18 Uhr: Dialogische Bildbetrachtung mit Friederike Proksch und Claudia Wasow-Kania. Museum Reinickendorf | Hannah Höch Raum | Alt-Hermsdorf 35, 13467 Berlin
In der Fußgängerzone der Friedrichstraße am Mehringplatz wandeln Passanten auf den Spuren großer Dichter und Denker - oft ohne es zu merken. Ein aufmerksamer Blick zur Erde enthüllt nach und nach insgesamt 27 in den Boden eingelassene Displays, die mit Zitaten bedeutender Europäer versehen sind. Auf diese Weise begleitet die geschäftige Hauptstadtmeile ihre Besucher mit Worten wie "Man kann nicht zweimal in denselben Fluss steigen." (Heraklit) oder "Frei denken ist groß, richtig denken ist größer. " (Thomas Thorild).
Vor nunmehr 4 Jahren hat der gemeinnützige Verein "Kunstwelt e.V. Berlin" diesen so genannten "Pfad der Visionäre" in Zusammenarbeit mit den Botschaften der EU-Mitgliedsstaaten ins Leben gerufen. Jedes Zitat wurde von der jeweiligen Landesbotschaft autorisiert und vertritt nun in Form eines Bodesdisplays das jeweilige Land. Entstanden ist ein Wegweiser, der zwischen Shoppinglandschaft und Denkmalschutz versucht ein Stück Geschichte und Poesie, etwas Freigeist und Politik in das Stadtleben zu integrieren.
Bereits seit 1999 verknüpft die KUNSTWELT BERLIN in ihrem Wirken Lokales mit Globalem, Mensch mit Stadt und Sozialpolitik mit Kunst. Angesiedelt am geschichtsträchtigen Mehringplatz in Berlin Kreuzberg, setzt der Verein einen Fokus auf künstlerische Projekte, die durch ihre städtebauliche Dimension einerseits die Lebensqualität des heute sozial stark heterogenen Viertels aufwerten und gleichzeitig auf Probleme des Viertels aufmerksam machen sollen. Durch die Anfrage des Berliner Senats, ein Team für das Quartiersmangement am Mehringplatz aufzustellen, befindet sich der Verein zusätzlich in der Lage, lokal gebundene Projektideen zu unterstützen und so die Voraussetzungen für die aktive Anwohnereinbindung in eine lebendige Kulturlandschaft zu schaffen.
Mit der Akzentuierung dieser zwei, zunächst gegensätzlich anmutenden Ansätze - der lokalen Verankerung im Stadtraum auf der einen, das Aufzeigen internationaler Bezüge und der historischen Vernetzung innerhalb Europas auf der anderen Seite - greift die KUNSTWELT BERLIN eine Grundidee auf, die unter dem Begriff der "Glokalisierung" bereits Eingang in diverse (kultur-)wissenschaftliche Diskurse gefunden hat. Das Spektrum der konkreten Vereinsarbeit reicht von kleinen kulturellen Veranstaltungen und Workshops im Viertel, über teilweise jährlich stattfindende Stadtkunstereignisse wie das "Europa Festival" bis zur Ausstellung "Platz der Ideen". Diese stellt Projekte des Vereins vor und führt den Besucher in die Geschichte des ehemaligen Belle-Alliance-Platz, seine historischen und architektonischen Besonderheiten ein.
Offen bleibt die Frage, wie viele Menschen wissen, welche Pfade sie am südlichen Ende der Friedrichstraße eigentlich verfolgen.
Zur Vertiefung des Themas lesen Sie hier an dieser Stelle nächste Woche ein Interview mit dem Projektleiter Bonger Voges.
Abbildung: "Platz der Ideen", Copyright Kunstwelt e.V.
kunstwelt-berlin.de
Titel zum Thema Kunstwelt Berlin e.V.:
Interview mit Kunstwelt e.V. Berlin
Kunst im Kontext von sozialpolitisch geprägter Stadtteilarbeit.
Ein Gespräch zwischen Bonger Voges (Leiter der Kunstabteilung im Kunstwelt e.V. Berlin) und Thea Dymke (art-in-berlin).
Spurensuche am Mehringplatz - Der Kunstwelt Berlin e.V.
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