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Mexiko trifft Berlin - 6. Sommerfest der internationalen Kunst

von Julia Schmidt (26.07.2011)


Mexiko trifft Berlin - 6. Sommerfest der internationalen Kunst

Ein kleines Stück Mexiko inmitten Berlins ist noch bis September in der Emerson Gallery Berlin vorzufinden. Im Rahmen des alljährlich stattfinden Sommerfestes der internationalen Kunst präsentieren 5 mexikanische Künstler unter dem Motto „Mexiko trifft Berlin“ unterschiedlichste künstlerische Positionen. Das Sommerfest der Galerie findet bereits zum 6. Mal statt und ist ein Kulturaustauschprogramm, welches jedes Jahr ein anderes Land präsentiert. Dieses Mal setzen sich die Künstler Iván Abreu, Vanessa Farfán, Lucero Hernández, Marisa Polin und Heriberto Quesnel mit gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Aspekten Mexikos auseinander.

In den übersichtlichen Räumlichkeiten sind unter optimaler Platznutzung gänzlich verschiedene Werke zu sehen. So unterschiedlich wie die genutzten Medien, sind ebenso die Themen, auf welche die Künstler hier eingehen. Die Auswahl zeigt Arbeiten, die über den, in diesem Zusammenhang oft fokussierten, mexikanischen Künstler Gabriel Orozco hinausgehen. Ausgestellt sind Malerei, Collagen, Fotografie, Video, Zeichnungen und Installation.
Mexiko – ein Land in der Kontroverse, ein Reichtum an kulturellen Werten und Entwicklungen steht im Kontrast zu der aktuell angespannten Lage, zurückzuführen auf den allumfassenden Drogenkrieg, der den Alltag des sozialen Lebens bestimmt. Bewaffnete Konflikte, Morde, Entführungen und Erpressungen liegen dem Kampf gegen Drogenkartelle, so wie den internen territorialen Auseinandersetzungen zu Grunde.
Kuratiert von Vanessa Farfán, die gleichzeitig zu den präsentierten Künstlern gehört, zeigt die Ausstellung Reflektionen aktueller Ereignisse in Mexiko. Eröffnet durch eine Performance stellt ihre Arbeit einen direkten Bezug zum herrschenden Drogenkrieg her. In der Raummitte steht auf einem Podest eine runde, verspiegelte,Tablett-ähnliche Unterlage, auf der sich weißes Babypuder befindet. Farfán wickelt eine Schnur auf und platziert sich vor das Tablett. Ruckartig schleudert sie einen bunten Kreisel, ein Kinderspielzeug, auf die Pulverschicht. Wild und unkontrolliert tanzt der Kreisel, schleudert das Pulver in alle Richtungen und hinterlässt tiefe Spuren auf seiner Spielfläche, so wie der Drogenkrieg außerhalb jeden Einflusses unverkennbar das Land zeichnet.
Eine spannende Werkgruppe bilden die Arbeiten von Iván Abreu, welche die Ausstellung einleiten. „M(R.P.M) – Mass at Revolutions per Minute“ (2007) heißt das Projekt, welches aus sechs Zeichnungen, zwei Videoarbeiten und einer weißen Gussform aus Silikon besteht, begleitet von einer großformatigen Fotografie mit dem Titel „Ice Vinil 0.1“. Die Zeichnungen, ein Video zum Entstehungsprozess dieser, so wie die Gussform belegen einzelne Arbeitsschritte. Ein zweites Video gibt Aufschluss über das eigentliche Projekt in Form einer aufgezeichneten Performance. Auf einem Plattenspieler wird eine auf der Gussform entstandene Eisplatte abgespielt. Erstaunlich deutlich zu hören ist die mexikanische Nationalhymne von einem leichten Knistern begleitet. Die Nadel streift stetig über die Eisfläche, bis diese Stück für Stück brutal zerschlagen wird, um so neue Klänge zu erzeugen, die zunehmend stumpfer, abgehackter und bedrohlicher werden. Die Fotografie zeigt eine fast geschmolzene Eisplatte auf einem Plattenspieler.
In allen Werken der Ausstellung tritt der gesellschaftskritische Blickwinkel deutlich hervor. Sensibilisiert auf das Geschehen im Landesinneren, empfänglich für herrschende Konflikte, Probleme und soziale Umstände, so wie bemüht aufzurütteln und Änderungen zu bewirken, agieren die Künstler hier als Stimme der Gesellschaft.

Das Sommerfest der internationalen Kunst - „Mexiko trifft Berlin“, welches bis auf die sehr gut besuchte Ausstellungseröffnung mit einem Fest im Grunde wenig gemeinsam hat, bietet eine äußerst gelungene und vielfältige Sicht auf zeitgenössische künstlerische Entwicklungen in Mexiko. Das Konzept, in seiner erfolgreichen Umsetzung, ermöglicht ein Kennenlernen des Landes aus unterschiedlichen Perspektiven und schafft somit eine Diskussionsbasis, eine Interaktionsmöglichkeit für die verschiedenen Kulturen und hilft ein besseres Verständnis zu entwickeln.

Abbildung: Iván Abreu, Copyright Emerson Gallery Berlin

Ausstellungsdauer: 23. Juli - 3. September 2011
Öffnungszeiten: Di-Fr 14-19 Uhr, Sa 12-16 Uhr
Emerson Gallery Berlin
Gartenstr. 1
10115 Berlin
emerson-gallery.de

Julia Schmidt

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Titel zum Thema Mexiko trifft Berlin:

Mexiko trifft Berlin - 6. Sommerfest der internationalen Kunst
Ein kleines Stück Mexiko inmitten Berlins ist noch bis September in der Emerson Gallery Berlin vorzufinden. Im Rahmen des alljährlich stattfinden Sommerfestes der internationalen Kunst präsentieren 5 mexikanische Künstler unter dem Motto „Mexiko trifft Berlin“ unterschiedlichste künstlerische Positionen.

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