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Frank Nitsche und Yves Netzhammer im Haus am Waldsee

von Nicole Kwiatkowski (29.09.2010)


Frank Nitsche und Yves Netzhammer im Haus am Waldsee

Das Haus am Waldsee präsentiert aktuell den Maler Frank Nitsche erstmals in einer institutionellen Ausstellung in Berlin. COCKTAILHYBRIDCONCEPT, so der Titel, zeigt Nitsches Gemälde aus seinen letzten zehn Schaffensjahren im Dialog mit Arbeiten des Schweizer Computerkünstlers Yves Netzhammer.

Auf Nitsches großen Leinwänden, die in den Räumen des Hauses wie selbstverständlich hängen, kämpfen Organisches und Künstliches. Die linearen Abstraktionen in Grau und Pastell schaffen eine Atmosphäre als wären sie aus CAD gefilterten Architekturrenderings, Maschinen oder wissenschaftlichen Modellen herausgelöst und auf die Leinwand gebannt. Flächen, Linien und Kurven bilden Räume, die sich nicht näher bestimmen lassen.

Trotz dieser Unbestimmtheit liegen Nitsches abstrakten Bildschöpfungen konkrete Bezugspunkte zugrunde. Seit mehr als zwanzig Jahren archiviert der Künstler Bilder, die das Künstliche unserer Gesellschaft in ihrem ganzen Ausmaß sichtbar machen. Sie sind Grundlage und Speicher seiner Ideen. Ausgangspunkt seiner Malerei sind aber auch Gegenstände aus der Alltagswelt wie leere Getränkedosen, Bälle, Aufkleber oder Plastikflaschenverschlüsse, die er in allen Farben und Formen sammelt und stapelt. Der in Berlin lebende Maler bannt die Welt der Werbung in abstrakten Bildräumen. Es gelingt ihm, die absurde Entwicklung unserer Menschheit, die versessen auf Technologie und entfremdet von der Natur allen Kontakt zur Schöpfung verloren zu haben scheint, aus einem ungewöhnlichen Blickwinkel zu hinterfragen.

COCKTAILHYBRIDCONCEPT zeigt Arbeiten von Frank Nitsche und bettet sie in Sphären des Fremden, Künstlichen und sinnlich Neutralisierten. Nitsches Malerei dekonstruiert, verdichtet und abstrahiert. Auch Yves Netzhammer geht vom künstlichen Wesen und einem Leben aus, bei dem sinnliche Wahrnehmung neue Bezugspunkte erfährt. Anders als bei Nitsche überwiegen hier jedoch die surrealen Momente. Die am Bildschirm geborenen Figuren von Netzhammer haben keine Augen und Ohren, keinen Mund und kein Geschlecht. Sie sind auf ihren Tastsinn sowie verschiedene Hilfsgeräte angewiesen. Zeichen wie Schmerz oder Zuneigung werden emotionslos an die Gehirne weitergegeben. Wie selbstverständlich vollziehen die Wesen eine Metamorphose vom Gegenständlichen zum Menschlichen und umgekehrt. Intensiv und irritierend erreicht Netzhammer die Gefühle der Betrachter.

Beide Künstler vereint die Frage nach dem Organischen und dem Künstlichen in der Welt, in der das Leben bis in die Träume hinein künstlich, konsumorientiert und fremdgesteuert scheint und keiner mehr eigenständig nach links und rechts schaut.

Ausstellungsdauer: 10.09.2010 - 14.11.2010

Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag 11 - 18 Uhr, Mittwoch 11 - 20 Uhr, montags geschlossen

Haus am Waldsee
Argentinische Allee 30
14163 Berlin

hausamwaldsee.de/
franknitsche.com/
netzhammer.com/

Nicole Kwiatkowski

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Daten zu Yves Netzhammer:


- Kyiv Biennial 2023
- Liverpool Biennial 2010


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Titel zum Thema Yves Netzhammer:

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