19 Uhr: Archivpräsentation. Werner Heegewaldt (Direktor des Archivs der AdK). Lesung mit Erdmut Wizisla (Literaturwissenschaftler) und Mathias Bertram (Kurator). Galerie Pankow | Breite Str. 8 | 13187 Berlin
So zurückhaltend sich der Eingang der Neuen Schule für Fotografie zwischen den Fassaden der Brunnenstraße eingliedert, so weitläufig präsentieren sich die Räumlichkeiten. Letzte Woche, am 17. Mai, stellte sich die Schule beim Tag der offenen Tür vor.
Die im Jahr 2007 gegründete Schule für Fotografie hat es sich zur Aufgabe gemacht, ihre Studenten in einer dreieinhalbjährigen Ausbildung handwerkliche und theoretische Fähigkeiten zu vermitteln und dabei die individuellen Bestrebungen nicht außer Acht zu lassen. Auf ihrem Weg werden die Schüler von bekannten Fotografen und Theoretikern wie beispielsweise Eva Bertram, Eva-Maria Ocherbauer, Arne Reinhardt und Marc Volk begleitet sowie von Gastdozenten wie Michael Biedowicz, Bildchef des Zeitmagazins und Matthias Harder, Hauptkurator der Helmut Newton Stiftung Berlin.
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Der Besuch vor Ort führte zunächst durch die Galerieräume. Scheinbar von einer Überwachungskamera beobachtet, sind von außen durch die Fensterscheibe schemenhaft die eindrucksvollen Fotografien des Absolventen Patrik Budenz zu erkennen. 29 Porträts begegnen dem Betrachter auf Augenhöhe und negieren durch den unmittelbaren Bildausschnitt einerseits jegliche Distanz, lassen den Fotografierten andererseits so erscheinen, als fühle er sich unbeobachtet. Die Porträts spielen mit den Rollen des Sehenden und Gesehenen und legen schonungslos jede Schweißperle und Verletzung offen. Sie entstammen der Serie „Fifteen minutes“, in welcher Budenz die thailändische Nationalsportart Muay Thai (Thaiboxen) dokumentarisch festhält. Seine Arbeiten sind gemeinsam mit jenen zweier weiterer Absolventen der Schule, Jacob Wierzba und dem Modefotografen Tobias Wirth, noch bis zum 15. Juni in der Ausstellung „Perspektiven Vol. 1“ zu besichtigen. Wierzba war es, der die Kamera an der Fensterscheibe anbrachte, welche vier Wochen lang zwei Bilder pro Sekunde auslöste und so das bewegte Geschehen vor der Neuen Schule für Fotografie in insgesamt vier Millionen Bildern aufzeichnete. Wierzba provoziert mit seiner Installation „Two billion pixels per hour“ Reaktionen auf eine Überwachungssituation, die sich besonders deutlich durch die Überreste eines Aufklebers zeigen. Von außen aufgeklebt - vermutlich durch einen irritierten oder genervten Passanten - sollte dieser der Linse offenbar die Sicht nehmen.
Die drei Positionen, die Eva Bertram in der Ausstellung zusammengeführt hat, spiegeln in ihrer Varianz die Aufgeschlossenheit der Schule gegenüber der künstlerischen Entwicklung ihrer Schüler wider. Dies lässt sich an den Werken verschiedener Semester erkennen, die am Tag der offenen Tür in den Räumen und Gängen der Schule zu sehen waren. Es hingen neben den freien Fotografien auch solche Arbeiten, denen eine Aufgabenstellung wie zum Beispiel „Weihnachtsrummel“ oder „Behausung“ zugrunde lag. Hierin offenbarte sich der unterschiedliche und erfrischend vielfältige Umgang mit den Themen nochmals deutlich.
Der lohnende und informative Rundgang durch die hellen Räumlichkeiten ermöglichte Einblicke in Werkstätten, den Rechnerpool und Labore, die von den Studierenden benutzt werden. Bei selbst gebackenen Kuchen und einer offenen und freundlichen Atmosphäre war es möglich, mit Schülern und Lehrenden ungezwungen ins Gespräch zu kommen und sich - bei Bedarf - außerdem eine Mappenberatung einzuholen. Der Bewerbungsschluss für das Wintersemester 2014/15 ist am nächsten Mittwoch, dem 28. Mai.
Neue Schule für Fotografie
Brunnenstr. 188-190
D-10119 Berlin
neue-schule-berlin.com/
Titel zum Thema Neue Schule für Fotografie:
Ein Besuch in der Neuen Schule für Fotografie
Besprechung: So zurückhaltend sich der Eingang der Neuen Schule für Fotografie zwischen den Fassaden der Brunnenstraße eingliedert, ...
Neue Schule für Fotografie Berlin - Tag der offenen Tür
Am 24. Mai 2008 findet in der Neuen Schule für Fotografie Berlin ein Tag der offenen Tür von 12.00-18.00 Uhr statt.
Studenten zeigen ihre Arbeiten und alle Interessierten können sich an beiden Tagen über das Profil der Schule und Studieninhalte informieren.
GG3 - Galerie für nachhaltige Kunst
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