des Art Forum im Einzelnen oder eher mit den Streitereien im Allgemeinen zu tun hat? Dass der Zusammenhalt der Berliner Kunstszene nicht der intensivste ist, weiß man. Fassen sich die Verantwortlichen ein Herz und einigen sich, kommt das art forum berlin wie Phoenix aus der Asche? Und welche Bedeutung wird den anderen Berliner Messen zugeschrieben?
Einen Kunstherbst wird es auch in diesem Jahr geben. Bleibt abzuwarten, mit welcher Strahlkraft die Szene sich nun mit oder ohne art forum berlin präsentiert.
Landesverband Berliner Galerien e.V.
Markgrafenstraße 15, 10969 Berlin
berliner-galerien.de
Titel zum Thema LVBG:
Die Krux mit dem art forum berlin
Der Landesverband Berliner Galerien lud am Dienstag zur Lagebesprechung:
Was war es nicht laut als im vergangenen Mai das art forum berlin nach gescheiterten Gesprächen über eine Zusammenlegung mit der vier Jahre jungen art berlin contemporary abgesagt wurde.
Landesverband Berliner Galerien (LVBG) mit neuen Vorstandsmitgliedern
Mit Gitte Weise (Galerie Gitte Weise Sydney/Berlin) und Wolf Lieser, Galerie [DAM]Berlin, hat die Jahreshauptversammlung zwei neue Mitglieder in den erweiterten Vorstand des Landesverbandes gewählt.
Fachseminar: Kunstrecht in der Praxis
Am Montag, den 02. Juli 2007, findet für Galeristen ein Fachseminar mit dem Thema "Kunstrecht in der Praxis" im Haus der Presse statt. Behandelt werden Fragen wie bspw.: Welche (schriftlichen) Verträge sind wirklich wichtig? Welche Rechtsform ist die beste? Wofür braucht man einen standardisierten Künstlervertrag? ...
Landesverband Berliner Galerien (LVBG)
Der LVBG hat auf seiner Jahreshauptversammlung neue Galerien aufgenommen und den neuen Vorstand gewählt: Die neuen Mitglieder sind: HENRIKE HÖHN - Henrike Höhn-Kunstprojekte, CAI WAGNER - Galerie sphn, KLAUS BRENNECKE . . .
Kommunale Galerie Berlin
nüüd.berlin gallery
Verein Berliner Künstler
a.i.p. project - artists in progress
Stiftung Kunstforum Berliner Volksbank