11 Uhr: Rundgang durch das temporäre Restaurierungsstudio in den Rieckhallen mit Christiane von Pannwitz, Die Restauratorinnen, freie Restauratorin, Berlin. Hamburger Bahnhof | Invalidenstraße 50, 10557 Berlin
Sie sei dem Meer entstiegen, so heißt es von ihr, der Welt des Mischsandes, der urschichtigen Muscheln und der vergrabenen Jahrtausende … “, das schrieb begeistert der französische Dramatiker Armand Gatti (*1924), als er der 27jährigen Johanna Schoenfelder in Berlin begegnete.
Sie war damals das jüngste Mitglied der Gruppe HAPP. Wenig später ging sie als Stipendiatin nach Barcelona. Die Arbeiten von Johanna Schoenfelder gehören zur Schule des „Phantastischen Realismus“. Als vorherrschende Motive bevorzugte sie architektonische Details, geschichtsträchtige Interieurs von Palästen und Sälen, Ansichten von Landschaften mit ornamentalem Schmuck und leere Bühnenräume; surreale Szenarien, melancholisch und fremd. Eine Welt voller Anspielungen und Geheimnisse.
Welche Maler fallen einem spontan ein, wenn man diese Arbeiten sieht, die so viele Verweise in die Kunstgeschichte haben und dennoch immer zugleich ganz eigenständig und gegenwärtig sind: Aus dem 18. Jhdt. sicher Giovanni Battista Piranesi, aus dem 20. Jhdt. vielleicht Giorgio di Chirico und M.C. Escher, die ebenfalls so traumverlorene, menschenverlassene, architektonische (Seelen)Landschaften erfunden haben. Johanna Schoenfelders Bildwelten entstammen dem Manierismus; es gibt barocke, sehr vertraute, jedoch immer wieder überraschende Formenspiele, raffinierte Theaterillusionen, alternative, phantastische Lebenswelten, die uns magisch in ihren Bann ziehen.
Johanna Schoenfelder wollte ursprünglich Bühnenbildnerin werden. Schnell aber hat sie verstanden, dass sie keine Illustratorin fremder Phantasien ist, keine angewandte Künstlerin, sondern ganz und gar aus und in ihrer eigenen Phantasie lebt. Sie hat ihre eigenen rätselhaften Stücke voll der dunklen Geheimnisse in ihren menschenleeren Bühnenbildern eindringlich aufgeführt.
Perfektion und Präzision in der Ausführung und ihr sagenhaftes, handwerkliches Können prägen dieses unvergleichliche Werk, an das u.a. die Ausstellung „Wieder im Licht II“ noch bis zum 29.11.2014 in der Inselgalerie in Berlin erinnert.
Zeit: bis 29.11.2014 | Di. – Fr. 14:00 – 19:00 Uhr | Sa. 13:00 – 17:00 Uhr
Ort: Inselgalerie, Torstr. 207 | 10115 Berlin | Tel. +49 30 2791808
inselgalerie-berlin.de
Sonderedition „Kleine Architektur“, Barcelona 1972
Zur Ausstellung „Wieder im Licht II“ erschien in Zusammenarbeit mit der Inselgalerie eine einmalige Limited Edition von 40 Exemplaren. Die Radierung stammt von der Original-Druckplatte aus dem Nachlass von Johanna Schoenfelder. Bildformat: 8,4 x 9,4 cm, Blattformat: 40 x 30 cm.
Subskriptionspreis EUR 220 (inkl.Mwst) während der Ausstellung (inkl. Museumspassepartout) über die Inselgalerie und über Anna Blume: bueroannablume@web.de
Eine weitere Ausstellung mit Werken von Johanna Schoenfelder wird am 12.11.2014 um 19:30 Uhr im Rahmen der Ausstellung „Berlin. Bilder„ in der Galerie Anke Zeisler, Berlin eröffnet.
Zeit: 13.11.2014 – 18.03.2015 | Geöffnet Mittwoch: 15:00 – 19:00 Uhr und nach Vereinbarung
Ort: Galerie Anke Zeisler | Gethsemanestr. 9 | 10437 Berlin | Tel. +49 30 44793511 | Email: anke.zeisler@galerie-zeisler.de
Biografisches:
Johanna Schoenfelder geboren 1945 in Coburg, gestorben 2011 in Berlin,
lebte und arbeitete in Berlin und Barcelona
1966-1972 Studium an der Hochschule der Künste Berlin, Meisterschülerin bei Gerhart Bergmann
1971 Teilnahme an der Ausstellung „Neues Forum Bremen. Künstler unter 35 Jahren“ in der Kunsthalle Bremen
1972-73 DAAD-Stipendium für Barcelona
Ihre Werke waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zu sehen.
Publiziert wurden ihre Arbeiten u.a. in DAIDALOS Architektur Kunst und Kultur, deutsche bauzeitung und beim Hanser Verlag. Für die Galerie Gärtner, Berlin, den Grafik Verlag Bernd Slutzky, Frankfurt/M. und die Roth-Händle Edition, Hamburg, schuf sie Sondereditionen.
Bei Interesse am Werk von Johanna Schoenfelder wenden Sie sich bitte an Anna Blume,
Email: bueroannablume@web.de
Copyright Johanna Schoenfelder © VG Bild-Kunst, Bonn 2014
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Titel zum Thema Johanna Schoenfelder:
Berliner Phantastischer Realismus
Johanna Schoenfelder
Sie sei dem Meer entstiegen, so heißt es von ihr, der Welt des Mischsandes, der urschichtigen Muscheln und der vergrabenen Jahrtausende … , das schrieb begeistert der französische Dramatiker Armand Gatti (*1924), als er der 27jährigen Johanna Schoenfelder in Berlin begegnete. (Anzeige)
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