11 Uhr: Rundgang durch das temporäre Restaurierungsstudio in den Rieckhallen mit Christiane von Pannwitz, Die Restauratorinnen, freie Restauratorin, Berlin. Hamburger Bahnhof | Invalidenstraße 50, 10557 Berlin
Das Münchner Haus der Kunst ist ein Ort mit wechselhafter Geschichte, die Vergangenheit bleibt dem Gebäude des Architekten Paul Ludwig Troost nach wie vor eingeschrieben. 1937 unter den Nationalsozialisten eröffnet und Schauplatz der "Großen Deutschen Kunstausstellungen" bis 1944, entwickelte es sich in den 1990er Jahren zu einem Museum für die Klassische Moderne. Seit 2003 widmet es sein Programm fast ausschließlich der zeitgenössischen Kunst. "Das Haus der Kunst ist ein Work in Progress, eingebettet in eine Landschaft steten Wandels“, erläutert Okwui Enwezor, seit Oktober 2011 Direktor. "Dies ist paradoxerweise eine Konstante, die das Haus der Kunst auszeichnet und einmalig macht." Enwezor und seine Vorgänger entwickelten das Museum ohne eigene Sammlung zu einem weltweit führenden Zentrum für zeitgenössische Kunst.
Die aktuelle Ausstellung "The Autoconstrucción Suites" thematisiert Skulptur im urbanen und sozialen Zusammenhang. Abraham Cruzvillegas (*1968) zeigt Wege durch einen Prozess des Wandels, der Aktion und der Solidarität in nicht-europäischen Gesellschaften. Seine Kunst, deren Wurzeln in den improvisierten Bauverfahren und -techniken seiner Heimat Mexico City liegen, bezeichnet er als "Autoconstrucción", als Eigenbau. Und so sind die Räume voller Objekte, die scheinbar wenig oder gar nicht zusammengehören: Holzstücke und Kisten. Steine und Pflanzenteile, Gegenstände aus Plastik, Alltagsobjekte und Konstruktionen.
Jedes dieser Objekte hat seinen Wert für den Siedlungsbau. Die Materialien und Bautechniken sind meist improvisiert, man verwendet zum Bau, was in der Gegend zur Verfügung steht. Vor einigen Jahren begann der Künstler, die "Eigenbau"-Qualitäten seines Elternhauses in Mexiko in eine Serie von Selbstporträt-Skulpturen zu integrieren. "In den ersten zwanzig Jahren meines Lebens konnte ich beobachten, wie das Haus, in dem meine Familie wohnte, langsam gebaut wurde; wir waren alle an dem Vorgang beteiligt," berichtet Cruzvillegas. Die Arbeit "Blind Self-Portrait as a Post-Thatcherite Deaf Lemon Head" (2011) besteht aus Dokumenten von Reisen und aus dem alltäglichen Leben des Künstlers. Indem Cruzvillegas die Stücke mit einfacher Haushaltsfarbe bemalte und sie an der Wand befestigte, neutralisiert er ihre Eigenständigkeit, ihren praktischen Wert und auch ihre Symbolfunktion.
Zwischen 2005 und 2012 hielt sich Cruzvillegas an unterschiedlichen Orten in Europa, Asien und den USA auf. Die jeweiligen Umweltbedingungen flossen in seine Arbeit ein. Auch in Schottland arbeitete er mit Materialien aus seiner direkten Umgebung: Wolle, Schafdung, Maschendraht, weggeworfene Möbel, Pappe, Steine und Gras - dem "einheimischen Wirtschaftssystem", wie er es nennt. 2008 fuhr der Künstler mit einer improvisierten mobilen Klangskulptur durch die Straßen von Glasgow. In Zusammenarbeit mit einer einheimischen Band vertonte der Künstler Texte über seine Kindheit in Mexiko, am Bau des AC Mobil beteiligten sich das soziale Projekt "Common Wheel". Musik wird zur gemeinsamen, öffentlichen und grenzüberschreitenden Ausdrucksform.
Abraham Cruzvillegas entwickelt unter Verwendung von Naturmaterialien und gefundenen Gegenständen seine skulpturale Sprache. Die Grenzen zwischen Kunst und Handwerk, Industrie- und Handfertigung verwischen.
Abraham Cruzvillegas — The Autoconstrucción Suites
Noch bis 25.05.14
Haus der Kunst
Prinzregentenstraße 1
80538 München
hausderkunst.de
Dr. Barbara Borek
Abraham Cruzvillegas war bzw. ist unter anderem vertreten bei der:
Titel zum Thema Abraham Cruzvillegas :
Von einem Ausflug nach München: Abraham Cruzvillegas im Haus der Kunst
Ausstellungsbesprechung: Das Münchner Haus der Kunst ist ein Ort mit wechselhafter Geschichte, die Vergangenheit bleibt über das Gebäude des Architekten Paul Ludwig Troost nach wie vor sichtbar.
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