16 Uhr: zwischen der Künstlerin Cornelia Herfurtner und David Polzin im Rahmen der Ausstellung "Die Kids sind nicht alright!". Galerie Adlershof im Kulturzentrum Alte Schule | Dörpfeldstraße 54-56 | 12489 Berlin
copyright Sivia Maccariello
Eine kleine, anspruchsvolle Ausstellung in Neukölln lädt ein, die Arbeiten dreier Berliner Künstlerinnen zu entdecken. Carolin Kastner, Silvia Maccariello und Susanne Piotter bespielen mit ihren Werken (Malerei, Graphik und Installationen) das WW48 Studio.
Der unabhängige Projektraum für zeitgenössische Kunst und Dokumentation existiert bereits acht Jahre, seit 2009 mit Sitz in der Weichselstraße. Er versteht sich als „Wunderkammer und Ideenschmiede von Projekten und Objekten“, zeigt ein bis zwei Ausstellungen im Jahr und verfügt über mehrere Ateliers.
Die erste gemeinsame Ausstellung der drei Künstlerinnen führt in dreidimensionale Geschichten. Ihre Stadt-Erkundungen, zeichnerische Erzählungen und Raum-Installationen greifen ineinander und tragen gleichzeitig ihre eigenständige, unverwechselbare Handschrift.
Sivia Maccariello, in Italien geboren und ausgebildet, lebt seit acht Jahren in Berlin und bezieht ihre neue Heimat in die Arbeiten ein. Inspiriert von Fundstücken auf den Neuköllner Straßen und dem Projektraum, dessen Wandverkleidung noch Spuren der ursprünglichen Nutzung als Apotheke zeigt, bewegt sie sich auf der Grenze zwischen Kunst und Kunsthandwerk. Die Künstlerin sucht und findet auf der Oberfläche von Möbeln und Ausstattungsstücken grafische Muster und Formen, baut mit mehrlagigen Farbaufstrichen über den Objekten Zeitschichten, verbindet Ornamente mit dem Berliner Alltagsleben und entwickelt so eine neue Raumgestaltung.
copyright Susanne Piotter
Susanne Piotter zeigt mehrere Arbeiten aus ihrer Serie Ein Haus verschwindet (Siebdruck, Pigmentdruck, 2014). Die Künstlerin, Mitglied der GEDOK und in den Bereichen Grafik, Objektkunst und Performance tätig, verschiebt vertraute Dimensionen und Arrangements. Das Haus als Schutzraum und Wohnstätte löst sich in seine Bestandteile auf. Fenster, Wände und Türen schweben wie in einer Kulisse durch offene Räume. Piotters Rauminstallation Low resolution (verschiedene Materialien, 2015) dagegen ist komplett in den Projektraum integriert, füllt eine Ecke vollständig aus. Gleichwohl ist es ein Kunst-Objekt von ebenfalls fragilen Charakter, die Wandfläche zeigt in der Mitte eine beweglich wirkende Struktur, schiebt Elemente vor und zurück.
copyright Carolin Kastner
Thema von Carolin Kastner sind die Identitäten in geografischen Räumen. Ihre fünf Arbeiten entstanden autark und werden hier erstmals zusammen gezeigt. Alle spielen mit der Identität der Eltern, die in Schlesien geboren wurden, mit der Heimat und Sprache der Familie, die für die Künstlerin selbst eine andere ist. Ale tak boto feine I (Aber trotzdem war es bei uns schön, verschiedene Materialien, 2013/2015) ist in der Schrift des Vaters auf eine schwarze Tafel geschrieben, ergänzt um eine Glasscheibe, bemalt und ebenfalls mit Buchstaben sowie einer Fotografie aus seinem Heimatdorf belegt. Kastner visualisiert die Erinnerung, eine Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart, von dort und hier.
Alle drei Künstlerinnen öffnen sehr persönliche Erzählräume, laden mit dem Besuch der Ausstellung ein, eigene hinzuzufügen. Am Sonntag, den 3. Mai findet um 18 Uhr die Finissage statt, die Künstlerinnen werden anwesend sein.
Werk ³
Malerei, Graphik und Installation
Carolin Kastner
Silvia Maccariello
Susanne Piotter
WW48 Studio
bis 3. Mai 2015
Weichselstraße 48
12045 Berlin
http://ww48studio.com
Do – So 14 – 18 Uhr und nach Vereinbarung
Titel zum Thema WW48 Studio:
Such-Anordnung - Carolin Kastner, Silvia Maccariello, Susanne Piotter im WW48 Studio
Ausstellungsbesprechung: Eine kleine, anspruchsvolle Ausstellung in Neukölln lädt ein, die Arbeiten dreier Berliner Künstlerinnen zu entdecken.
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