Im Foyer des Botschaftsgebäudes in der Wallstraße können bis Anfang Juni Arbeiten der australischen Künstlerin Josephine Hellen Franklyn entdeckt werden: Kleine Objekte, Zeichnungen und Papierarbeiten sowie Videoinstallationen.
Der Ausstellungsraum ist zugleich auch Eingangs- und Sicherheitsbereich der Botschaft, eine nicht einfache räumliche Situation. Die Werke sind vielleicht aus diesem Grunde in Wandnischen angeordnet, kleine Einlässe öffnen sich, bilden die Ausgangssituation für die Objekt-Erzählungen. Für die Künstlerin, die im letzten Jahr ihren Bachelor of Arts an der RMIT University in Melbourne abgeschlossen hat, ist es die erste Ausstellung in Berlin und die zweite außerhalb ihres Heimatkontinents. Josephine Hellen Franklyn erhielt das erste Stipendium der RMIT (Royal Melbourne Institute of Technology University) für einen dreimonatigen Gastaufenthalt in der Künstlerresidenz LIA in Leipzig. Verbunden mit diesem Programm und der dortigen Ausstellung ist auch die Einzelausstellung in der Botschaft in Berlin.
Es sind kleine, fragile und flüchtige Elemente, Hingucker, zusammengestellt als Ding-Erzählungen, sie funktionieren unabhängig voneinander und hängen doch zusammen: Kleine Objekte aus Strohhalmen, Plastikteilchen, Wattestäbchen. Reliefartig eingeschnittene Papierkarten. Mit leichtem Strich in zarten Farben aufgetragene Kompositionen. Alles arrangiert auf, über und neben schmalen Holzbrettern, die als Regale, Grenzen oder andernfalls auch Abgrenzungen funktionieren.
Die sehr kleinformatigen Arbeiten spielen mit Assoziationen, lassen dem Blick und den Gedanken viel Raum. Es gibt keine Titel, keine Vorgaben. Leider gibt es nur wenige, dürftige Informationen, beispielsweise wird nicht deutlich, inwieweit die Exponate der Berliner Ausstellung mit der Leipziger in Verbindung stehen. Auch das Ausstellungsblatt mit einem einführenden Text von Anna-Louise Rolland gehört zu den Leipziger Arbeiten. Es ermöglicht zwar einen Einblick in die Themen und Arbeitsweisen der Künstlerin, doch „Plexiglaskästen“, die „in der Luft zu schweben“ scheinen, gibt es in Berlin nicht.
Zu der Ausstellungskomposition gehören drei Monitore, auf denen das Element WASSER thematisiert wird. So blicken die Besucher_innen beispielsweise auf einen Kanal: Wasserlauf, Bewegungen, Lichtspiele, dann gleitet ein Paddelboot vorbei. Franklyn, deren künstlerische Entwicklung als Zeichnerin begann, so Rolland, „erzeugt aus Licht Stimmungen“. Sie verbindet kleine objets-trouvés mit Blicken in die Natur, hinterfragt Größenverhältnisse und Maßstäbe. Formt so Seh-Räume, in den die Besucher_innen aufgefordert werden, „everyday objects“ in soziale Kommentare zu integrieren, in Denk-Räume überzuleiten.
Es wäre sicher interessant, die Künstlerin nochmals ausführlicher in einem anderen Ausstellungskontext zu erleben. Andernfalls dient diese Art von Präsentation weder der Kunst noch der Künstlerin.
IT COULD ALWAYS BE OTHERWISE – JOSEPHINE HELLEN FRANKLYN
5.5. – 2.6.2017
Australian Embassy
Foyer Exhibition
Wallstraße 76
10179 Berlin
http://germany.embassy.gov.au
Titel zum Thema Josephine Hellen Franklyn:
Andernfalls ... – Josephine Hellen Franklyn in der Australischen Botschaft Berlin
Ausstellungsbesprechung: Im Foyer des Botschaftsgebäudes in der Wallstraße können bis Anfang Juni Arbeiten der australischen Künstlerin Josephine Hellen Franklyn entdeckt werden: Kleine Objekte, Zeichnungen und Papierarbeiten sowie Videoinstallationen.
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