Publikation „Der Vitra Campus - Architektur Design Industrie", Vitra Design Museum, GmbH, Weil am Rhein 2013
Ein Betriebsgelände wie eine internationale Bauausstellung - der Vitra Campus, der vor einem Vierteljahrhundert in Weil am Rhein gegründet wurde, könnte auch als Open Air-Ausstellung durchgehen. Die Möbelmarke Vitra steht vor allem für Designklassiker. Am Standort Weil gestaltet, produziert und vermarktet das Schweizer Unternehmen seine Wohn- und Büromöbel für Ästheten.
Das AEDES am Pfefferberg widmet dem 25-jährigen Jubiläum bis zum 28. September 2014 eine Ausstellung. „Aedes und Vitra verbindet eine lange Geschichte, die vor 25 Jahren mit der Ausstellung zum Vitra Design Museum von Frank O. Gehry begann“, erklärt AEDES-Direktorin Kristin Feireiss.
Bei der Vernissage EndeAugust gab sich das „Who is Who“ der Berliner Architektur- und Kulturszene die Klinke in die Hand – sofern es bis zum Eingang gelangte. Der Andrang war so groß, dass nicht jeder dem ausführlichen Reigen der Eröffnungsreden von Kristin Feireiss, Rolf Fehlbaum und Mateo Kries, dem Direktor des Vitra Design Museums, folgen konnte – und notgedrungen mit einem Drink aus der Campari-Bar im Hof des Geländes vorlieb nehmen musste.
„Unsere Unternehmensphilosophie war es von Beginn an, Design und Industrie zu einer Einheit zu verbinden“, betont Rolf Fehlbaum, Chairman Emeritus. Das Gelände wäre kein Anziehungsort geworden, wenn es als reiner Industriestandort konzipiert worden sei, so Fehlbaum. „Aber die Tatsache, dass wir am Ort produzieren, ist ebenso wichtig wie unsere kulturellen Aktivitäten.“
Frank O. Gehry Factory Building,
© Vitra, Foto: Julien Lanoo
Mit einem Feuer hatte die Geschichte des Vitra Campus 1981 begonnen. Es hatte einen Großteil der alten Fabrik zerstört. Rolf Fehlbaum entwickelte daraufhin einen Masterplan für den Neuanfang: Vitras Designanspruch sollte sich in der Architektur der Firmengebäude widerfinden. Den Auftakt bildete eine Produktionshalle von Nicholas Grimshaw. 1989 wurde dann das Design Museum eröffnet. Für den amerikanischen Architekten Frank O. Gehry war es der erste Bau in Europa.
Ebenfalls eine Premiere hatte Tadao Ando mit dem Konferenzzentrum – erstmals baute der Japaner außerhalb seines Heimatlandes. Und die Britin Zaha Hadid, Trägerin des Pritzker-Architektur-Preises, begründete mit der Fire Station ihre Karriere. Es folgten Kooperationen mit weiteren internationalen Stararchitekten: Richard Buckminster Fuller und T. C, Howard, Herzog & de Meuron, SANAA, Álvaro Siza u.a.
Jüngstes Werk auf dem Campus ist der Vitra Rutschturm des belgischen Objekt- und Installationskünstlers Carsten Höller, der im Juni dieses Jahres eingeweiht wurde. Mit seiner markanten Uhr auf der Spitze ist es quasi ein Aussichtsturm mit Rutsche. Der Künstler über seine Skulptur: „Rutschen bringen die Leute sicher und elegant an ihren Zielort, sie sind günstig in der Konstruktion und energieeffizient. Die Rutsche ist zudem ein Gerät, das eine emotionale Erfahrung ermöglicht, die zwischen Lust und Wahnsinn oszilliert“.
Dabei geht die Strahlkraft des Campus weit über die kleine badische Stadt im Dreiländereck zur Schweiz und Frankreich hinaus. Für Design- und Architekturinteressierte aus aller Welt ist er fester Bestandteil ihrer Agenda. So wie jetzt in Berlin.
noch bis 28.9. 2014
Aedes Am Pfefferberg, Christinenstraße 18-19, 10119 Berlin
http://aedes-arc.de/
Öffnungszeiten: Di-Fr 11 bis 18.30 Uhr, Sa-So 13 bis 17 Uhr
Titel zum Thema Vitra Campus:
Architektur – Design – Industrie. 25 Jahre Vitra Campus bei AEDES am Pfefferberg
Besprechung: Ein Betriebsgelände wie eine internationale Bauausstellung - der Vitra Campus, der vor einem Vierteljahrhundert in Weil am Rhein gegründet wurde, könnte auch als Open Air-Ausstellung durchgehen.
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