18 Uhr: Dialogische Bildbetrachtung mit Friederike Proksch und Claudia Wasow-Kania. Museum Reinickendorf | Hannah Höch Raum | Alt-Hermsdorf 35, 13467 Berlin
© Alexei Kostroma. BLACK SHADOW OF PUSSY CAT. 2012, oil, acrylic on paper, 250×300 cm
Im Rahmen der Ausstellungsreihe ZUSPIEL zeigt das Künstlerhaus Bethanien in den nächsten Wochen Arbeiten des russischen Künstlers Alexei Kostroma. Seine aktuelle Bildserie mit dem Titel Anticipation korrespondiert mit Arbeiten aktueller und ehemaliger Stipendiaten.
Zahlen sind die Basis unserer gesellschaftlichen Zusammenhänge. Dies zumindest ist ein Zugang für Alexei Kostroma in die Wirtschafts- und Politikkrisen unserer Zeit. Mit seiner 'Weltreise in Zahlen' untersucht der Maler die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Krise. Wild und ungebändigt agieren seine Figuren auf den großformatigen Leinwänden, Schattengebilde, die zer- und entlaufen, im Gewirr von Zahlen und Farben ihre Spuren hinterlassen.
Der 1962 in der russischen Stadt Kostroma geborene Künstler absolvierte das staatliche Repin-Kunstinstitut in St. Petersburg, studierte Malerei, lebt und arbeitet seit über 10 Jahren in Berlin. Seit Anfang der 1990er Jahre proklamiert er seinen 'Organischen Weg', der mit der russischen Avantgarde vor über 100 Jahren begann und weiterhin die Regeln und Gesetze erforscht, über die der Mensch sich zwischen Natur und sozialem Umfeld bewegt. Kostroma beschwört mit seiner Serie Anicipation (acht Arbeiten, 2010-2014, Öl, Acryl auf Leinwand oder Papier) die Kraft der Malerei als Konstante innerhalb der gesellschaftlichen Probleme.
Auch Jenny Lindblom, 1981 in Schweden geboren und seit vielen Jahren in Amsterdam zuhause, sucht in ihren Arbeiten einen Weg aus dem Inneren der Identitäten. "I don't make enough money to go on vacation. So I'm going to get drunk this weekend until I don't know where I am (Existence Light)". Diese beiden Sätze ziehen sich über das Bild TrueType II (o.J., Öl auf Leinwand), die letzten Wörter bezeichnen die verwendete Schrifttype. Das Gemälde ist wie eine 'Kleinerzählung', bewegt sich zwischen Ernsthaftigkeit und Humor.
Die schwedische Künstlerin Sofia Bäcklund (geb. 1983) vereint in Gruppe On (I mean com on) unterschiedliche Materialien wie Textilien, Holz und Papiere, baut mit den Materialien Objekte auf, die auf den menschliche Körper verweisen. Der Norweger Hans Kristian Borchgrevink Hansen (geb. 1985) fügt kleinformatige Objekte, die über mehrere Wände des Ausstellungsraumes laufen, zu einer künstlerischen Kartographierung zusammen: Bilder, Zeichnungen, Pflanzen, Miniaturmöbel. Er bildet so ein facettenreiches Bild unserer Bewegungen in der Stadt ab, ergänzt von seiner Videoarbeit Life in the Undergrowth.
Vera Kox (geb. 1984) spielt mit unserer Wahrnehmung. Im oberen Raum der Ausstellung liegen und stehen helle Objekte auf dem Boden, undefinierbare Formen, aus denen Stäbe herausquellen. Die Besucher sind Teil der Installation, bleiben jedoch auch außen vor. Mit Reassuring inertia zeigt die Künstlerin, die in London und Luxemburg lebt und arbeitet, Deformationen und ihre Spuren. In einem Video im unteren Eingangsbereich bewegt sich eine Schnecke über den Bildschirm. Ihr schmatzendes Geräusch ist Begrüßung und Verabschiedung aus dieser Veranstaltung, die ihre Besucher fordert und wenige Möglichkeiten gibt, über die assoziative Wahrnehmung hinaus eine Annäherung an die künstlerischen Arbeiten zu erhalten.
Sofia Bäcklund
Hans Kristian Borchgrevink Hansen
Alexei Kostroma
Vera Kox
Jenny Lindbom
bis 21.09.2014
Künstlerhaus Bethanien
Kottbusser Straße 10
10999 Berlin
Di–So 14–19 Uhr
Alexei Kostroma
Anticipation
22.08. – 21.09.2014
Im Rahmen der Ausstellungsreihe ZUSPIEL
Künstlerhaus Bethanien Kottbusser Straße 10, 10999 Berlin
Di–So, 14–19 Uhr
Titel zum Thema Alexei Kostroma:
Alexei Kostroma im Künstlerhaus Bethanien
Ausstellungsbesprechung: Im Rahmen der Ausstellungsreihe ZUSPIEL zeigt das Künstlerhaus Bethanien in den nächsten Wochen Arbeiten des russischen Künstlers Alexei Kostroma.
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