19 Uhr: mit Professorin für Medienkunst an der HGB Leipzig, Christin Lahr und den Künstler*innen der Ausstellung "Crimes of Carelessness (the deep and the foamy)" (engl.). VILLA HEIKE | Freienwalder Str. 17 | 13055 Berlin
Nora Roggausch, Foto: © Neslihan Aslan
Beim Betreten des Schillerpalais fällt der Blick zunächst auf eine animierte, in bläulichen Farben gezeichnete Schwimmerin an der Wand, die kurz davor zu sein scheint, kopfüber in eine gemalte Traumwelt aus abstrakten Formen und rosa-gräulichen Farben einzutauchen. Die Schwimmerin, in der Nora Roggausch ein Sinnbild für das aktive Leben sieht, kann zugleich als Metapher für den Besucher verstanden werden. Der Übergang in die Traumwelt lässt ihn in Sphären des Irrationalen eintauchen, in denen das Emotionale und Fantastische die Oberhand gewinnen.
Die Ausstellung „Traumwelten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler“, die noch bis 19. Juli im Schillerpalais in Berlin-Neukölln zu sehen ist, versammelt Arbeiten 13 junger Künstlerinnen und Künstler aus Berlin.
Neben der Arbeit von Nora Roggausch, die die Künstlerin speziell für die Ausstellung entwickelte, beleuchten auch die Malereien von Josephine Behlke, Soline Krug, Bettina Scholz und Diana Sprenger die verschiedenen Facetten des Traums.
Durch mehrfachbelichtete Fotografien ergründet sich hingegen ein künstlerischer Dialog zwischen Asia Freya und der dOKUMENTA(13)-Teilnehmerin Ksenia Telepova, die ihre Traumerfahrungen mittels Raumempfindung und körperliche Berührung ausdrücken. Eine märchenhaft-morbide Fotografie von Valerie Schmidt und die Fotoserie von Sarah Steffen, die verfälschte Erinnerungsbilder zeigt, ergänzen dieses Spektrum.
Auditiv erfahrbar werden Traumwelten durch die Klanginstallation von Daniela Gugg, die Robert Schumanns Stück „Träumerei“ neu interpretiert. Die plastischen Papierarbeiten von Björn Streek und ein Atelier-Modell von David Berkel runden diese Auswahl ab. Auch den Gang in den Keller des Schillerpalais sollte man nicht übersehen: Mit der Lichtinstallation „The moon is clear, the wind gentle“ gewährt Philip Hausmeier hier Einblicke in eine Welt, die sich in ihrer Vielfalt nur mehrdimensional erfahren lässt.
Gruppenfoto der Kuratorinnen, © corinna radakovits + patrick kappacher
„Neben den Arbeiten, loben die Besucher insbesondere die Vielfalt der Medienformen, mit der das Thema der Ausstellung abwechslungsreich interpretiert wird“ freut sich Gönke Britt Hansen, eine der 18 jungen Nachwuchskuratorinnen, die das Ausstellungsprojekt unter Leitung von Dr. Anna-Carola Krausse initiiert haben. Die Ausstellung entstand im Rahmen des zweisemestrigen Seminars „Einführung in die kuratorische Praxis“ des Kunsthistorischen Instituts der Freien Universität Berlin. Die Kunstgeschichts-Studentinnen lernten umfassend, was es bedeutet, eine Ausstellung zu realisieren: von der Themenfindung über die Werkauswahl bis zu Finanzierung und Pressearbeit. „Es ist wirklich eine prägende Erfahrung im Neuköllner Kiez durch die Geschäfte zu gehen und um finanzielle Unterstützung zu bitten“, so Hansen.
Doch der Aufwand hat sich gelohnt und lädt zum Weiterträumen ein.
Traumwelten zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler
SCHILLERPALAIS Schillerpromenade 4
12049 Berlin-Neukölln
Öffnungszeiten:
So 12-18h, Mo-Fr: 10-19h
Eintritt frei
schillerpalais.de
Titel zum Thema Traumwelten:
träum (weiter) – Die Ausstellung Traumwelten in Berlin-Neukölln
Ausstellungsbesprechung: Beim Betreten des Schillerpalais fällt der Blick zunächst auf eine animierte, ...
TRAUMWELTEN zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler im SCHILLERPALAIS / Berlin-Neukölln
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