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Eine Allianz von Kunst, Architektur und Unternehmenskultur

von Joris Corin Heyder (04.03.2002)


Eine Allianz von Kunst, Architektur und Unternehmenskultur

Eine Allianz von Kunst, Architektur und Unternehmenskultur Die Fertigstellung der Berliner Ringbahn hat 12 Jahre nach der Wiedervereinigung symbolischen Charakter. Eine Fahrt mit der Ringbahn führt auch an der S-Bahnhaltestelle "Treptower Park" vorbei, und beim Blick aus dem Fenster ist die 30 Meter aus der Spree ragende Skulptur "Molecule Man" des amerikanischen Künstlers Jonathan Borofsky kaum zu übersehen. Sie ist Teil der Kunstsammlung der Allianz, welche vor dem Hintergrund der Wiedervereinigung und dem Aufeinandertreffen von Ost und West ihre Zweigniederlassung in Berlin im Jahr 1998 eröffnete. Die Allianz reagierte damit auf die neugewonne Bedeutung Berlins als Bundeshauptstadt und versteht die "Treptowers", so der Name des mehrteiligen Allianzgebäudekomplexes, als ein, die Wiedervereinigung unterstreichendes Symbol. Borofskys Skulptur steht aber nicht nur für den Schnittpunkt der Stadtteile Kreuzberg, Treptow und Friedrichshain. Sie dokumentiert außerhalb, was auch im inneren des Allianzgebäudes zu finden ist: das Interesse für und die Beschäftigung eines Unternehmens mit Kunst. Dass die Kunst ein zukünftiger Schwerpunkt sein würde, zeichnete sich bereits bei der Planung des Gebäudes deutlich ab. Ein eigens dafür gebildeter "Arbeitskreis Kunst" erstellte die Grundprinzipien des Kunstkonzeptes und berief schließlich zwei Teams, die als Sieger aus dem ausgeschriebenen Wettbewerb hervorgingen. Auch hier achtete man bewusst auf die gewünschte enge Zusammenarbeit zwischen Ost und West, zwischen der Galerie und Edition Hoffmann aus Friedberg sowie Art Concept Brigitte Scheel aus Magdeburg. Die Individualität und Unverwechselbarkeit des neu entstehenden Allianzgebäudekomplexes sollte im Inneren genauso einzigartig und aufregend fortgeführt werden. Man entschied sich für die Arbeiten von 107 konstruktivistischen und konkreten Künstlern des 20. Jhs. Natürlich bot gerade die konstruktive und die konkrete Kunst eine enorme Formenvielfalt, die erklärtes Ziel des Gesamtkonzeptes war. Das Ergebnis ist erstaunlich. Neben Bildern und Skulpturen, Fotografien und Drucken finden sich Klang- und Lichtinstallationen sowie Wand- und Raummalerei. Der Leiter der Berliner Allianz, Michael Beckord, wirkte ebenfalls im "Arbeitskreis Kunst" und setzte mit diesem das wohl markanteste Merkmal der Treptowers durch: jede Etage wurde von einem Künstler individuell gestaltet. Bei Alexander Rogls "Light Walking" auf Ebene 4 handelt es sich zum Beispiel um eine Lichtinstallation, die auf 700 Meter der Etage ausgeweitet ist. Ein in den Fußboden eingelassenes Band leuchtet dort auf, wo Bewegung ist. Somit findet, zitiert man den Künstler, ein Biofeedback statt. Auf Ebene 5 hingegen erzielt der Schweizer Künstler Felice Varini mit monochrom an die langen, schmalen Gänge aufgetragenen Farben eine enorme Wirkung. Diese ergeben nämlich von einem optimalen Betrachterstandpunkt aus geometrische Figuren wie etwa Kreise und Ellipsen. Jede Ebene erhält ihr eigenes Gesicht und Kunst wird nun sogar zur Orientierungshilfe. Der Monotonie langer weißer Gänge wird auf ästhetische Art und Weise Abhilfe geschafft. Die Idee Kunst in die Öffentlichkeit zu tragen geht soweit, dass mitunter auch Mitarbeiter öffentliche Führungen durch das Haus übernehmen. Es offenbart sich ein gelungenes Konzept, denn sowohl die Transparenz nach außen sowie die Schaffung eines interessanten und anregenden Arbeitumfeldes waren erfolgreich. Die Möglichkeit an einer kostenlosen Führung teilzunehmen, sollte jeden unstinteressierten zumindest einmal zur S-Bahnhaltestelle "Treptower Park" führen, um in unmittelbarer Nähe eine stimmige Unternehmenssammlung auf sich wirken zu lassen. Joris Corin Heyder Weitere Informationen: ALLIANZ VERSICHERUNGS-AG An den Treptowers 3 12435 Berlin Telefon: 030 / 5383-0

Joris Corin Heyder

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